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1154 - Flucht aus dem Grauen Korridor

Titel: 1154 - Flucht aus dem Grauen Korridor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auch transportiert werden mußte.
    Auf keinen Fall würde er die Meduse hier zurücklassen, die früher oder später ja doch das Opfer der Jäger geworden wäre.
    Ellert hatte während seiner Überlegungen in seiner Konzentration, das Bewußtsein des Karzitanen zu überwachen, ein wenig nachgelassen, und so wurde er von dessen plötzlichem Angriff total überrascht.
    Um ein Haar wäre er der Gefangene der Knolle geworden, wenn er sich nicht in letzter Sekunde von dem Körper gelöst und in den Nanudes geglitten wäre.
    Die Dimensionsinsel setzte sich langsam in Bewegung, zweifellos von dem auf ihr hockenden Karzitanen kontrolliert.
    „Weg von hier!" befahl Ellert, und Nanude gehorchte, ohne zu zögern. „Wir werden uns einen anderen Jäger suchen. Einen, dessen Bewußtsein sich leichter lenken läßt. Sonst schaffen wir es nie."
    „Was ist passiert?"
    Ellert erklärte es seinem Partner und schloß: „Soviel ich weiß: Nur mit Hilfe eines Dimensionsrüssels können wir unser Ziel erreichen.
    Und die Karzitanen besitzen ihn, und außerdem noch das Wissen um den Weg zurück in das Normaluniversum. Dort drüben - die Insel, siehst du sie?"
    „Was ist damit?"
    „Sie ist abseits der anderen und beherbergt einen kleineren Karzitanen. Vielleicht ist sein Bewußtsein nicht so ausgeprägt und läßt sich leichter beherrschen. Ich werde versuchen, ihn zu übernehmen, und wenn ich dir ein Zeichen gebe oder Kontakt aufnehme, läßt du dich von dem Rüssel einfangen."
    „Schon wieder?" meldete Nanude Bedenken an.
    „Es ist ungefährlich, denn ich werde der Karzitane sein. Wie gehabt, nur diesmal sicherer."
    Nanude erklärte sich mit dem Plan einverstanden und näherte sich der bezeichneten Insel, die abseits der anderen dahintrieb.
    Ellert konnte nicht abstreiten, daß Nanude ihm immer sympathischer wurde. Dieses Gefühl der Freundschaft und des gegenseitigen Vertrauens mochte in erster Linie davon herrühren, daß sie sich beide in der gleichen Gefahr befanden, aber der Hauptgrund war wohl, daß Ellerts und Nanudes Bewußtseine praktisch zu einem einzigen verschmolzen und koordiniert dachten und den Medusenkörper in bestem Einverständnis handeln ließen.
    Der Karzitane war nur halb so groß wie die anderen, die Ellert bisher gesehen hatte.
    Vielleicht war das ein Zeichen seiner Jugend, oder er war aus anderen Gründen im Wachstum zurückgeblieben. Jedenfalls würde sein Bewußtsein nicht, eine so starke Widerstandskraft entwickeln wie jenes der nun rüssellosen großen Knolle.
    „Warte hier", informierte er Nanude, als sie nur noch fünfzig Meter von der Insel entfernt waren, alle anderen schwebten in Gruppen oder auch einzeln in unmittelbarer Nähe der Zwischenzonengrenze, um auf neue Beute zu lauern.
    Ellert löste sich von der Meduse und genoß für wenige Sekunden das Gefühl der absoluten Freiheit und Körperlosigkeit, obwohl gerade diese jetzt eher das Gegenteil bedeutete. In dieser seltsamen Situation war die echte Freiheit nur mit Hilfe eines besonderen Körpers zurückzugewinnen. Eines Körpers, der zwischen den Dimensionen existieren konnte.
    Als er vorsichtig in den Karzitanen eindrang, erlebte er eine ungeheure Überraschung.
    Das Bewußtsein der Knolle nahm sofort Kontakt mit ihm auf: „Sei willkommen, Fremder. Es ist schon lange her, daß ich einen Besucher hatte."
    Ellerts Verblüffung war so groß, daß er einige Zeit benötigte, sie zu überwinden.
    „Du hattest schon Besucher wie mich?" konnte er nur fragen.
    „Natürlich! Sie kommen immer dann, wenn sie andere Dimensionen aufsuchen möchten."
    Nun glaubte Ellert zu begreifen. Auch andere Wesenseinheiten oder energetische Lebensformen hatten die erstaunlichen Fähigkeiten der Karzitanen erkannt und nutzten sie für ihre Zwecke.
    Warum also nicht auch er?
    „Du kannst also diesen Raum, in dem wir uns jetzt aufhalten, jederzeit wieder nach Belieben verlassen?" vergewisserte er sich.
    „Ja, das kann ich", lautete die einfache Antwort, die allerdings noch keine Zustimmung ahnen ließ.
    „Würdest du es tun, wenn ich dich darum bäte?"
    „Ich kann meine Gefährten nicht verlassen. Sie sind dort drüben, um Beute zu machen.
    Sie leben davon."
    Ellert wurde plötzlich hellwach. Eine Vermutung drängte sich ihm auf, aber sie war so phantastisch, daß er eine Bestätigung benötigte.
    „Du jagst nicht?" fragte er, um die Antwort, die er fast erwartete, zu erhalten.
    „Ich brauche nicht zu jagen, denn Licht und Gravitationsfelder geben mir alle

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