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1156 - Albtraum Elektra

1156 - Albtraum Elektra

Titel: 1156 - Albtraum Elektra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kugel.
    »Die Zeit ist reif, John Sinclair!«
    »Das denke ich auch!«
    »Nimmst du mein Angebot an?«
    Ich stellte die Antwort als Frage. »Und du lässt mich tatsächlich am Leben?«
    »Das werde ich. Du wirst auch ohne das Kreuz zurechtkommen, denn du hast Erfahrungen genug sammeln können. Ab jetzt gehört es mir. Hesekiels Versprechen muss eingelöst werden.«
    Sie hatte Recht, aus ihrer Sicht. Und ich gab mich geschlagen, als ich nickte.
    Nie war sie mir fremder vorgekommen als jetzt. Mich überkam der Eindruck, das Kreuz an eine Steinfigur zu geben, denn sie bewegte sich nicht. Nur in ihren Augen flimmerte es. Da kam immer wieder die Kraft durch, die es geschafft hatte, mich zu blenden. Ich war sicher, dass Elektra mit mir abrechnen würde, wenn sie das Kreuz besaß. Vielleicht würde sie mich wieder blenden und dann, wenn ich wehrlos war, meine Seele saugen.
    Für mich gab es nur uns beide. Alles andere war in den Hintergrund getreten oder ganz zur Seite geschoben worden. Die Laute der Stimmen hatten sich verloren, als hätte sie der blanke und blaue Himmel über dem Land verschluckt.
    Elektra ließ mich nicht aus den Augen, als ich das Kreuz unter meiner Kleidung hervorzog. Sicher dachte sie daran, dass sie bereits einige Gelegenheiten verpasst hatte, es zu bekommen, aber sie hatte mir gegenüber auch ihre Macht und Stärke zeigen wollen.
    Es war schon ein besonderer Augenblick, als das Kreuz auf meiner Handfläche lag. Innerlich zitterte ich. Es freiwillig abzugeben und einen Bluff damit zu starten, das kam nicht oft vor. Ich wollte auch nicht, dass es sich wiederholte.
    Sie war gierig. Das Gesicht blieb nicht mehr so glatt. Es bewegte sich, und die Augen verloren allmählich ihre Schwärze.
    »Da«, sagte ich, »nimm es!«
    Elektra zögerte. Sie traute mir nicht. Sie hatte den Arm zwar angehoben, aber noch nicht die starre Hand ausgestreckt. Sie suchte nach einer Falle.
    »Willst du nicht?«, fragte ich leise.
    »Doch, doch, doch…« Sie sprach, aber sie schaute es nicht an und konzentrierte sich mehr auf mich.
    Ich hatte Mühe, meine Aufregung zu verbergen. Wenn der Plan nicht aufging, war ich verloren. Und mein Kreuz ebenfalls. Es gab keinen, der mich beraten hätte, ich musste diese schreckliche Zeit allein durchstehen.
    Sie suchte. Sie forschte. Sie ahnte einen Hintersinn, aber sie fand nichts, durch was ich mich verdächtig gemacht hätte. Ich stand ruhig vor ihr und fast ebenso ruhig lag das Kreuz auf meiner Hand.
    »Es gehört dir!«, flüsterte ich.
    »Ja!«, gab sie gepresst zurück. Dann schnappte sie zu.
    Es war tatsächlich ein Schnappen und kein Greifen. Ihre harte Hand spürte ich auf meiner. Wäre sie die Pfote einer Katze gewesen, sie hätte mir bestimmt die Haut aufgerissen. So aber spürte ich nur die raue Oberfläche.
    Das Kreuz verschwand von meiner Hand. In mir krampfte sich einiges zusammen und ich bekam weiche Knie.
    In diesen Sekunden war ich einfach hilflos. Das Kreuz in der Faust dieser Person zu sehen und auch den Triumph in den Augen zu erleben, das ging schon an die Grenzen der Kraft.
    Elektra stöhnte auf.
    Es war kein Stöhnen, weil sie Schmerzen verspürte, sondern der Ausdruck einer wahnsinnigen Erleichterung. Für sie war die lange Zeit der Irrungen beendet.
    So musste sie einfach denken.
    Aber ich hielt dagegen. Ich beobachtete sie genau und sah, wie sie die Hand mit dem Kreuz in die Höhe riss und dabei einen Satz sagte, der mich nicht einmal überraschte.
    »Jetzt bist du wehrlos!«
    »Nicht ganz!« flüsterte ich und baute mich durch diese Worte selbst auf. Dann sprach ich die Formel. Diesmal war die Lage eine andere. »Terra pestem teneto - salus hic maneto…«
    Und das Kreuz ließ mich nicht im Stich!
    ***
    Es reagierte wie schon so oft in ähnlichen Situationen. Aber hier war es etwas anderes. Ich hatte spekuliert, ich konnte schrecklich reinfallen, und es war mir zudem kaum gelungen, die Formel mit normaler Stimme und normaler Lautstärke auszusprechen.
    Doch das Kreuz ließ mich nicht im Stich!
    Das Licht war da.
    Es strahlte.
    Es war ein Wunder. Ein bleiches und kein gelbes Wunder diesmal. Es war wieder normal. Einmal hatte es sich gegen mich gerichtet, aber diesmal hielt ich das Kreuz nicht selbst fest, und nun erlebte Elektra diesen gewaltigen Ansturm.
    Sie war noch da. Aber ich erlebte sie nicht mehr wie noch vor dem Rufen der Formel. Ihr Körper war umhüllt von einer kalten Erleuchtung, die von meinem Kreuz ausstrahlte. Es hatte dadurch einen künstlichen

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