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1156 - Albtraum Elektra

1156 - Albtraum Elektra

Titel: 1156 - Albtraum Elektra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Gehen Sie jetzt weg hier. Bitte. Ich… ich… will allein bleiben.«
    »Schon verstanden«, sagte ich und verließ den Schatten des Verkaufswagens, um zu einem anderen schattigen Platz zu gehen. Das war der Ort, an dem sich das große Zelt befand. Dort konnte man etwas zu essen bekommen. Es gab Stühle, Tische, die im Schutz einer Segeltuchplane standen und eine große Kochstelle in der Mitte. Zwei Männer waren damit beschäftigt, eine Pfanne zu füllen.
    Gemüse, Mais und Fleischstücke wurden in das Öl geworfen.
    Elektra war nicht da.
    Ich suchte sie an einer anderen Stelle. Mittlerweile waren vier weitere Busse eingetroffen. Sie standen nebeneinander.
    Die Parkplätze befanden sich am Ende der Senke und nicht weit von der Fahrpiste entfernt. Da die Fahrer sich von ihren Bussen entfernt hatten, war es hier recht still geworden. Es war auch ein Ort, von dem aus man die Senke gut überblicken konnte, und deshalb hatte ich ihn mir ausgesucht. In diagonaler Blickrichtung lag der Felsen, dessen Grabkammer ich im letzten Augenblick hatte verlassen können.
    Meine Gedanken drehten sich um Elektra. Ich sah sie noch vor mir. Ich sah auch, wie sie vom Aufprall der Kugel zurückgeschleudert worden war und erinnerte mich wieder an den gefärbten Fleck auf ihrer Haut. So unbesiegbar war sie also doch nicht. Ich musste sie geschwächt haben, und vielleicht würde sie eine Weile brauchen, um diese Schwäche zu überwinden.
    Dass ich etwas tun musste, stand für mich fest. Wenn nicht anders möglich, würde ich den gleichen Weg wieder zurückgehen und die Person innerhalb des Grabs stellen.
    Es war nicht einfach. Ich stand allein. Ich wusste nicht, wie stark sie beeinträchtigt war. Ich kannte zudem nicht ihre wahren Kräfte. Die Menschen hier fürchteten sich vor ihr, denn sie sahen sie als einen Succubus an.
    Mit Fatima und Selima hatte ich mich letztendlich einigen können. Mit Elektra würde das nicht geschehen. Wenn ich sie nicht besiegte, würde sie für immer mein Albtraum bleiben, denn sie würde ihren Plan nicht aufgeben.
    Das Kreuz war wichtig. Es war auch für mich wichtig. Besonders in diesem Augenblick, da ich merkte, wie es sich auf meiner Brust meldete. Ein kurzer Wärmestoß nur, aber er reichte aus, um mein Nervenkostüm zu spannen.
    Ich drehte mich auf dem Fleck und nahm zugleich die Stimme wahr.
    »Ich wusste, dass du da bist. Jemand, der das Kreuz trägt, gibt nicht so leicht auf…«
    ***
    Woher sie so plötzlich gekommen war, wusste ich nicht. Es interessierte mich auch nicht. Es zählte einzig und allein, dass sie den Weg geschafft hatte und vor mir stand wie die Inkarnation des Bösen.
    Sie hatte sich verändert.
    Noch immer war sie nackt und bot durch ihre Doppelgeschlechtlichkeit einen Anblick, der mich mehr störte, als hätte sich vor mir ein schrecklicher Ghoul aufgebaut.
    Die geweihte Silberkugel hatte ihr schon zu schaffen gemacht, denn die Verfärbung auf ihrem Körper hatte sich ausgebreitet. Mehr als tellergroß war sie geworden und hatte sich in ihrem Zentrum zu einem Dunkelblau verdichtet.
    Sie war still.
    Wir sahen uns an.
    Rechts und links bildeten die Umrisse der Busse die Wände der Gasse. Die Sonne schien nur durch den schmalen Spalt, aber das Metall hatte sich längst aufgeheizt. Es war stickig und schwül, was mir mehr ausmachte als Elektra, denn ihr rann kein Schweiß über das glatte Gesicht.
    »Ich gebe nicht auf!«, flüsterte sie mir zu. »Ich habe so lange gelebt und überlebt, und ich habe nicht vergessen, was mir damals versprochen worden ist. Mir gehört das Kreuz. Du brauchst es nicht mehr. Du hast es lange genug getragen.«
    Schon einmal hatte ich die Formel gesprochen. Da aber hatten die Kräfte zurückgeschlagen und sich gegen mich gewandt. Deshalb traute ich mich nicht, die Worte zu wiederholen.
    »Suchst du nach einer Chance, John?«
    »Ja.«
    »Es gibt keine. Du kannst mit dem Leben davonkommen, wenn du es mir gibst. Machen wir es so…?«
    Ich traute ihr nicht. Ich wollte es ihr auch nicht geben, aber ich dachte über eine Chance nach, und abermals ging mir die Formel nicht aus dem Kopf.
    Ich hatte sie gesprochen und das Kreuz damit aktiviert, als ich es noch bei mir getragen hatte. Was würde geschehen, wenn ich ihr meinen Talisman gab und ihn dann aktivierte?
    Es war für mich der Tanz auf der Rasierklinge. Die allerletzte Chance. Wobei auf keinen Fall feststand, dass ich auch gewinnen würde. Anders wusste ich mir nicht zu helfen, auch nicht mit einer

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