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1156 - Albtraum Elektra

1156 - Albtraum Elektra

Titel: 1156 - Albtraum Elektra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kreuz. Es war mir versprochen. Es gehört mir, und du wirst keine Chance haben, es zu behalten. Deine Jahre sind vorbei. Du hast es lange genug besessen. Jetzt bin ich an der Reihe.«
    »Und was willst du damit?«
    »Ich will den Schutz!«
    »Vor wem?«
    »Auch ich habe Feinde. Ich muss alte Rechnungen begleichen. Ich werde mich auf das Kreuz stützen, und du wirst es gut in deiner Erinnerung behalten.«
    Nein! Alles, aber nicht das. Das kam für mich nicht in Frage. Wer immer sie war, egal. Ob immer sie mir die Wahrheit erzählt hatte, interessierte mich auch nicht. Ich würde eher sterben, als mein Kreuz abgeben.
    In diesen Augenblicken, als ich daran dachte, da spürte ich es besonders intensiv. Es lag plötzlich wie ein schwerer Stein auf meiner Brust, als wollte es durch sein Gewicht die enge Verbundenheit zu mir bekunden.
    Elektra merkte, dass es in meinem Gesicht arbeitete. Sie duckte sich leicht und hob die Hand. »Ich würde dir raten, dich nicht gegen mich zu stellen. Hier regiere ich. Hier habe ich immer gelebt, und das schon vor sehr langer Zeit.«
    »Dann sind wir nicht in der Vergangenheit?«
    »Nein, aber wir sind an einem Platz aus der Vergangenheit. Wir stehen in einem noch nicht entdeckten Grab, in meiner Totenkammer, in der ich mich verborgen hielt. Niemand wusste, dass es mir gelingen würde, sie zu öffnen. Dass dies möglich war, habe ich dir beweisen können. Und wenn ich die Kammer jetzt verlasse, dann hat sich für mich ein uralter Traum erfüllt. Ich will dich nicht vernichten. Ich möchte nur, dass dieses Versprechen eingelöst wird. Wenn ich das Kreuz habe, kannst du tun und lassen, was du willst.«
    Ja, so ähnlich hatte ich es mir gedacht. Nur dachte ich nicht daran, das Kreuz abzugeben. Auch wenn mich ihr harter Blick erwischte, ich mich duckte und so tat, als hätte ich aufgegeben, dachte ich nicht im Traum daran.
    Ohne etwas zu sagen, bewegte ich meine rechte Hand. Elektra ließ mich nicht aus den Augen. Womöglich dachte sie, dass ich aufgegeben hatte und mein Kreuz nun hervorholen würde, da allerdings hatte sie sich geirrt.
    Plötzlich hielt ich die mit geweihten Silberkugeln geladene Beretta in der Hand.
    Überrascht schaute sie in die Mündung. Sie wusste bestimmt über die Funktion der Waffe Bescheid, aber die Zeit für weitere Diskussionen und Erklärungen war vorbei. Ich wollte auch nicht noch einmal mit dieser verdammten Blindheit geschlagen werden.
    Aus diesem Grunde tat ich etwas, was ich mir sonst mehrmals überlegt hätte.
    Ich schoss auf sie!
    ***
    Die Beretta spie die Kugel aus. Es ging alles seinen normalen Weg. Da veränderte sich auch nicht die Zeit, obgleich ich den Eindruck hatte, alles würde langsamer ablaufen.
    Die Kugel traf.
    Ob sie das Herz erwischt hatte oder nicht, das war für mich nicht feststellbar. Jedenfalls steckte sie in Elektras Brust, und die Aufprallwucht trieb die Frau einen Schritt nach hinten. Sie sah aus, als würde sie fallen und auf dem Diwan liegenbleiben, aber sie fing den Stoß ab und blieb sitzen.
    Das seltsame Licht schien auch jetzt gegen sie und machte sie für mich zu einem Mittelpunkt. Der helle Körper hatte die Kugel aufgefangen. Genau dort, wo sie eingeschlagen war, zeigte die Haut eine Verfärbung. Die kalte Helligkeit war verschwunden, denn auf ihr malte sich ein bläulicher Schatten ab.
    Ich stand für einige Sekunden bewegungslos auf dem Fleck und wartete darauf, dass sich etwas tat.
    Ich wollte nicht wahrhaben, dass einfach nichts passierte, wenn auch dieser blaue Fleck oder die Verfärbung entstanden war.
    Sie hob den Kopf an.
    Ich wollte noch einmal schießen und wartete darauf, dass sie reagierte und mich angriff. Es trat nicht ein. Sie stöhnte, sie rieb über ihre getroffene Stelle und fuhr dann mit beiden Händen hoch zu ihren Augen, als wollte sie dort etwas verändern.
    Ich sah sie dunkel, aber ich hatte sie schon anders erlebt. Golden, strahlend, auch blendend.
    Das wollte ich nicht noch einmal durchmachen. Der Ausgang war nicht verschlossen. Der Stein hatte sich nicht vor die Öffnung geschoben. Genau das war meine große Chance.
    Der Kampf zwischen uns war noch nicht beendet. Wenn, dann wollte ich ihn an einem anderen Ort weiterführen und nicht hier in dieser verfluchten Gruft.
    Ich baute darauf, dass Elektra noch immer mit ihrer Verletzung zu kämpfen hatte, machte auf dem Absatz kehrt und rannte den Weg zurück. Er war einfach. Hoch die Stufen, hoch die Schräge und dann hinaus in die Dunkelheit.
    Als ich den

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