1156 - Der Armadaprinz
mit ihm reden.
Er erhob sich und verließ seinen Wohntrakt. Mit wenigen Schritten wechselte er zur Zentrale über, wo Xerzewn gerade eine Flasche und drei Gläser für einen Willkommenstrunk bereitstellte.
„Willst du nichts trinken?" fragte Carwanhov. „Ich sehe nur Gläser für Parwondov, Dronomon und mich."
Er hatte gehofft, Xerzewn in Verlegenheit bringen zu können, doch damit hatte er sich geirrt.
„Wir haben nicht damit gerechnet, daß du dich aufdrängen würdest", erwiderte Xerzewn.
„Aber bitte, wenn du willst, gebe ich dir auch etwas zu Trinken."
Carwanhov lächelte gequält.
Irgendwann muß ich ganz offen mit ihnen reden, nahm er sich vor. So kann und darf es nicht weitergehen. Wir werden unser Ziel niemals erreichen, wenn wir uns mit derartigen Dingen gegenseitig aufreiben.
Er schluckte seinen Ärger herunter, war aber nicht bereit, einzulenken und die Demütigungen einfach hinzunehmen. Bevor er jedoch irgend etwas sagen konnte, öffnete sich das Hauptschott, und Parwondov und Dronomon traten ein.
Carwanhov preßte verbittert die Lippen zusammen. Jetzt hatte er die Bestätigung für seine Befürchtung, daß die beiden anderen Schmiede allein mit dem Gast hatten sprechen wollen. Er fing sich rasch und begrüßte Parwondov, als ob nichts vorgefallen sei.
Parwondov trank etwas mit Xerzewn, Dronomon und ihm, plauderte über allerlei Nebensächlichkeiten und wechselte schließlich mit ihnen in den eleganten Wohntrakt von Xerzewn über, wo er Gelegenheit hatte, allerlei Kunstwerke zu bewundern, die von den verschiedensten Planeten der Galaxis stammten. Carwanhov war überrascht. Er hatte nicht erwartet, daß Parwondov für diese Dinge Interesse zeigen würde. Er war vielmehr auf kühle Sachlichkeit vorbereitet gewesen.
Carwanhov diskutierte über einige Kunstwerke mit dem Besucher, spürte jedoch schnell, daß Parwondov nicht viel Wert auf seine Meinung legte, und es traf ihn schmerzlich, daß der Gast die Worte Xerzewns und Dronomons wesentlich höher einschätzte.
Daher atmete er auf, als Parwondov endlich auf den Grund zu sprechen kam, weshalb er zur Armadaschmiede MOGODON gekommen war.
Parwondov setzte sich an einen Tisch und trank ein Glas Wein. Dabei glitten seine Blicke rasch und abschätzend von Xerzewn zu Dronomon und von dort zu Carwanhov.
„Ich bin natürlich nicht hier, um ein angenehmes Leben inmitten einer Ansammlung von Kunstwerken zu genießen", erklärte er. „Es gibt vielmehr einige Dinge, die mir Sorgen bereiten."
„Und was wäre das?" fragte Xerzewn.
Er setzte sich und bot Dronomon mit freundlicher Geste Platz an, beachtete Carwanhov jedoch nicht. Dieser zögerte kurz und setzte sich dann auch.
„Ich denke an einige Vorfälle, die es als richtig erscheinen lassen, daß wir so schnell wie möglich zuschlagen und die Kontrolle über die Endlose Armada übernehmen."
„Das höre ich gern", erwiderte Xerzewn. „Dronomon und ich sind ohnehin der Meinung, daß wir lange genug gewartet haben."
Parwondov blickte Carwanhov fragend an, wandte sich dann aber wieder an die beiden anderen Schmiede.
„Sorgen macht mir vor allem dieser Perry Rhodan", fuhr er fort. „Mittlerweile hat sich herausgestellt, daß er mit seiner Galaktischen Flotte ein ernstzunehmender Konkurrent ist."
„Ein Konkurrent?" fragte Xerzewn überrascht. „Wie sollen wir das verstehen?"
„Ich bin sicher, daß es Perry Rhodan um die Endlose Armada geht", erwiderte der Besucher. „Ebenso wie uns. Wenn es ihm gelingt, die Endlose Armada unter seine Kontrolle zu. bringen, hat er die Macht über diese Galaxis und über jede andere, die er mit den vereinigten Flotten ansteuert."
An diese Gefahr schienen Xerzewn und Dronomon noch gar nicht gedacht zu haben.
„Dann ist da aber auch die Situation in der Armada selbst", fuhr Parwondov fort. „Das Armadaherz schweigt beharrlich."
„Das ist für mich der Hauptgrund, endlich loszuschlagen", sagte Xerzewn. „Das Schweigen ist ein Zeichen der Schwäche, und wo Schwäche ist, da ist auch Herausforderung."
Der Besucher ging über diese Bemerkung hinweg, als habe er sie nicht gehört.
„Da ist noch ein dritter Faktor, der mich beunruhigt", sagte er. „Von überall kommen Berichte und Beobachtungen, in denen von Angriffen auf Einheiten der Endlosen Armada die Rede ist."
„Tatsächlich?" entfuhr es Carwanhov. „Davon haben wir noch gar nichts gehört."
„Es ist so", bestätigte Parwondov. „Einheiten der Armada werden von Raumschiffen angegriffen, die
Weitere Kostenlose Bücher