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1157 - Rebellen der Armada

Titel: 1157 - Rebellen der Armada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Doppelwesen. „Kehrt in eure Unterkünfte zurück. Leistet keinen Widerstand. Verbaut euch nicht selbst den Weg in eine glückliche Zukunft. Wir planen Großes mit euch. Laßt euch nicht alles von leichtfertigen Verführern verderben. In etwa einer Stunde werdet ihr neue Kleidung und ein gutes Essen erhalten. Endlich sind die Lieferungen eingetroffen, die es uns ermöglichen, euch so zu versorgen, wie wir es gerne möchten. Geht also in eure Unterkünfte und wartet diese Stunde ab."
    Simone Keim verließ den Antigravschacht. Sie kam auf einen Gang heraus, auf dem etwa fünfzig Männer und Frauen standen, die dem Ouecho konzentriert zuhörten.
    „Macht euch nicht lächerlich", rief sie ihnen zu. „Habt ihr so schnell vergessen, was die Ouechos mit euch gemacht haben? Wißt ihr schon nicht mehr, wie sie euch geschunden haben? Sie belügen euch, um euch auf diese Weise wieder hinter Gitter zu bringen."
    Einige der Männer baten sie, still zu sein, damit sie den Ouecho besser verstehen konnten.
    „Nein, ich halte nicht den Mund", empörte sie sich. „Ja, sie haben Großes mit uns vor.
    Das entspricht der Wahrheit. Sie wollen uns alle in einem großen Biobrei zu einem einzigen Lebewesen verschmelzen. Die Voraussetzungen dafür haben sie bereits geschaffen, indem sie uns Mikrosymbionten ins Blut gespritzt haben, mit denen sie uns gefügig machen können, wenn es soweit ist. Wenn wir uns jetzt nicht wehren, haben wir nie mehr eine Chance dazu."
    Sie blickte in die blassen Gesichter der anderen.
    „Ja, es ist wahr! Auch in eurem Blut befinden sich diese scheußlichen Lebewesen. Man hat sie euch injiziert. Diese Symbionten erzeugen eine Droge, die sie mit Sauerstoff zusammen an unsere Gehirne abgeben. Dabei findet dann eine Gehirnwäsche statt. Man wird unsere Weltanschauung und unseren Willen total verändern. Man wird unsere Persönlichkeit auflösen, um etwas zu schaffen, das nach einiger Zeit exakt so funktioniert, wie die Armadaschmiede es wollen."
    Die Männer und Frauen schienen erst allmählich zu begreifen. Einige sanken auf die Knie und vergruben das Gesicht in den Händen, andere drehten sich um und gingen schwankend davon. Die meisten aber blieben stehen, wo sie waren, und blickten ins Leere. Der Schock hatte sie getroffen und lahmte sie.
    „Steht nicht so herum", schrie Simone Keim. „Kämpft mit den anderen. Noch haben wir eine Chance, uns zu befreien. In ein paar Stunden ist es wahrscheinlich zu spät. Hört nicht auf das, was die Ouechos sagen. Sie sind auch nur Sklaven der Armadaschmiede."
    Ein Ouecho kam durch den Antigravschacht herauf. Zwei mit jeweils vier dünnen Fingern versehene Arme schossen aus dem Schacht heraus und versuchten, Simone an den Füßen zu packen. Sie sprang entsetzt zur Seite und richtete ihre Strahlenwaffe auf das Zwillingswesen. Es bildete zwei blaue Augen an der oberen Variofläche heraus und blickte sie traurig an.
    „Verschwinde", sagte sie. „Ich will dich nicht töten, aber ich werde es tun, wenn du noch länger hier bleibst."
    Schweigend zog sich das seltsame Wesen in den Schacht zurück und ließ sich vom Antigravfeld nach oben tragen.
    Simone Keim atmete auf. Sie wußte, daß sie es nicht geschafft hätte, die beiden Zwillinge, die zusammen den Ouecho bildeten, so ohne weiteres zu töten. Sie konnte diesen Wesen gegenüber keinen Haß empfinden. Die beiden Halbkugeln mit den grauen Veränderungsflächen besaßen keine negative Ausstrahlung. Sie waren fremdartig und gefährlich. Sie töteten. Dennoch fühlte Simone sich nur von ihnen bedroht, wenn sie direkt angriffen, und seltsamerweise riefen sie keine Abneigung bei ihr hervor, obwohl sie wußte, wie hart und grausam die Ouechos sein konnten.
    Jotho Manahe tauchte grinsend zwischen den anderen Weidenburnianern auf. Spöttisch blickte er sie an.
    „Hallo, schöne Frau", sagte er. „Ich sehe, du bist wieder an Deck. Und eine Waffe hast du auch. Würde es dir etwas ausmachen, uns zu helfen? Aarn hat fliegende Armadamonteure entdeckt, die sich uns nähern. Wir brauchen jede Waffe. Oder bist du zu feinfühlig, auf Roboter zu schießen?"
    „Du bist mal wieder unheimlich witzig", fauchte sie ihn an. „Hoffentlich erstickst du mal an deinen blöden Redensarten."
    Er lachte ungerührt.
    „Nun komm schon", drängte er. „Es wird wirklich knapp. Wir haben einfach zu wenig Waffen."
    Er schob sie an den anderen Weidenburnianern vorbei den Gang entlang.
    „Es ist gleich hier in der Nähe. Wir wissen nicht, was wir gegen

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