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1159 - Seth-Apophis

Titel: 1159 - Seth-Apophis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Boot schwebte mitten über dem See. Der Pilot hatte es angehalten, als die Mentalstimme hörbar wurde. Simsin funkte das Schiff an.
    Anstelle einer Antwort empfing er von neuem telepathische Impulse.
    „Ich warne euch, Fremde. Einer der Euren befindet sich in der Gewalt eines intelligenten Wesens, das die äußere Erscheinung eines niederen Tieres angenommen hat. Es hat seinem Gefangenen ein Gift injiziert, das binnen einer gewissen Zeit tödlich wirkt. Eine Rettung des Gefangenen ist nur möglich, wenn er vor Ablauf der Frist das Gegengift erhält."
    „Wer hat das Gegengift?" wisperte Simsin verzweifelt.
    Seine Gedanken erreichten den telepathischen Sprecher. Die Antwort lautete: „Der Tiergestaltige, der den Gefangenen in seiner Gewalt hat."
    Simsin befahl, das Boot zu wenden.
    Auf dem schnellsten Weg kehrte er zum Raumschiff zurück. Auf seinen Funkspruch hatte er bisher keine Antwort erhalten. Er glaubte zu wissen, um wen es sich bei dem unglückseligen Gefangenen handelte. Als er die Zentrale betrat, sah er seine Befürchtungen bestätigt.
    Er war alleine und unbewaffnet gekommen. Die telepathische Stimme hatte ihn mehrmals gewarnt, daß Virwen verloren sei, sobald auch nur der geringfügigste Akt der Feindseligkeit gegen den tierähnlichen Eindringling unternommen werde. Ohne es zu wissen, stürzte der unbekannte Sprecher Simsin in dieser Ankündigung in einen Gewissenskonflikt. Seit Jahren schon war es sein sehnlichster Wunsch, das Kommando über ein Raumschiff zu erhalten. Starb Virwen, dann wurde er automatisch sein Nachfolger. Er war zwar dann nur amtierender Kommandant, aber er würde dieses Amt bis zur Rückkehr zum Heimathafen ausüben, etliche Jahre zumindest, und wenn er es erfolgreich versah, mußte sich dies positiv auf den Wert seiner Aufstiegskriterien auswirken. Es wäre ganz eindeutig zu seinem Vorteil, wenn er Virwen seinem Schicksal überließe.
    So dachte Simsin ein paar Augenblicke lang. Dann zuckte panischer Schreck durch sein Bewußtsein. Wie konnte er hoffen, jemals die Reife kosmischer Weisheit zu erlangen, wenn er seinem Bewußtsein erlaubte, derart egoistische, gegen alle Regeln des Anstands verstoßende Gedanken zu produzieren? Hastig wandte er sich an den unbekannten Sprecher.
    „Was will er?" fragte er. „Welches sind seine Bedingungen?"
    Während er auf die Antwort wartete, musterte er das fremde Tier, das auf Virwens Rücken kauerte und ihn keine Sekunde aus den Augen ließ. Es war häßlich. Der struppige graue Pelz war mit schmutziggelben Flecken durchsetzt. Die schwarzen, tiefliegenden Augen strahlten eine Wildheit aus, wie sie Simsin an noch keinem anderen Wesen beobachtet hatte. Der nackte, dünne Schwanz erschien ihm widerwärtig.
    „Er will einen neuen Körper für sein Bewußtsein", kam die Antwort. „Den Körper eines intelligenten Wesens."
    Simsin empfand Erleichterung, Wenn es weiter nichts war! In der Aufpfropfung natürlicher Bewußtseine auf synthetische Körper waren die Anximen Meister.
    „Wir haben im Lauf unserer Studien die Körper zahlreicher Arten synthetisiert", sagte er.
    „Welche äußere Erscheinungsform wünscht sich der ... dieser..."
    „Ich weiß, was du sagen willst", unterbrach die Mentalstimme. „Warte."
    Abermals verstrich geraume Zeit. Simsin begriff, daß in diesen Sekunden der fremde Telepath sich mit dem Wesen im Tierkörper beriet. Der Gedankenaustausch war für Simsin nicht wahrnehmbar, obwohl er die unmittelbar an ihn und den Rest der Besatzung gerichteten Impulse mühelos verstehen konnte.
    „Gibt es eine Erscheinungsform, die unter den intelligenten Kreaturen des Kosmos besonders häufig vertreten ist?" fragte der Unbekannte.
    „Es gibt sie", antwortete Simsin. „Ich will versuchen, sie dir zu beschreiben."
    Er zeichnete in Gedanken das Bild eines zweiarmigen, zweibeinigen, aufrechtgehenden Wesens. „Mehr als die Hälfte der Intelligenzwesen, denen wir bisher begegnet sind", erklärte er dazu, „erscheint in der einen oder anderen Variante dieser Körperform."
    „Du hast einen geeigneten Wirtskörper zur Verfügung?"
    „Ja."
    „Mit welchen Fähigkeiten ist er ausgestattet?"
    „Das autonome Nervensystem ist voll ausgebildet, sorgfältig getestet und funktionsfähig.
    Der Datenspeicher des Bewußtseins enthält Informationen über den Aufbau des Körpers und seine Belastbarkeit. Außerdem ist die Kenntnis der Bernal-Sprache vorhanden."
    „Ist das eure Sprache?"
    „Nein. Unsere Sprache ist für die Stimmwerkzeuge dieses

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