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116 - Der Mitternachtsteufel

116 - Der Mitternachtsteufel

Titel: 116 - Der Mitternachtsteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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über die Stirn. Jetzt bemerkte ich die tiefen Schatten unter seinen Augen. Was hier geschah, strengte den Hermaphroditen sehr an. Es zehrte an seiner Substanz. Es wäre an der Zeit gewesen, das Experiment zu beenden, bevor es Phillip völlig erschöpfte. Aber das stand nicht in meiner Macht.
    Dr. Wassilij Wassiliew kam herbei und stellte aufgeregte Fragen. Nelja antwortete. Kiwibin forderte sie auf, englisch zu sprechen, damit auch ich es verstand.
    „Ich war in einer anderen Welt, einer Welt des Schreckens und des Grauens", erzählte sie. „Phillip hat mich zurückgeholt. Er kam und führte mich an der Hand. Tanja war bei mir, und sie begleitete mich."
    „Was war mit Stenka, dem Dämon?" rief Dr. Wassiliew. „Was mit dem kleinen Ungeheuer, Tanjas Alter ego?"
    „Ich weiß es nicht", antwortete Nelja. „Vielleicht sind sie in der Schreckenswelt, in der wir uns befanden. Es war ein einziger Alptraum."
    Dafür hielt ich es auch. Ich glaubte nicht, daß Nelja tatsächlich in einer anderen Welt oder Dimension gewesen war. Sie mußte geträumt haben. Und Phillip war in diesen Traum vorgedrungen und hatte sie daraus befreit.
    Nelja schaute Phillip liebevoll an.
    „Wir werden dafür sorgen, daß Ihnen nichts mehr geschieht", sagte ich zu ihr. „Jetzt wird alles gut." „Wer sind Sie?" wollte sie wissen.
    „Abi Flindt", antwortete ich. „Ich habe Phillip und Tirso hergebracht. Tirso ist der kleine blaue Zyklopenjunge hier."
    „Phillip hat Neljas Alter ego, den Dämon Stenka, in die andere Welt geschickt", sagte Tirso. „Dafür hat er Nelja zurückgeholt."
    „Woher weißt du das?" fragte ich ihn.
    „Ich weiß es", sagte Tirso. „Phillip hat es mir gesagt."
    Der Hermaphrodit hatte kein Wort gesprochen.
    Die Parapsychologen diskutierten wieder einmal.
    Die kleine Tanja lief zu Tirso und plapperte auf russisch mit ihm. Was sie sagte, bekam Tirso nicht mit, aber die beiden verstanden sich auch ohne Worte.
    Kiwibin grinste von einem Ohr zum anderen. Er sah einen Silberstreif am Horizont.
    Da geschah etwas, womit keiner gerechnet hatte. Dr. Wassilij Wassiliew stieß einen tierischen Schrei aus. Wir schauten alle zu ihm hin, auch die Milizsoldaten, die dreihundert Meter entfernt standen. Vor unseren Augen drehte sich der Kopf des Dr. Wassiliew. Der Hinterkopf rückte nach vorn, und sein zweites, wahres Gesicht zeigte sich - ein Gesicht, von Grausamkeit und Bosheit geprägt, das an einen stilisierten Totenschädel erinnerte. Die Stirn trug ein V-Zeichen. Es war das Gesicht eines Januskopfes.
    Dr. Wassilij Wassiliew war eine jener Kreaturen von der anderen Existenzebene, die die Welt bedrohten.
    Er starrte uns an, und seine Augen flammten.
    „Vozu bin ich, der Herr dieser Dämonen!" rief er, und wir verstanden seine Worte alle, obwohl niemand hätte sagen können, in welcher Sprache sie gesprochen wurden. „Durch meine Magie ist all das hier geschehen. Der Hermaphrodit mag zwei von meinen Dienern dorthin geschickt haben, wo sie hergekommen sind, aber das wird euch nichts nützen. Ich wollte, daß der Dämon Stenka körperlich erscheint, wie es schon einmal geschehen ist, und euch alle zerreißt. Nach dem Tod Phillips und Tirsos hätte ich ihn hier halten können."
    Ich faßte mich als erster, während alle noch fassungslos staunten.
    Nelja wußte überhaupt nicht, was vorging. Seit sie in den Alptraum verfallen war, hatte sie nichts mehr von den Geschehnissen in Dscheskajan mitbekommen.
    Ich tastete in der Manteltasche nach meiner Pyrophor-Pistole. Den Schnellfeuerkarabiner hatte ich auch noch, aber ich glaubte nicht, daß ich Vozu mit dieser Waffe beikommen konnte.
    Ich war es, der sprach und dem Januskopf die Stirn bot, nicht die gelehrten Herren Parapsychologen. „Es geht nicht immer alles so, wie man sich das vorstellt", sagte ich zu Vozu, der sich nun endlich zu erkennen gegeben hatte, und entsicherte die Pistole in der Tasche. „Du wärst besser auf deiner Welt geblieben, Grüngesicht."
    Vozus Gesicht hatte wie alle Janusköpfe einen leichten grünlichen Schimmer. Ich haßte ihn, genauso wie ich die Dämonen haßte; mehr noch vielleicht.
    „Willst du mir drohen, du Wurm?" höhnte er. „Bilde dir nicht zuviel darauf ein, daß du meinem Zauber widerstehen konntest und nicht in Lähmung verfallen bist. Ich habe noch genug Diener. Sie werden Phillip und Tirso zerreißen, und dann sind meine Dämonen nicht mehr in den Gefängnissen der Körper gefangen."
    Er hatte einen magischen Zauber aufgebaut. Ich kannte die

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