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1160 - Aitheran ruft

Titel: 1160 - Aitheran ruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zentrallabors. Bänke voll komplizierten Geräts reihten sich an- und nebeneinander. Aber die Sessel an den mehr als zwanzig Arbeitsplätzen waren leer. Im Labor der MOTUL wurde heute nicht gearbeitet.
    Die MOTUL war eines der sechzehn schweren Schiffe der THEBEN-Klasse, die die BASIS als Beifahrzeuge mit sich führte. Theben-Schiffe waren kugelförmig, hatten einen Durchmesser von 1200 Metern und unterschieden sich von anderen Konstruktionen der terrestrischen Raumfahrtproduktion dadurch, daß sie heckseitig anstatt der einfahrbaren Teleskopbeine einen starren Aufsetztrichter besaßen. Als letztes Raumschiff dieser Klasse hatte die THUNDERWORD während ihres Vorstoßes ins Vier-Sonnen-Reich der Sooldocks von sich reden gemacht.
    Kleine Bildgeräte waren im Halbkreis vor mir angeordnet. Ich aktivierte sie der Reihe nach. Sie blickten in die wichtigsten Anlagen des Schiffes, in jene Räume also, in denen wir die Kernmannschaft der MOTUL zu finden erwarteten. Eine Bildfläche nach der anderen leuchtete auf und zeigte leere Sessel, kahle Wände und unbesetzte Konsolen.
    Erst in der Kommandozentrale wurde ich fündig. Die Kernbesatzung bestand aus sieben Männern und fünf Frauen. Sie hatten es sich in der Zentrale bequem gemacht und verhielten sich, wie Menschen, denen es an Beschäftigung mangelt, sich zu verhalten pflegten. Sie lümmelten sich auf weit nach hinten gekippten Gliedersesseln, der eine oder andere machte sich mit wahllos tippenden Fingern an einer Konsole zu schaffen, und wieder ein anderer bezog einen Becher Trinkbares aus einem Speise- und Getränkeautomaten. Der Abfall auf dem Boden häufte sich - ein Zeichen, daß die nächste Runde des Robotreinigungsdiensts unmittelbar bevorstand. Ich regulierte die Lautstärke und hörte ein paar belanglose Gesprächsfetzen. Von meiner Warte aus war nicht zu erkennen, ob die zwölf bereits umgepolt worden waren oder nicht. Ich mußte davon ausgehen, daß sie unter Seth-Apophis' Einfluß standen. Wir durften jetzt kein Risiko mehr eingehen. In fünfunddreißig Minuten war alles vorbei. Ich hatte den Kommunikator vor mir auf der Pultplatte liegen. Das Kontrolllicht glomm in hellem Rot. Es beruhigte mich und gab mir Zuversicht. Es bedeutete, daß Jen Salik sich in der Nähe befand.
    Die Wahl war auf die MOTUL gefallen, weil direkt unter ihr, in einem der Wannenhangars, jenes Raumschiff stand, das das eigentliche Objekt unseres Interesses war. Die KANTUNIL, ein Leichter Kreuzer von 100 Metern Durchmesser, gehörte zu den minderen Beifahrzeugen der BASIS und war daher von der Notwendigkeit, zu jeder Zeit eine Kernbesatzung zu tragen, entbunden. Außerdem besaß sie die ebenso komplexe wie umfassende positronische Ausstattung moderner Kleinraumschiffe, so daß sie im Notfall von einem einzelnen Piloten gesteuert werden konnte. Darauf kam es uns an; denn die Besatzung, die sich der KANTUNIL anvertrauen wollte, bestand nur aus wenigen Mitgliedern. Die Wahl des Hangars war deswegen wichtig, weil wir einwandfreie Kommunikation zwischen der MOTUL und dem Leichten Kreuzer brauchten, zu diesem Zweck jedoch keine zweite Relaiskette einrichten wollten. Drittens führte aus dem Hangar Sieben, in dem die MOTUL, stand, ein Schacht geradewegs nach unten in die Wanne. Er diente Jen Slaik und mir als Fluchtmöglichkeit für den Notfall. Falls alles nach Plan ging, würden wir ihn nicht brauchen. Aber man konnte nie wissen.
    Das Schott öffnete sich mit halblautem Zischen. Jens Gesicht war noch röter als sonst.
    Schweiß stand ihm auf der Stirn. Er atmete prustend aus und schüttelte sich.
    „So viel Arbeit tut einem Theoretiker nicht gut", beklagte er sich.
    In Wirklichkeit, das merkte man ihm an, war er durchaus zufrieden, plötzlich mitten in den Wirbel der Dinge geworfen zu sein. Er hatte eine Abneigung gegenüber jeder Art von Hektik, aber hier ging es um wichtige Dinge, und es machte ihn glücklich, daß er gebraucht wurde.
    Sein Blick fiel auf das Bildgerät, das das Innere der Kommandozentrale zeigte.
    „Noch nichts", beantwortete ich seine unausgesprochene Frage. „Wie steht's bei dir?"
    „Zehn Roboter weisungsgemäß umprogrammiert und in Marsch gesetzt", antwortete er.
    „Sie haben den Auftrag, alles unschädlich zu machen, was lebt und das Stichwort nicht kennt."
    Das Stichwort war Ordoban, mit den Cygriden vereinbart.
    Auf dem Bild wurde es plötzlich lebendig. Ich hörte eine laute, klare Stimme. Einer von der Kernmannschaft war aufgesprungen und eilte zur

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