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1161 - Totentanz in M 82

Titel: 1161 - Totentanz in M 82 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich, als er mich heftig nicken sah.
    „Anximen", brachte ich mit Mühe hervor. „Verkünder umfunktioniert."
    Er war überrascht, ich sah es ihm an.
    „Warum mache ich mir so viel Mühe?" fragte er mit gespieltem Unwillen. „Man braucht nur dich loszuschicken. Zwar schlagen sie dich halbtot, aber zur gleichen Zeit geben sie dir offenbar alle Informationen, die wir brauchen."
    Sein theatralischer Ärger wirkte erheiternd.
    „Direkt von Simsin, Ipotherapes Berater", sagte ich.
    „So, von Simsin?" brummte er. „Na schön, ist ja auch gleichgültig. Auf jeden Fall dachte ich mir: Was andere konnten, das können wir auch. Es ist ganz klar, daß die Maschinerie im Zusammenhang mit Seth-Apophis' Rolle als Herrscherin von Sethdepot eine wichtige Bedeutung hat. Wir funktionieren sie um, und die Superintelligenz ..."
    Er unterbrach sich sofort, als ich ihm die Hand auf den Arm legte. Ich nickte in Waylon Javiers Richtung. Nachor drehte sich um. Ich hatte Waylon zusammenzucken sehen. Er hatte sich abgewandt und den Fuß erhoben, als wolle er sich ein paar Schritte weiter von uns entfernen. Er hatte Seth-Apophis' mentalen Impuls kommen fühlen und wollte sich, solange er noch Herr seiner selbst war, aus unserer Hörweite entfernen, damit er der Gegnerin nicht zu verraten brauchte, worüber wir sprachen.
    Er war nicht dazu gekommen, sein Vorhaben auszuführen. Seth-Apophis hatte ihn in ihrer Gewalt. Meine Warnung war aber rechtzeitig gekommen.
    Wir schwiegen. Ich lag still und konzentrierte mich auf das wohltuende Empfinden, das von meinem Zellaktivator ausging. Das, nahm ich an, war ein Geheimnis, das Seth-Apophis noch nicht kannte. Das Gerät ersetzte die verlorengegangenen Kräfte und brachte die vielfältigen Lebensmechanismen des Körpers wieder in Ordnung. Noch eine halbe Stunde der Ruhe brauchte ich, dann war ich völlig wiederhergestellt. Seth-Apophis konnte davon nichts wissen. Sie rechnete mit dem normalen Rehabilitierungsprozeß.
    Wenn ich Glück hatte, bedeutete das, daß ich mich erst in zwei oder drei Tagen der nächsten Behandlung würde unterziehen müssen.
    Nachor hatte sich aufgerichtet und ging wie einer, der tief in Gedanken versunken war, mit auf dem Rücken verschränkten Armen auf und ab. Er schien Waylon Javier keinerlei Beachtung zu schenken. Aber das große, weit hervorquellende Auge verlieh ihm ein Blickfeld, das den halben Raumwinkel umfaßte. Ich war sicher, daß er den Mann mit den schimmernden Händen ebenso scharf beobachtete, wie ich es tat.
    Waylon Javier allerdings verhielt sich reglos. Er machte auf mich den Eindruck des aufmerksamen Zuhörers. Seth-Apophis übermittelte ihm Informationen, das war es.
    Waylon stand unter ihrem mentalen Bann, aber der Intellekt, mit dem er arbeitete, war sein eigener. Wie ungeheuer schwierig mußte es sein, sinngemäß richtig zu verstehen, was Seth-Apophis ihm mitteilte?
    Etwa eine Viertelstunde verstrich. Es bestand die Möglichkeit, daß Waylon einen Auftrag erhielt. Dann würden Nachor und ich unsere Aussprache auf unbestimmte Zeit verschieben müssen. Daran lag mir nicht. Ich wollte, was ich von Simsin erfahren hatte, mit der Schilderung des Armadaprinzen vergleichen, solange die Erinnerung noch frisch war.
    Als Waylon Javier aus der Starre erwachte, gab ich mich betont uninteressiert - wie einer, dessen halbzerrüttetes Bewußtsein immer noch außerstande ist, einen klaren Gedanken zu fassen. Falls er noch immer umgepolt war, durfte Waylon nicht ahnen, daß ich mit Spannung auf seine nächste Äußerung wartete.
    Nachor war stehengeblieben. Waylon ging auf ihn zu, nachdem er mir einen mehr oder weniger unbeteiligten Blick zugeworfen hatte.
    „Vor kurzer Zeit", sagte er, „ist Jercygehl An mit seinen zweieinhalbtausend Cygriden auf Aitheran gelandet."
     
    *
     
    Nachor und ich sahen einander an. Seit wir wußten, daß Waylon Javier nur zeitweise unter Seth-Apophis' Einfluß stand, war uns klar, daß wir mit seiner Unterstützung die Lage zu unseren Gunsten wenden könnten, wenn wir nur ein paar zusätzliche Helfer hätten!
    Sollte unser Wunsch auf derart unerwartete Weise in Erfüllung gehen? Ich unterdrückte einen Impuls, mich aufzurichten. Noch war ich nicht sicher, mit welchem der beiden Waylons ich es zu tun hatte.
    „Was hast du sonst noch zu sagen?" fragte Nachor ernst.
    „Eine derartige Konzentration Immuner an Bord der BASIS erschien Seth-Apophis zu gefährlich..."
    „Nein, das meine ich nicht", fiel der Armadaprinz ihm scharf ins

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