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1161 - Totentanz in M 82

Titel: 1161 - Totentanz in M 82 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verringern - um Ballast loszuwerden, sozusagen. Was aus den Parsynnen geworden war, davon wußte Simsin nichts. Auf jeden Fall hatten sie außer der gewaltigen Maschine des Verkünders noch etwas anderes auf Aitheran zurückgelassen: ein Tier - den Heel, aus dem viele Jahre später die Superintelligenz Seth-Apophis entstanden war.
    Wie, das entzog sich unserer Kenntnis. Der Verkünder besaß selbständige Intelligenz.
    Es war denkbar, daß er den Instinktintellekt des Heels gefördert hatte, bis er Intelligenz entwickelte. Nach Simsins Theorie brauchte der Verkünder, wenn er die Botschaft Uxförds auf glaubhafte Weise verbreiten wollte, ein organisches Bewußtsein als Resonanzboden.
    Auf Aitheran gab es damals kein intelligentes Leben. Der Verkünder hatte sich seinen Resonanzboden selbst erschaffen müssen. Seine Wahl war auf den Heel gefallen.
    Später, viel später, landete das Raumschiff der Anximen. Seth-Apophis hatte die Gelegenheit benützt, sich mit Hilfe der in allen Fragen der Biophysik beschlagenen Oktopoden einen humanoiden Wirtskörper zu verschaffen - den Körper eines weiblichen Wesens. Dem Verkünder war es bald darauf an den Kragen gegangen. Seth-Apophis war an der Verbreitung der Uxförd-Lehre nicht interessiert. Sie wollte ihr eigenes Reich errichten. Sie ließ die Anximen nicht mehr fort. Ihren Kommandanten, Virwen, hatte sie auf hinterhältige Weise getötet - das war der Anlaß für Simsins Rache. Die Anximen bauten den Verkünder um, so daß er forthin Seth-Apophis' Botschaft ausstrahlte. Sie verschafften ihm eine nahezu unbegrenzte Reichweite, indem sie die Sonne anzapften und ihn mit deren Energie betrieben. Als Seth-Apophis ihr Multibewußtsein entwickelte, wurde der Jetstrahl geboren, eine Art mentaler Fortbewegung durch den Hyperraum, mit dessen Hilfe die Superintelligenz selbst den abgelegensten Winkel ihrer Mächtigkeitsballung zeitverlustfrei erreichen konnte. Auch der Jetstrahl wurde von den positronischpsionischen Mechanismen des ehemaligen Verkünders gesteuert.
    Ich kannte die Geschichte des Verkünders, Nachor hatte seine Bestandteile gefunden.
    Seth-Apophis hatte ihre Rolle als Superintelligenz ausgespielt, sobald es uns gelang, die Funktionsweise der Maschinerie zu verstehen und zu verändern. Es hörte sich wunderbar einfach an. Fast mochte man darüber vergessen, daß wir es nicht mit einem herkömmlichen Gegner zu tun hatten, sondern mit einer Superintelligenz. Ihr standen Mittel zur Verfügung, deren Fülle und Vielfalt wir nicht einmal zu erahnen vermochten.
    Nach den langen Tagen der Verzweiflung und der Niedergeschlagenheit war es leicht, sich in einen ungerechtfertigten, voreiligen Optimismus hineinzusteigern. Das war eine Gefahr, vor der wir uns hüten mußten.
    Wir brauchten Rat - und nur einer war da, der ihn uns geben konnte: Simsin.
     
    *
     
    wir hatten es so eingerichtet, daß Nachor und ich niemals zur gleichen Zeit schliefen.
    Einer von uns beiden war immer wach. Für Waylon Javier dagegen galten keine Vorschriften. Er war unser Verbündeter, solange er seinen freien Willen besaß, und unser Gegner, sobald Seth-Apophis ihn unter ihren Bann zwang. Ob er wachte oder schlief: Sobald der Ruf erging, mußten wir uns vor ihm in acht nehmen.
    Ich wachte auf, als ich an der Schulter gerüttelt wurde. Es war finster ringsum bis auf den schwachen Schimmer, den Nachors und meine Armadaflamme verbreiteten. Seth-Apophis war so gnädig, unser armseliges Quartier in regelmäßigen Abständen zu verdunkeln.
    „Still", hauchte es aus dem Dunkel. „Waylon schläft. Sieh dort!"
    Ich sah den zeigenden Finger kaum, aber ich gewahrte den hellen, milchigen Fleck, der schwerelos in der Dunkelheit schwebte. Er kam auf uns zu. Ich erkannte die acht langen, kühn geschwungenen Beine und den ovalen Körper, den sie trugen.
    Im Ungewissen Licht sah ich Waylon Javiers lang ausgestreckte Gestalt drüben in der Nähe der beiden Aggregate, hinter denen sich das Loch in der Wand befand. Er lag auf der Seite und hatte die Arme verschränkt, so daß ihm die Hände als provisorisches Ruhekissen dienten. Er schlief, und trotzdem fragte ich mich voller Unruhe, was geschehen würde, wenn Seth-Apophis ihn plötzlich rief. Wenn er erwachte und die Projektion des Anximen erblickte.
    „Es wird Zeit, daß wir Pläne machen", sprach es aus dem milchigen Lichtkreis. Wieder kam mir die Stimme vertraut vor. Zum ersten Mal nahm ich bewußt wahr, daß sie Armadaslang sprach. Auf Aitheran beherrschte offenbar

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