Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1161 - Totentanz in M 82

Titel: 1161 - Totentanz in M 82 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Wort.
    Waylon starrte ihn hilflos an. Eine Sekunde später erschien ein mattes Lächeln auf seinem Gesicht. Er schien sich an etwas zu erinnern.
    „Natürlich", grinste er. „Atoresk hat nur zwei Arme."
    Ich war dem Wortwechsel verständnislos gefolgt. Nachor wandte sich an mich.
    „Während du fort warst, traf ich mit Waylon eine Vereinbarung", erklärte er. „Wenn er zu uns spricht, wissen wir nie, ob er es als freier Mann oder als Umgepolter tut. Im ersteren Fall identifiziert er sich durch einen Kennsatz: Atoresk hat nur zwei Arme. Nur der freie Waylon weiß von dieser Vereinbarung; der umgepolte kann uns also nicht täuschen."
    Ich stand auf. Ich fühlte mich gekräftigt. Hier und da schmerzte der Körper noch, aber das ließ sich ertragen.
    „Vergiß, was du siehst", trug ich Waylon auf. „Seth-Apophis darf nicht wissen, daß ich schon wieder auf den Beinen bin. Sobald ich sehe, daß sie dich ruft, falle ich flach auf den Rücken. Was ist das mit den Cygriden?"
    „Sie müssen unruhig geworden sein", antwortete Waylon bereitwillig. „Es schien Seth-Apophis zu gefährlich, sie an Bord der BASIS zu lassen. Sie siedelte sie nach Aitheran um."
    Das klang logisch. Die Cygriden waren, wie alle Träger von Armadaflammen, immun. Es mochte außer ihnen unter den Millionen von Terranern und Galaktikern der Flotte noch etliche tausend geben, die aus diesem oder jenem Grund die Fähigkeit besaßen, Seth-Apophis' psionischem Einfluß Widerstand zu leisten. Aber sie waren weit verstreut; es gab keinen inneren Zusammenhang unter ihnen. Die Cygriden allein, konzentriert an Bord eines einzigen Raumschiffs, bildeten ein ernst zu nehmendes Gefahrenpotential.
    „Sie haben sich ohne Widerstand abtransportieren lassen?" erkundigte sich der Armadaprinz.
    „Darüber weiß ich nichts."
    „Wohin wurden sie gebracht?" fragte ich.
    „Auch darüber fiel kein Wort", antwortete Waylon. „Als das Gedankenbild in meinem Bewußtsein entstand, hatte ich den Eindruck, der Ort könnte nicht allzu weit entfernt sein.
    Zumindest läßt er sich leicht finden. Eine Steinformation wie diese gibt es nicht zweimal."
    Er sah uns an, daß wir mit dieser Aussage ohne zusätzliche Erklärung nichts anfangen konnten.
    „Es war das Bild einer weiten, von bleichen Fäden durchzogenen Ebene. Nur niedriger Pflanzenwuchs. In der Ferne sah man Ketten niedriger Hügel. Vor den Hügeln ragte ein Fels in die Höhe, ein Monolith, riesig und von eigenartiger Form. Ich würde ihn sofort wiedererkennen."
    „In der Nähe des Felsens sind die Cygriden untergebracht?" wollte ich wissen.
    „Nicht allzu weit entfernt", bestätigte Waylon. „Ich sah eine Gruppe flacher Gebäude.
    Darin stecken sie wahrscheinlich. An den Felsen selbst kann niemand heran. Er ist von einer energetischen Barriere umgeben."
    Ohne daß ich eine logische Erklärung dafür hätte geben können, gewann ich die Überzeugung, daß es mit dem Monolithen eine besondere Bewandtnis haben mußte.
    Warum war er durch ein Energiefeld geschützt? Auf diesem Planeten hantierte nur Seth-Apophis mit energetischen Schirmfeldern. Welche Bedeutung besaß der Fels für die Superintelligenz, daß sie ihm solch nachhaltigen Schutz angedeihen ließ.
    Nachors Gedanken bewegten sich offenbar in anderen Bahnen. Ich hörte ihn nachdenklich sagen: „Ich hätte gern gewußt, warum Seth-Apophis diese Information gerade jetzt von sich gibt." Er wandte sich an Waylon Javier. „Sie hat dir nicht etwa einen Auftrag gegeben?
    Oder erkennen lassen, daß sie dir in Kürze einen Auftrag geben wird, der mit den Cygriden zusammenhängt?"
    Waylon schüttelte den Kopf. „Nein", sagte er.
    Nachor hatte recht: Das gab zu denken.
     
    *
     
    Wir addierten, was Nachor und ich in Erfahrung gebracht hatten, und kamen zu dem Schluß, daß unser Weg klar vorgezeichnet war. In diesem Gebäude befanden sich die Überreste des Verkünders, eines psionischsuggestiven Missionars, dessen Aufgabe es einst gewesen war, den Glauben an die Wesenheit Uxförd über diesen Teil des Universums zu verbreiten. Uxförd war die zentrale Gestalt in der Religion der Parsynnen, die vor ungezählten Millionen Jahren aufgebrochen waren, Uxförds Lehre in den Kosmos zu tragen. Jedes ihrer Raumschiffe trug einen Verkünder an Bord. Das Fahrzeug, das Aitheran angeflogen hatte, war offenbar in Not geraten. Der Verkünder hatte nicht ursprünglich hier installiert werden sollen. Man hatte ihn auf Aitheran zurückgelassen, um die Masse des Schiffs zu

Weitere Kostenlose Bücher