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1166 - Weltraum in Flammen

Titel: 1166 - Weltraum in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Armadaflamme, die ruhig über ihm schwebte. Seinen Status als Bote des Armadaherzens verdankte er diesem violett leuchtenden Ball. Die Autorität, die er bei den Torkroten genoß, hing jedoch an einem seidenen Faden. Wenn er sich nur einmal ungeschickt verhielt, mochte seine Maske durchschaut werden. Irgendwie hatte er das Gefühl, dieser Moment könne jede Sekunde eintreten.
    Er runzelte die Stirn. Waren diese Gedanken noch seine eigenen?
    Wieder empfand er jene seltsame Beklemmung, als ihm in den Sinn kam, daß Ordoban unvermittelt erwachen und ihn über die Flamme manipulieren könnte. War es schon soweit?
    Der weiße Schatten!
    Ein Hinweis des Logiksektors, der auf seine Wahrnehmungen anspielte, als er dem Hilferuf der Lukyoonen gefolgt war. Im jetzigen Zusammenhang vermochte er mit diesem Tipp allerdings nichts anzufangen.
    Er gab sich einen Ruck und konzentrierte sich.
    „Es genügt, wenn ein einzelnes Schiff die Verfolgung des Echos aufnimmt", bestimmte er. Den Betschiden bedachte er dabei mit einem langen, auffordernden Blick. „Eine Korvette würde schon ausreichen. Ich will lediglich wissen, welchen Ort der Impuls ansteuert und wie sich dieser Forsnok-Bont verhält. Sobald das geklärt ist, sehen wir weiter."
    Brether Faddon tippte mit der Spitze eines Schreibstifts auf die Tischplatte. Er verstand die Andeutung.
    „Eine Korvette, sagst du? Nicht, daß wir nicht genug davon hätten, aber ich würde dir eine bestimmte empfehlen..."
    Auf dem Interkomschirm zur SZ-1 war eine heftige Bewegung auszumachen. Zyita Ivory hatte sich so weit vorgebeugt, daß ihr Gesicht die Bildfläche vollständig ausfüllte. Sie verzog ungeduldig die Mundwinkel.
    „Stell dich nicht so dumm an, Brether!"
    Der Betschide ließ den Stift fallen, stand ruckartig auf und hob beschwichtigend die Arme.
    „Okay, kapiert. Bin schon unterwegs." An der Tür drehte er sich noch einmal um und blinzelte dem Arkoniden zu. „Freiwillig natürlich."
    Atlan beachtete ihn kaum noch, denn in diesem Moment meldete sich abermals der Extrasinn: Der weiße Schatten!
    Was soll das? dachte der Arkonide verwirrt. Er erhielt keine Antwort. Einen Moment lang lauschte er in sich hinein, aber da war nichts, was ihn hätte beunruhigen können.
    „Freiwillig!" sagte Tomason, und in seiner Stimme schwang ein Hauch Bitterkeit mit. „Ich kann dir erklären, warum der Bursche so gerne Einsätze fliegt. Er muß sich ablenken und ist froh, wenn er außerhalb der SOL operieren darf."
    Atlan preßte die Lippen aufeinander. Er kannte das Problem.
    „Es steht uns nicht zu, über seine Beweggründe zu urteilen. Er muß selbst damit zurechtkommen."
    „Ich urteile ja nicht. Ich stelle nur fest. Tatsache ist, daß hier neben mir ein ausgemergelter Mensch namens Surfo Mallagan liegt, der mit einem Spoodie-Schlauch verbunden ist und ein kümmerliches Dasein fristet. Brether war früher sein Freund, dann hat er ihm sein Mädchen ausgespannt und ein Kind mit ihr gezeugt. Und heute ist er bestrebt, möglichst nicht mehr in Kontakt mit seinem ehemaligen Kumpan zu kommen."
    „Weil er Gewissensbisse hat", keifte Zyita. „Das ist doch ganz normal. Müssen wir es jetzt breitwalzen?"
    Atlan pflichtete ihr bei.
    „Es ist verständlich, wenn Brether nicht mitansehen will, wie sein Kamerad dahinsiecht.
    Im übrigen trägt er keine Verantwortung für Surfos Zustand. Surfo ist Herr seines Willens.
    Ein Symbiose mit den Spoodies hält er aus freien Stücken aufrecht."
    „Eben das bezweifle ich", knurrte Tomason. „Er behauptet es zwar selbst immer wieder, aber kontrollieren kannst du es nicht. Es kommt der Tag, da schaffe ich ihn in die Medo-Station und lasse den Schlauch entfernen... Eh, Mann, hörst du mir überhaupt zu?"
    Nein, Atlan hörte nicht mehr zu. Noch während der Krane sprach, hatte sich der Logiksektor erneut in seine Gedanken eingeschaltet.
    Der weiße Schatten! Er ist wieder da!
    Jetzt endlich, beim dritten Mal, war der Hinweis vollständig. Jetzt glaubte er ihn auch zu verstehen.
    Schon zu Beginn der Suche nach Ordoban hatte sich der Extrasinn als äußerst sensibel für den Empfang von Mentalimpulsen erwiesen, die von irgendwoher kamen und über die Armadaflamme in sein Unbewußtes weitergeleitet wurden. Was Atlan dabei als hellen Schatten wahrnahm, der ihm den Weg wies, hatte den Logiksektor zeitweise sogar zum Verstummen gebracht.
    Nun sollte der Schatten angeblich wieder da sein!
    Er selbst spürte davon nichts. Der Extrasinn aber mußte die mentale

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