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1166 - Weltraum in Flammen

Titel: 1166 - Weltraum in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu protestieren. Im Nachhinein betrachtete er es fast als ein Wunder, daß es die Korvette nicht auf der Stelle zerrissen hatte.
    Immer noch leicht verkrampft, studierte er die Kontrollen. Auf dem Hauptschirm war neben den Farbpunkten der Armadaeinheiten 1166 und 2536 der Ortungsimpuls des Torkrotenschiffs auszumachen, das von dem jungen Forsnok-Bont kommandiert wurde.
    Eine Computergrafik wies das letzte Aufblitzen des mysteriösen Hyperechos in einer Entfernung von zweieinhalb Lichtjahren aus. Es lag knapp dreißig Minuten zurück.
    „Wartet ab, bis der Torkrote losfliegt", hatte Atlan empfohlen. „Danach nehmt ihr ebenfalls die Verfolgung auf. Es dürfte keine Probleme geben. Zögert nicht, euch abzusetzen, wenn Gefahr im Verzug ist. Das Ziel der SOL kennt ihr. Kommt notfalls zurück, auch wenn ihr nichts erreicht habt."
    Brether merkte, wie er sich entspannte. Nein, dachte er, Probleme würde es in der Tat nicht geben - vorausgesetzt, das Echo behielt seinen gleichförmigen Kurs und die bisher konstante Geschwindigkeit bei. Die Vektoren waren bekannt. Sobald das Torkrotenschiff aus dem Normalraum verschwand, würde auch die TRIO in den Linearflug gehen und die Distanz bis zu jenem Punkt überbrücken, an dem das Echo das nächste Mal erwartet wurde.
    „Warum haut der nicht endlich ab?" zischte Flint Roysen und rümpfte seine riesige Nase.
    Die Antwort lieferte er sogleich selbst nach: „Wenn ihr mich fragt, die Torkroten haben uns entdeckt und lauern darauf, wie wir uns verhalten."
    „Natürlich haben sie uns entdeckt", lachte Helen, „sonst wären sie ja blind. Ich glaube allerdings nicht, daß sie sich von uns beeindrucken lassen. Die haben ihren eigenen Zeitplan."
    „Sie sollten es auch nicht wagen, sich mit uns anzulegen", ergänzte Brether. „Es würde ihnen schlecht bekommen. Selbst Losridder-Orn hatte bereits das zweifelhafte Vergnügen, uns kennenzulernen."
    Er grinste. Damals, als der Wellenführer in seine Gefangenschaft geraten war, hatte er den ersten Einsatz mit dieser Korvette geflogen. Und er hatte unter den Besatzungsmitgliedern zwei gute Freunde gefunden. Mittlerweile bildeten Helen, Flint und er ein eingespieltes Team. Sie ergänzten sich nicht nur fachlich und menschlich, sondern waren darüber hinaus zu mancher gemeinsamen Unternehmung bereit. Eingeweihte Kreise, die man in den Aufenthaltsräumen der SOL nächtens anzutreffen pflegte, tuschelten hinter vorgehaltener Hand bereits von einem ebenso trinkfesten wie unzertrennlichen Trio.
    Die drei ließen sich nicht lumpen. Ihre Korvette brauchte schon lange einen Eigennamen. Unmittelbar vor dem letzten Einsatzbefehl erhielt sie ihn: TRIO. Damit jedermann wußte, mit wem man es an Bord des Sechzig-Meter-Raumers zu tun bekam.
    Vor kurzem noch hatte sich Brether oft quälende Gedanken über seinen ehemaligen Kameraden Surfo Mallagan gemacht, mitunter auch bitterste Vorwürfe. Jetzt, durch die neuen Freunde und die Ablenkung durch Spezialeinsätze, drängte jener schale Geschmack mehr und mehr in den Hintergrund. Die Zeit auf Chircool, die Erlebnisse im Reich der Kranen und das Geschehen unmittelbar danach gehörten der Vergangenheit an.
    „Er ist weg!"
    Flints Ruf schreckte den Betschiden auf. Augenblicklich war er wieder bei der Sache.
    Das Torkrotenschiff hatte den Einsteinraum verlassen.
    „Es wurde auch Zeit."
    Im gleichen Moment blitzte das Hyperecho auf. Brether beugte sich vor und studierte die Werte, die der Computer einspielte. Die Entfernung war mittlerweile nicht mehr exakt zu bestimmen, ebenso wie die genaue Richtung. Die Impulsstreuung war zu groß geworden; es fehlte eine zweite Peilstation. Aus der bekannten Stärke des Impulses - gemessen, als er in unmittelbarer Nähe der SOL auftauchte - und seiner jetzigen Abschwächung, verbunden mit der festgestellten Kurskonstanten, lieferte der Rechner jedoch eine brauchbare Extrapolation.
    „Knapp 2,9 Lichtjahre", lag der Betschide ab, „bei einer Impulsdauer von 3,41 Hundertstelsekunden - wie gehabt. Na, dann los, Freunde! Hinterher!"
    Flint Roysen nickte kurz und tastete den Startbefehl in die Pilotautomatik. Alles Weitere geschah ohne sein Zutun. Das Programm war längst gespeichert, und das Steuersystem lenkte den Flug in Koordination mit den vom Bordcomputer ermittelten Impulsdaten. Die TRIO beschleunigte und tauchte in den Linearraum ein. Auf den Beobachtungsschirmen der Normaloptik wurde die schillernde Sternenfülle der Galaxis M82 abgelöst von jenem konturlosen, mit

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