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1166 - Weltraum in Flammen

Titel: 1166 - Weltraum in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Handbreit Zwischenraum frei. Nichts rührte sich an dem plasmaähnlichen Gebilde. Die monströse Substanz schwebte starr und ohne Regung in der Schwerelosigkeit. Sie war tot. Atlan taumelte zurück.
    „Du brauchst Nerven", warnte er, als seine Begleiterin sich anschickte, ebenfalls durch die Öffnung zu blicken.
    Doch Reihumgrün war eine hartgesottene Person. Als Kommandantin einer Armadaeinheit hatte sie einschlägige Erlebnisse bereits hinter sich. Sie ertrug den Anblick voller Erschütterung - aber gefaßt.
    Die Schlafboje verließen sie schweigend. Es bedurfte keiner Erörterung. Beide wußten, welches Drama sich hier vollzogen hatte. Dem Arkoniden ging das Gesehene nicht mehr aus dem Sinn, und er schürte seinen Zorn auf die unbekannten Aggressoren weiter.
    Die Suchroboter erhielten den Befehl zum Rückzug. Es gab nichts mehr zu tun.
    Erst an Bord der SOL, als er den SERUN längst abgelegt und seinen Kommandoplatz wieder eingenommen hatte, fand Atlans Denken allmählich in rationale Bahnen zurück. Er durfte sich nicht von Gefühlen leiten lassen - nicht von solchen der Trauer um liebgewonnene Wesen und nicht von solchen des Hasses gegen deren Mörder.
    „Die Lukyoonen", sagte er leise, und es schien, als spräche er zu sich selbst, „die Lukyoonen, die wir aus ihrem psionischen Gefängnis befreiten ... sie haben ihre Geister in einer bewußten Anstrengung nochmals zusammengeschlossen, um uns zu Hilfe zu rufen.
    Aber nicht nur das. Gleichzeitig wuchsen sie in der Fähigkeit der Zellmanipulation über sich hinaus. In der Stunde höchster Not gingen sie auch die körperliche Verbindung ein.
    Sie verschmolzen miteinander und wurden zu einer Einheit. So starben sie."
    Erdeg Teral sah ihn von der Seite an, ohne ein Wort zu sagen. Die Schilderung berührte ihn, und er glaubte ein wenig von dem zu erkennen, was tief in Atlans Innerem vorgegangen sein mochte, als er das tote Gebilde erblickt hatte. Er fand jedoch keine Gelegenheit, die Geschehnisse auf der Schlafboje zu verinnerlichen. Der scharfe Ruf eines Besatzungsmitglieds holte ihn und alle anderen in das Jetzt zurück.
    „Das Hyperecho! Es ist wieder aufgetaucht!"
     
    *
     
    „Die sollen mich kennen lernen!" fauchte Helen Almeera aufgebracht, während sie die automatische Geschützjustierung verfolgte und die Feuerleitkontrollen entsicherte. „Schiff klar zum Gefecht, Chef. Lassen wir uns das gefallen?"
    „Behalte die Finger bei dir!" zischte Brether. „Erst will ich diesem Idioten die Meinung sagen. Flint, warum kriege ich keine Verbindung?"
    „Geduld, Freund, Geduld! Auch ich kann nicht hexen. Wenn dein Partner keinen Kontakt schaltet, wartest du in zehn Jahren noch darauf."
    „Sofern er uns unterdessen nicht ins Jenseits pustet", schimpfte Helen. „Brether, du bist doch sonst nicht so! Ein einziges Transformbömbchen vor den Bug, und der Barbar wird zahm wie ein Lamm."
    „Erst rede ich mit ihm - basta."
    Immerhin, dachte er, verhielt sich der Torkrote jetzt ruhig. Der Treffer, den er ins Ziel gesetzt hatte, war wirkungslos geblieben. Der berstende Schlag, unter dem die TRIO sich schüttelte, richtete keinen Schaden an, und die energetischen Gewalten des Strahlschusses wurden vom Paratronschirm in rotleuchtenden Kaskaden in den Hyperraum abgeleitet.
    Womöglich hatte sich Forsnok-Bont danach daran erinnert, daß nicht einmal das Flaggschiff der Barbarenwelle seinerzeit etwas gegen die Korvette ausrichten konnte.
    Vielleicht wartete er deshalb erst einmal ab - oder er lauerte auf eine bessere Gelegenheit.
    Brether hatte dies kaum zu Ende gedacht, da mußte er sich bereits korrigieren. Der Torkrote war zum Gespräch bereit. Sein kantiges Gesicht erschien auf dem Übertragungsschirm. Es wirkte wie ein steinernes Monument, in dem die schwarzen Augen einen seltsam lebhaften Kontrast bildeten.
    „Ihr Verrückten!" donnerte Forsnok-Bont. „Euer halsbrecherisches Manöver hätte uns beinahe in den Tod gerissen! Ich rate euch, umzukehren, bevor ich mich vergesse und die angemessene Strafe endgültig vollziehe."
    So wild und entschlossen er sich gebärdete - Brether merkte sofort, daß dieser Mann im Grunde nichts ausstrahlte. Er war jung und suchte Selbstbestätigung und Anerkennung im Kreis der erwachsenen Barbaren. Von Reife und Persönlichkeit, wie sie beispielsweise Losridder-Orn oder Panheddor-Xar darstellten, konnte noch keine Rede sein. „Dein Geschrei imponiert mir überhaupt nicht", erwiderte der Betschide gelassen. „Im Gegenteil, je lauter

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