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1166 - Weltraum in Flammen

Titel: 1166 - Weltraum in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Tisch ist: Wie willst du weiter vorgehen, Bote?"
    Atlan überhörte die Spitze.
    „Hältst du es für denkbar", fragte er ernst, „daß eine Barbarenwelle dieses Fiasko angerichtet hat?"
    „Torkroten sind keine Kannibalen", belehrte ihn der Wellenführer. Er wirkte fast beleidigt.
    „Wir plündern fremde Schiffe und versorgen uns mit Lebensmitteln, Rohstoffen, Technologien und was der Dinge mehr sind. Wir morden nicht sinnlos und blindwütig, wie es hier geschehen ist. Nein, Bote, unsere Handschrift ist eine andere!"
    Es war eine Klarstellung, die Atlans Bild von seinen Verbündeten nur bestätigte. So rau und unerbittlich die Barbaren sich gern gaben - im Grunde waren sie keine üblen Burschen. Man mußte sie nur richtig zu nehmen wissen.
    Reihumgrün hielt es für an der Zeit, eine ihrer spontanen Ideen loszuwerden. Sie deutete auf die Wiedergabe des einzigen Objekts, das den Angriff zumindest teilweise überstanden hatte.
    „Warum untersuchen wir sie nicht?"
    Es war das Wrack einer Schlafboje. Die normalerweise spitz zulaufenden Enden des zylinderförmigen Flugkörpers waren zerstört, an ihrer Stelle klaffte gezacktes und zerbeultes Material. Auch der Rumpf der Boje wies mehrere häßliche Lecks und Einschüsse auf. Atlan schüttelte den Kopf.
    „Es hat keinen Sinn. Dort lebt niemand mehr."
    „Woher willst du das wissen? Einige von ihnen mögen sich verschanzt und einen Teil der Boje hermetisch abgeriegelt haben. Wir wären ihre einzige Rettung."
    In dem Arkoniden stieg die Erinnerung auf an diese freundlichen, hilfsbereiten Lebewesen mit der ovalen Körperform, die sie in gewissen Grenzen kraft ihres Geistes ständig veränderten. Wenn es tatsächlich Überlebende gab, durfte er sie nicht im Stich lassen.
    Er entschied sich dafür, den Vorschlag der Kapselod-Strahl-Frau aufzugreifen und die Reste der Boje zu untersuchen. Reihumgrün selbst begleitete ihn. Im Gefolge der beiden schwebte eine Schar von Such- und Medorobotern. Die Länge einer intakten Schlafboje betrug 5000 Meter, und Atlan wollte sichergehen, daß auch der entlegenste Winkel durchkämmt wurde. Während die Maschinen ausschwärmten und sich programmgemäß den verschiedenen Sektoren zuwandten, machten Reihumgrün und er sich auf den direkten Weg zur Steuerzentrale.
    Seltsamerweise hatten sie nirgendwo im umgebenden Weltraum Leichen oder organische Überreste entdeckt. Die Besatzungen der vernichteten Einheiten mußten mit ihren Schiffen untergegangen sein. Keiner hatte sich in einem Schutzanzug nach draußen retten und der Zerstrahlung entgehen können. Der Rumpf der Schlafboje jedoch war noch erhalten, und da im näheren Umkreis keine lukyoonischen Körper gesichtet wurden, befanden sich die Passagiere vermutlich noch im Innern. Es nährte die Hoffnung, tatsächlich auf Überlebende zu stoßen.
    Durch die abgesprengten Zylinderenden und die Lecks in der Außenhülle war die Atemluft natürlich längst entwichen. Die künstliche Schwerkraft funktionierte ebenso wenig wie die Beleuchtung. Atlan in seinem SERUN und Reihumgrün in der leichten Schutzmontur der Kapseloden-Strahlen arbeiteten sich schwebend durch die Dunkelheit der Korridore. Die Helmlampen zeichneten scharf begrenzte Lichtkreise auf Boden, Wände und Einrichtungen. Überall trieben schwerelos Trümmer umher, an mehreren Stellen waren die Seiten des Ganges über viele Meter aufgerissen. Die Reste von Stützbalken ragten wie stählerne Finger empor, andere hatten sich verkantet oder waren von der Wucht einer Erschütterung wie Geschosse durch die Boje gerast, bis sie an irgendeinem Hindernis gestoppt wurden und häßliche Narben schlugen. Mehrmals mußte Atlan Trümmerbrocken beiseite schaffen und einmal einen offenbar in einem Schmelzprozeß entstandenen riesigen Materieklumpen zerstrahlen, um den Weg freizubekommen.
    Und mit jedem Meter wuchs sein Zorn auf die unbekannten Angreifer, die es anscheinend darauf angelegt hatten, ein ganzes Armadavolk bis auf den letzten Mann zu vernichten. Viele Lukyoonenschiffe hatten noch fliehen können - aber womöglich hatte sich ihr Schicksal inzwischen vollzogen... Wäre ihm der Tod in allen seinen schrecklichen Erscheinungsformen nicht tausendfach bekannt gewesen, dem Arkoniden wäre übel geworden bei der Vorstellung.
    „Ich glaube, wir jagen einem Phantom nach", sagte Reihumgrün unvermittelt. „Die gesamte Boje ist verlassen. Wenn es zwischen den Trümmern noch Lukyoonen gäbe, wäre längst einer gefunden worden."
    Atlan äußerte

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