Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1166 - Weltraum in Flammen

Titel: 1166 - Weltraum in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
sich nicht dazu. Insgeheim pflichtete er seiner Begleiterin jedoch bei. Auch von den Robotern war noch keine Erfolgsmeldung eingetroffen.
    „Vielleicht haben sie sich auf ein anderes Schiff retten können und sind mit ihm geflohen", fuhr die Kapselod-Strahl-Frau fort. „Es ist die logischste Erklärung."
    Der Arkonide deutete nach vorn, wo sich im Schein des Helmstrahlers die Umrisse des Zentraleschotts abzeichneten.
    „Wir sehen uns das Steuerzentrum noch an", entschied er. „Danach kehren wir um."
    Sie schwebten weiter, bis sie den Eingang zum Kontrollraum der Schlafboje erreichten.
    Er war verschlossen - und die Zerstörungen in diesem Bereich hielten sich in so engen Grenzen, daß die Möglichkeit, auch die Zentrale könnte einigermaßen unversehrt geblieben sein, durchaus realistisch war.
    „Was glaubst du?" fragte Atlan ruhig, während er die Wand nach einem Öffnungsmechanismus abtastete. „Ob sie sich hinter diesem Schott verschanzt haben?"
    „Schwer zu sagen", urteilte Reihumgrün. „Wir müssen schon hinein, wenn wir Gewißheit haben wollen. Denkbar ist es."
    Der Arkonide gab seine Bemühungen auf und schwebte ein Stück zurück. Er durfte nicht erwarten, daß auf diesem lecken, funktionsuntüchtigen Schiff ausgerechnet die Schließautomatik des Zentraleschotts noch intakt war. Auch die Mithilfe eines entsprechend programmierten Roboters, der eine Reihe der bekannten armadistischen Öffnungskodes ausstrahlte, versprach keine Aussicht auf Erfolg. Ohne Waffengewalt würde er keinen Zugang zum Kontrollraum finden können.
    Er zog den Kombistrahler und legte ihn an.
    Vorsicht! warnte der Extrasinn. Es könnte noch Atemluft vorhanden sein.
    Atlan ließ die Waffe wieder sinken.
    „Warum zögerst du?" fragte Reihumgrün und bewies gleich darauf, daß sie seine Gedanken erriet: „Selbst wenn in der Zentrale die Atmosphäre nicht entwichen sein sollte, werden die Lukyoonen sich mit Schutzanzügen versehen haben. Es kann kaum etwas passieren."
    Natürlich hatte sie recht. Er konnte Wahrscheinlichkeiten durchkalkulieren, soviel er mochte: letztlich mußte er das Schloß zerstrahlen, wenn er jemals in den Kontrollraum gelangen wollte. Dennoch war er entschlossen, mögliche Risiken weitestgehend auszuschließen.
    Über Funk setzte er sich mit der SOL in Verbindung. Erdeg Teral, der den Einsatz der Robotertrupps auf der Schlafkoje koordinierte, verbarg seine Ungeduld nicht.
    „Was erwartest du noch, Kommandant?. Die Boje ist leer. Ihr verschwendet eure Zeit, wenn ihr die Suche nach Überlebenden nicht abbrecht."
    Atlan ging nicht darauf ein.
    „Die Roboter durchkämmen das gesamte Wrack und gelangen dadurch auch von anderen Seiten in die Nähe der Steuerzentrale", erläuterte er seine Überlegungen. „Sieh dir bitte die Auswertungen an und sage mir, ob die Zentrale möglicherweise noch unversehrt ist."
    Erdeg brauchte fünf Minuten dazu.
    „Kaum", meinte er dann. „Zu viele Lecks, auch im Zentralebereich. Wenn der Ort, an dem ihr euch befindet, keinen größeren Schaden aufweist, ist das reiner Zufall."
    „Danke. Mehr wollte ich nicht wissen."
    Erdegs Auskunft vertrieb die letzten Skrupel des Arkoniden. Nirgendwo an Bord der Schlafboje würde es noch atembare Atmosphäre geben; auch hinter diesem Schott nicht.
    Abermals zielte er - und drückte ab. Der Desintegratorstrahl fraß sich grün schimmernd in den Stahl hinein, exakt an jener Stelle, hinter der Atlan die Verriegelungsmechanik wußte. Das Material verdampfte und trieb, in seine Bestandteile aufgelöst, davon. In der Kälte des Vakuums kristallisierte es sofort wieder und schwebte wie eine lockere Wolke glitzernden Schnees durch den Korridor.
    Der Arkonide hielt den Finger am Abzug, bis in dem Schott ein kreisförmiger Durchbruch von knapp einem halben Meter entstanden war. Er wählte ihn absichtlich so groß, denn bevor er sich die Mühe machte und das massive Tor zur Seite rollte, wollte er sich überzeugen, ob es den Aufwand überhaupt lohnte. Wenn in der Zentrale keine Überlebenden auf Rettung warteten, konnte er die Aktion abbrechen.
    Er trat heran und blickte durch die Öffnung.
    Was er sah, ließ sein Blut gefrieren.
    Metamorphose, stellte der Extrasinn lapidar fest.
    Die Helmlampe beleuchtete eine gespenstische Szenerie. Das Steuerzentrum war fast vollständig ausgefüllt von einem riesigen Klumpen formloser grauer Zellmasse. Vom Boden bis zur Decke und von einer Wand zur anderen reichte er und ließ dabei bestenfalls jeweils drei

Weitere Kostenlose Bücher