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1166 - Weltraum in Flammen

Titel: 1166 - Weltraum in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wenden, sobald unser Auftrag erfüllt ist."
    Losridder-Orn schwieg betreten. Als Wellenführer gereichte es ihm keineswegs zur Ehre, daß ein Außenstehender das Wohl einzelner Torkroten in die Hand nahm. Er tröstete sich mit der unterschiedlichen Mentalität. Die Menschen pflegten den Verlust jedes der Ihren zu beklagen. Sie setzten alles daran, Opfer zu vermeiden. Barbaren dagegen lebten für den Kampf und das Abenteuer. Gefallene und Verschollene schmerzten nicht. Es war ihr Schicksal, es gehörte zum Alltag.
    Fast zu lange hatten die tapferen Krieger seiner Barbarenwelle auf diesen Alltag verzichten müssen. Interne Wettkämpfe und Männlichkeitsriten befriedigten auf Dauer nicht. Losridder-Orn glaubte zu spüren, daß die Zeit der von Atlan verordneten Zurückhaltung bald der Vergangenheit angehörte.
    Mit der SOL an der Spitze, nahm der gewaltige Flottenverband Fahrt auf. Für den Wellenführer besaß dieser Start eine dramatische Symbolik. Plötzlich fieberte er dem Ziel entgegen.
    „Auf allen Schiffen gilt ab sofort Alarmbereitschaft!" bestimmte er spontan.
    Den torkrotischen Nerv traf er damit an der richtigen Stelle. In der Zentrale wurden begeisterte Rufe laut.
     
    *
     
    Nichts von der Gelassenheit, mit der er die Wellenführer beeindruckte, war echt. Er spielte seine Rolle, und er spielte sie gut. Das war alles.
    Hauptsächlich bereitete ihm das ungeklärte Schicksal der TRIO Sorgen. Nicht nur der Raumer der Torkroten, auch die Korvette der SOL blieb verschwunden. Von Scoutie hatte sich der Arkonide bereits bittere Vorwürfe anhören müssen. In erster Linie war es natürlich die Verantwortung für Brether Faddon und dessen Mannschaft, die ihn zum Ausschleusen der Nachrichtensonde bewog. Davon brauchten die Barbaren jedoch nichts zu wissen.
    Der Flug zum ersten Orientierungspunkt verlief ruhig. Mittlerweile hatte SENECA bestätigt, daß man vermutlich einen festen Körper verfolgte, der sich mit irrwitziger Geschwindigkeit im Hyperraum bewegte und dabei in bestimmten Abständen den bekannten Impuls sendete. Ob er ausschließlich der Barbarenwelle oder auch der SOL galt, blieb ebenso unklar wie seine eigentliche Bedeutung und seine Herkunft. Wenn es sich um ein Signal handelte, stellte sich zudem die Frage nach dem Absender. Viele Leute meinten inzwischen, das Echo könnte ein Zeichen Ordobans sein. Atlan hielt das allerdings für unwahrscheinlich: Bekanntlich war das Armadaherz seit langem inaktiv.
    Sobald es seine Funktion wieder aufnahm, würde er es über die Armadaflamme als erster bemerken.
    Im Grunde genommen, dachte der Arkonide, als die SOL die Linearetappe beendete, durfte es für seine Mission erst einen einzigen Pluspunkt verbuchen - er hatte die Anweisung, das Echo zu verfolgen, zur rechten Zeit gegeben. Der spürbaren Skepsis des Wellenführers Panheddor-Xar hatte er damit den Nährboden entzogen. Die Barbaren gehorchten ihm wie eh und je.
    Auch hier, knapp 10 Lichtjahre vom bisherigen Standort entfernt, wurde der Hyperimpuls geortet. Planmäßig blitzte er auf, exakt an der von SENECA vorausberechneten Stelle.
    Kaum eine halbe Stunde später, nach der nächsten Ortung, stand fest, daß er seinen Kurs unverändert beibehielt. Allerdings war er schneller geworden. Die Entfernung zwischen den einzelnen Sendungen hatte sich mehr als verdoppelt.
    Wer immer dieses Ding steuert, erläuterte dazu der Extrasinn, er erkennt unsere Möglichkeiten und paßt sich ihnen an.
    Mit der gewohnten Zuverlässigkeit einer leistungsstarken Biopositronik bestimmte SENECA die nächste Flugetappe. Das angewendete Verfahren bewährte sich. Wiederum ging der Kontakt zu dem Hyperecho nicht verloren. Ebenso präzise wurden die dritte und vierte Linearphase abgewickelt.
    Dann jedoch war der Impuls verschwunden.
    Statt dessen: „Starke hyperenergetische Strahlungstätigkeit voraus! Entfernung 4,863 Lichtmonate!"
    Atlan fuhr hoch. Aus den Augenwinkeln nahm er wahr, wie die Köpfe der Besatzungsmitglieder herumruckten. Alle riß es aus gelassener Routine. Keine zehn Sekunden nach der Meldung flammten die Interkomschirme zur SZ-1 und -2 auf.
    Losridder-Orns kantiger Schädel erschien nur wenig später. SENECA fertigte ein Hologramm, mit dem er die Vorgänge in dem entsprechenden Raumsektor optisch darzustellen versuchte. Es wurde ein verwirrendes Bild voller unverständlicher Farbkompositionen.
    Schwer begreifbar, urteilte selbst der Logiksektor. Auf jeden Fall tobt dort keine Raumschlacht im herkömmlichen

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