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1166 - Weltraum in Flammen

Titel: 1166 - Weltraum in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kaum vom Fleck, und auch die Barbarenwelle wartete stumm und reglos. Lediglich die Unruhe an Bord der Korvette vergrößerte sich ständig.
    Jetzt deutete Flint grimmig auf die Impulsdaten.
    „Nur noch anderthalb Lichtjahre", las er ab. „Das Ding ist wesentlich schneller, als wir es kennen."
    Brether sagte nichts. Je länger eine Antwort von Losridder-Orn ausblieb, desto mehr entwickelte er sich zum Nervenbündel. Er spürte, daß etwas nicht stimmte, daß er in eine Situation geraten war, die er nur unvollständig zu überblicken vermochte.
    „Es tut sich etwas", meldete die Frau an den Tasterkontrollen. „Sechs Barbarenschiffe lösen sich aus dem Verband."
    Wie ein Stromschlag durchfuhr es den Betschiden. Augenblicklich erwachte er aus seiner nervösen Lethargie.
    „Kurs?"
    „Sie halten auf uns zu - zweifellos."
    „Flugdauer?"
    „Vierzig bis siebzig Minuten, je nach Endgeschwindigkeit."
    „Danke."
    Brether war völlig verunsichert. Er wußte nicht, wie er sich verhalten sollte. Hatten die Barbaren ein Motiv, ihn anzugreifen? Was war geschehen, seit die TRIO sich von der SOL getrennt hatte? Warum antworteten die Wellenführer nicht?
    An den Energiewerten, die von Forsnok-Bonts Raumer angemessen wurden, erkannte er, daß der Torkrote einen Schutzschirm aufgebaut hatte. Er schüttelte verständnislos den Kopf.
    „Was soll das? Denkt er, seine eigenen Leute würden auf ihn schießen?"
    Flint Roysen vollführte eine undefinierbare Geste.
    „Womöglich sind es nicht seine Leute..."
    Brether sah, wie Helen am Feuerleitstand zusammenzuckte. Ihm selbst fuhr der Schreck durch die Glieder. Daran hatte er noch nicht gedacht. Seine Gedanken rasten. Hastig beugte er sich vor und stoppte die automatische Funksendung.
    „Losridder-Orn!" rief er in den Mikrofonring. „Panheddor-Xar! TRIO an Barbarenwelle.
    Verdammt noch mal, ich will einen eurer Wellenführer sprechen! Meldet euch, bei eurer grünen Sonne und Arktotar-Ehm! Orn, Xar, hier sendet Brether Faddon, ein Freund von Atlan...!"
    Flint packte ihn an den Schultern und drückte ihn unsanft zur Seite.
    „Du machst dich lächerlich!" zischte er.
    Gleichzeitig flammte der Hyperkomschirm auf. Der Schädel eines Torkroten war zu sehen, doch der Betschide konnte nicht unterscheiden, mit wem er es zu tun hatte.
    „Du Wicht!" dröhnte die Stimme des Barbaren auf. „Du verlangst nach einem, den hier keiner kennt!"
    Der Verdacht geriet zur Gewißheit. Brether schüttelte sich innerlich. Dennoch versuchte er es ein weiteres Mal. Seine ganze Fassung, die ihm noch verblieben war, bot er dazu auf.
    „Du kennst deine Wellenführer nicht? Unwürdiger, der die Mutigsten aller Torkroten verleugnet. Ich verlange Losridder-Orn zu sprechen!"
    Der Barbar lachte schallend. Die dunklen Augen blitzten.
    „Paß auf, was ich dir sage, Zwerg! Den du vor dir siehst, ist Tralkanor-Son, der Wellenführer. Du vergehst dich an den Geboten Arktrotar-Ehms, wenn du frevelhaft behauptest, ein anderer besäße die Würde des Kommandanten. Wappne dich, denn mein Zorn wird über dich kommen!"
    Das Bild erlosch. Brether sank in sich zusammen. Er begriff die ganze schreckliche Wahrheit. Dies waren nicht die Torkroten, die sich der SOL bei der Suche nach dem Armadaherzen angeschlossen hatten. Dies war eine der 17 anderen Barbarenwellen, die die Endlose Armada unsicher machten!
    Er hätte es sich denken können.
    Schon das Fehlen der SOL und die bemerkenswerte Reaktion Forsnok-Bonts hätte ihm als entscheidende Hinweise dienen müssen.
    Die Sturheit, mit der er die Erkenntnis bis zuletzt unterdrückte, entsprach jenem Teil seines Naturells, der vor gefühlsbedingten Übertreibungen nicht haltmachte.
    Jetzt jedoch gab es für ihn wie für jeden anderen an Bord keinen Zweifel mehr.
    Die Schiffe, die sich von der Barbarenwelle gelöst hatten, rüsteten zum Angriff.
    „Paratronschirme stehen", meldete Helen Almeera. „Trotzdem empfehle ich, bei der ersten Feindberührung zu fliehen. Es kann brenzlig werden."
    „Sie teilen sich auf!" rief die Frau an den Tasterkontrollen. „Drei der Angreifer fliegen weiter in unsere Richtung, die anderen schwenken leicht ab und wollen offenbar diesen Bont aufs Korn nehmen."
    „Barbaren gegen Barbaren ...", murmelte Flint bedrückt. „Das ist doch widersinnig."
    „Eine Folge ihres Männlichkeitswahns", sagte Helen ruhig. „Sich selbst müssen sie ständig ihre Stärke beweisen. Jede der 18 Flotten wird von ihren Mitgliedern als die schlagkräftigste angesehen.

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