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1166 - Weltraum in Flammen

Titel: 1166 - Weltraum in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Brennende Heer gesteuert, dessen bin ich sicher."
    Zwecklos! verkündete der Extrasinn.
    „Es ist nicht möglich", betonte Atlan.
    Er preßte die Lippen zu einem dünnen Strich zusammen. Das Gebilde, von dem Reihumgrün sprach, schwebte völlig ungeschützt inmitten der züngelnden Flammen. Mit dem bloßen Auge war es durch das Leuchten des Feuers hindurch nicht zu erkennen, die Taster jedoch reflektierten es beeindruckend deutlich. Es handelte sich um ein ovales Ding, dessen Oberfläche mit etlichen fransenförmigen Auswüchsen und kurzen, beweglichen Zapfen versehen war. Seine Länge betrug annähernd 120 Meter.
    Seit sie es entdeckt hatten, rissen die Spekulationen über dieses Objekt nicht mehr ab.
    Sie blieben jedoch ohne greifbares Ergebnis, und Atlan sah keinen Grund, sich daran zu beteiligen. Für ihn zählten im Moment nur Tatsachen. Die Bedeutung, die man dem Oval beimaß, mochte groß oder klein sein - solange es nicht erreicht werden konnte, war jede Diskussion darüber müßig.
    „Alles deutet darauf hin, daß es organisch ist", fuhr Reihumgrün unverdrossen fort. „Wie es innerhalb der Flammen und im freien Raum überleben kann, ist mir allerdings schleierhaft."
    „Vielleicht ist es immateriell oder halbstofflich, womöglich nur eine Projektion", vermutete Erdeg Teral. „Die Transformbomben hätten es sonst in Mitleidenschaft ziehen müssen."
    „Hört endlich auf!" rief Atlan gereizt. „Wenn es immateriell wäre, würden die Taster es nicht erfassen. Was soll das ganze Gerede! Es führt doch zu nichts."
    „Du hast natürlich recht", stimmte Reihumgrün zu. „Also nehmen wir an, daß die Flammen es mit einem zusätzlichen Schutz umgeben, der es von energetischen Einflüssen abschirmt. Das kommt der Sache wahrscheinlich am nächsten."
    „Vorhin haben wir festgestellt..."
    „Es ist kein Schutzschirm zu orten! Das heißt noch lange nicht, daß keiner existiert. Wie viele Energieformen mag es geben, die uns unbekannt sind und auf die unsere Instrumente deshalb nicht ansprechen."
    Bei Atlan riß der Geduldsfaden.
    „Es reicht jetzt! Ich will nichts mehr davon hören."
    Reihumgrün schwieg betroffen. Sie hatte nicht geahnt, daß selbst dieser erfahrene Mann so gehörig aus der Fassung zu bringen war. Seine ganze Abgeklärtheit schwand dahin, seit ihm bewußt wurde, daß keine noch so gut geplante Aktion die Lukyoonen vor dem Ende bewahren konnte.
    Dabei hatte er schon viele Völker untergehen sehen, dachte Reihumgrün bedrückt.
    Vielleicht waren ihm die Leute von der Armadaeinheit 4 besonders ans Herz gewachsen.
    Um so mehr mußte ihn seine Machtlosigkeit schmerzen.
    Erdeg Teral steuerte das Mittelteil der SOL zum Ausgangspunkt des Angriffs zurück. Die Torkrotenschiffe, denen sie sich angeschlossen hatten, folgten gehorsam. Einige andere Verbände waren bereits versammelt, und laufend kamen weitere hinzu. Die SOL-Zellen 1 und 2 koppelten problemlos an; Zyita Ivory und Tomason meldeten keine Schäden. Bei den Verbündeten hatte es dagegen Verluste gegeben. Als die gesamte Barbarenwelle wieder vereinigt war, zählte sie vierzehn Einheiten weniger als zuvor.
    Auf dem Hyperkomschirm sah Atlan einen verzagten, vielleicht etwas niedergeschlagenen Wellenführer.
    „Es ist nicht unsere Stärke, klein beizugeben", sagte Losridder-Orn ernst. „Denen, die sich nicht beherrschen konnten, brachte es den Tod. Für sie kam mein Befehl zu spät."
    „Jeder muß irgendwann lernen, seine Grenzen zu erkennen", entgegnete der Arkonide leise. „Das gilt auch für Torkroten."
    „Ich habe es gelernt. Andere noch nicht."
    Atlan nickte wortlos. Nur wer berücksichtigte, daß die Armadabarbaren sich für unbesiegbare Kämpfer hielten, konnte ermessen, welche Schmach dieser Rückzug für die meisten bedeutete. Den Wellenführer bedrückte weniger der Verlust von 14 Schiffen als die Erkenntnis, daß es Dinge zwischen den Sternen gab, die selbst angreifenden Torkroten mühelos Paroli boten. Es erschütterte die Lebensphilosophie seines Volkes und setzte neue Akzente. Nur wenige würden bereit sein, dies vorbehaltlos zu akzeptieren.
    Losridder-Orn allerdings befand sich zumindest auf dem Weg dorthin.
    Der Arkonide Wurde abgelenkt, als er sah, daß eines der quaderförmigen Lukyoonenschiffe sich aus dem Bann der Feuersbrunst befreit hatte. Es trudelte orientierungslos aus dem Einflußbereich der Flammen weg. Ein weiteres folgte, dann ein drittes ...
    Atlan schien es, als verschwände eine düstere Wolke aus seinem Geist.

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