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1166 - Weltraum in Flammen

Titel: 1166 - Weltraum in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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heran.
     
    6.
     
    Der Niedergang des Brennenden Heeres vollzog sich in beinahe quälender Langsamkeit. Selbst für Losridder-Orn wurde es zu einer Nervenprobe. Nur ganz allmählich schien den Flammen der Nährboden entzogen zu werden. Manchmal loderten sie grell und wild auf, als wollten sie sich mit aller Macht dem Ende entgegenstemmen, doch immer wieder fielen sie danach zu kleinen Feuerherden zusammen. Von Stunde zu Stunde wurde hinter der verblassenden Glut das organische Steuerzentrum deutlicher sichtbar.
    Noch traute der Wellenführer dem Frieden nicht Kaum einen Moment ließ er die Bildschirme aus den Augen. Irgendwie hegte er den Verdacht, der Vernichtungssturm könnte unversehens wieder losbrechen.
    Mitunter meinte er, einen leichten Druck in seinem Schädel zu spüren.
    Das verunsicherte ihn zusätzlich. Es war wie ein verhaltenes Wispern, ein fernes, unverständliches Raunen, das aus endlosen Tiefen zu ihm drang und sich schleichend in seine Gedanken fraß.
    Zunächst hatte er es als eine Übermüdungserscheinung abgetan, als ein Warnsignal seines Gehirns infolge zu lange entbehrter Ruhe. Doch je länger es anhielt, desto mehr erschien es ihm als etwas völlig Fremdes - wie ein unergründlicher geistiger Strom, der langsam in ihm Platz griff.
    Für ein bodenständiges Wesen wie einen Torkroten war das ein verwirrender Vorgang.
    Anfangs behielt er ihn für sich, aber immer öfter lauschte er konzentriert in sich hinein, um womöglich einen bestimmten Sinn in dem Wispern zu erkennen. Erst als er merkte, daß seine Leute ebenfalls seltsam still und verschlossen wirkten, wurde ihm klar, daß er sich keineswegs als einziger mit dem Phänomen auseinander setzte. Er sprach seinen Partner darauf an.
    „Telepathie", nickte Panheddor-Xar. „Ich habe davon gehört, aber es mir nie richtig vorstellen können. Es ist unheimlich."
    Losridder-Orn mußte ihm zustimmen. Die Übertragung von Gedanken in andere Gehirne war nichts, was ein kühler Verstand ohne weiteres begreifen oder gar erklären konnte.
    Aber es geschah, wenn auch verhalten und unterschwellig. Es war fühlbar.
    Er fragte sich, was es bedeuten mochte. Versuchte eine geheimnisvolle Macht, die Torkroten zu manipulieren?
    Verwirrt musterte er die Glut, die im Weltraum waberte. Wiederum hatte sie etwas nachgelassen. An dem ovalen Steuerzentrum erkannte er unregelmäßig aufleuchtende Zapfen. Plötzlich schien der fremde Strom in seinen Gedanken anzuschwellen, ohne daß er deshalb verständlicher geworden wäre. Losridder-Orn schüttelte sich unwillig. Das Raunen verursachte ihm Kopfschmerzen.
    „Es kommt von dort", sagte Panheddor-Xar und deutete auf den Schirm der Außenoptik.
    „Das ovale Ding ist organisch. Von ihm gehen die telepathischen Impulse aus."
    „Aber nur innerhalb des eigenen Volkes", hörte sich Losridder-Orn antworten.
    Xar fuhr herum und starrte ihn an. Er wand sich unter dem Blick. Er wußte selbst nicht, wie es geschehen war. Niemand hatte gesprochen oder gedacht, das Wispern in seinem Schädel blieb weiterhin unartikuliert.
    Auf geheimnisvolle Weise war ihm dennoch eine Information zuteil geworden.
    „Gewöhnlich sind diese Wesen nur untereinander Telepathen", stieß er hervor. „Daß wir die Gedanken des Steuermanns empfangen, ist eine Ausnahme."
    „Wer sagt das?" erregte sich Xar. „Kannst du das Gemurmel verstehen?"
    „Ich verstehe nicht mehr als du und alle anderen", wehrte Losridder-Orn ab. „Ich weiß es einfach!"
    Der zweite Wellenführer atmete schwer. Das Mystische, das über der ganzen Situation lag, begann ihm zuzusetzen. Orn überlegte, ob es vernünftig sei, den Boten des Armadaherzens um einen Rat zu bitten, wie man sich gegen den fremden Einfluß schützen konnte. Gleich darauf verwarf er den Gedanken wieder. Atlan würde ihnen nicht helfen können, zumal er das Unheimliche vermutlich ebenso wahrnahm. Außerdem befand er sich mit einigen seiner Leute bei den Lukyoonen, die nach der brutalen Attacke seiner Unterstützung eher bedurften. Jede Kontaktaufnahme hätte ihn nur gestört und weitere Zeit gekostet.
    „Wir sollten das Ding angreifen!" forderte Panheddor-Xar. „Die Flammen sind inzwischen so schwach, daß wir es riskieren können. Damit machen wir dem Spuk ein Ende."
    Orn lauschte. Sein Schädel war erfüllt von undeutlichem Murmeln. Es plagte ihn. Etwas sickerte in seine Gedanken und strömte wieder hinaus. War er es selbst, der sprach?
    „Es wird vergehen. Es ist nur ein Bettler, den sie entführt und

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