1166 - Weltraum in Flammen
dreien nicht mehr lange", hob Flint erneut an. „Früher oder später..."
„Das sagtest du bereits", unterbrach ihn der Betschide. „Aber keine Sorge, die vierte Barbarenwelle ist schon im Anmarsch. Das sorgt für neue Verwirrung."
Flint musterte ihn von unten nach oben. Ungläubig verengte er die Lider.
„Sag mal, Freund - du hast vorhin eine Vermutung geäußert, wonach dieses Hyperecho alle Barbarenwellen zusammenführen wird. Du denkst das nicht wirklich, oder?"
„Sicher denke ich das. Hast du eine andere Erklärung?"
Flint schnaubte heftig. Er breitete die Arme aus und wand sich förmlich in seinem Sessel.
„Es... es ist einfach... absurd!"
„Warum? Alles deutet darauf hin."
Der Pilot blickte um sich, als fühlte er sich in die Enge getrieben. Er wußte keine Antwort Als der Hyperimpuls in unmittelbarer Nähe aufblitzte, begannen seine Augen wie im Fieber zu glänzen.
„Aber... Brether, es sind achtzehn!"
Der Betschide nickte ruhig. „Eine gewaltige Streitmacht."
„Hat sich was mit Streitmacht!" schimpfte Flint nervös. „In diesem Raumsektor wird das Chaos ausbrechen!"
„Wenn ich mir das vorstelle, wird mir angst und bange", pflichtete Helen ihm bei. „Aber Flint hat wohl recht."
„Vergeßt nicht, daß auch die SOL irgendwann hier auftauchen wird..."
Brether wollte noch mehr sagen und den Freunden den Plan erläutern, den er sich inzwischen zurechtgelegt hatte. Doch dazu kam er nicht mehr. Abermals sprachen die Orterinstrumente an. Auf den Schirmen blitzten in schneller Folge neue Leuchtpunkte auf, und die Taster zeichneten die bekannten, pfeilförmigen Strukturen. In mehreren Etappen brachen Tausende von Raumschiffen in den Normalraum.
„Da habt ihr's", brummte Brether. „Die nächste Barbarenwelle ist da."
„Und die fünfte wird nicht lange auf sich warten lassen", ergänzte Helen nüchtern. „Das Echo nähert sich bereits wieder." Flint Roysen ächzte gequält. Spätestens jetzt konnte niemand mehr daran zweifeln, daß die Theorie des Betschiden stimmte. Nach jeder Annäherung des Hyperimpulses war bislang eine komplette Barbarenwelle erschienen. Es gab keinen Grund anzunehmen, dies würde sich beim nächsten Mal ändern. Offenbar raste das seltsame Echo tatsächlich quer durch die Galaxis, um alle Torkrotenflotten an einem Ort zu versammeln. „Wozu?"
„Überleg doch, Flint!" antwortete Helen. „Wer könnte ein Interesse haben, die Barbarenwellen zu vereinigen?"
„Ich jedenfalls nicht!"
„Vermutlich hat das Armadaherz dieses Signal ausgesandt", fuhr Helen fort. „Es taucht bei jeder Welle auf und veranlaßt sie, hierher zu kommen."
„Das würde bedeuten, daß Ordoban erwacht ist..."
„Nicht unbedingt", sagte der Betschide. „Es kann sich auch um eine automatische Vorrichtung handeln, deren Funktion unter bestimmten Umständen selbsttätig ausgelöst wird. Auf jeden Fall müssen wir uns mit dem Gedanken vertraut machen, daß demnächst alle 18 Barbarenwellen gemeinsam operieren."
„Sehr witzig!" maulte Flint. „Ich denke, wir waren uns einig, daß sie aufeinander losgehen?"
„Es läßt sich verhindern, wenn wir uns klug genug verhalten."
„Wir? Warum ausgerechnet wir?"
Brether beugte sich vor und gestikulierte heftig.
„Stell dich doch nicht dümmer, als du bist, Mann! Auch die Leute von Orn und Xar werden zu diesem Sammelpunkt finden - und die SOL. Atlan gilt als Bote des Armadaherzens, dem die Barbaren ehrerbietig zu folgen haben."
„Dieses Märchen konnte er einer Barbarenwelle auftischen!" Flint deutete erregt auf die von Ortungsimpulsen übersäten Bildschirme. „Wie, meinst du, soll er es allen glaubhaft machen?"
Der Betschide lehnte sich zurück und lächelte verhalten.
„Indem wir ihm den Boden bereiten. Wir kündigen seine Ankunft vorher an. Damit verleihen wir seinem Auftritt einen zusätzlichen dramatischen Effekt."
Flint verzog den Mund und wandte sich schweigend ab. Nur sein Blick machte deutlich, was er von dem Plan hielt.
Brether war entschlossen, es zumindest zu versuchen. Wenn es eine Chance gab, die Barbarenwellen von wilden Kämpfen abzuhalten und zudem unter Atlans Oberkommando zu bringen, wollte er sie wahrnehmen. Vielleicht, dachte er, würde ihm sogar Forsnok-Bont dabei helfen können. Auch ihm war sicher nicht daran gelegen, unversehens in die Tretmühlen kriegführender Torkrotenflotten zu geraten.
Während er sich noch bemühte, eine Verbindung zu Bont zu schalten, donnerten draußen die nächsten Pfeilschiffe
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