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1167 - Die Tochter des Dämons

1167 - Die Tochter des Dämons

Titel: 1167 - Die Tochter des Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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er hin und her und berührte manchmal den dünnen Stoff des hellen Mantels, den die junge Frau über die blauen Jeans und den hellen Sommerpullover gestreift hatte. Alina wusste nicht, wie lange sie sich auf dem Friedhof und auch weiterhin draußen aufhalten würde. Gegen Abend konnte es kühl werden. Da tat ein dünner Mantel recht gut.
    Licht und Schatten wechselten sich ab. Die Bäume malten ihr verzerrtes Ebenbild auf den Weg. Der Wind strich um sie herum wie ein geheimnisvoller Dieb, der nicht mehr als ein Rascheln hinterließ.
    Das aber stammte von den Blättern, die von ihm bewegt wurden und übereinander schabten, als wollten sie ihre eigene Musik machen.
    Das Grab des Henry Wade lag auf einem ziemlich neuen Feld des Friedhofs, das allerdings so neu nicht mehr aussah, denn man hatte bereits recht hohe Büsche und Sträucher gepflanzt. Es standen auch einige Laubbäume in der Nähe, die ihre Schatten über die Gräber warfen, als wollten sie sie schützen.
    Alina hatte weit gehen müssen, der neue Teil lag an einer Stelle, an der es kein zweites Tor gab.
    Irgendwann würde man sicherlich die Mauer dort in der Nähe öffnen, aber das konnte dauern. So mussten die Besucher den gesamten Friedhof überqueren, um an die entfernten Gräber zu gelangen.
    Im Zickzack und mit großer Geschwindigkeit huschte ein Eichhörnchen über den Weg hinweg und raste einen Baum hoch. Im Nu war es in der Krone verschwunden. Lächelnd setzte die junge Frau ihren Weg fort. Sie war jetzt allein. Es gab keinen anderen Besucher mehr, der ihr entgegengekommen wäre. In der Dunkelheit hätte man sich schon fürchten können. Da bekamen die Kreuze und Grabsteine etwas Bedrohliches, und manchmal, wenn der Mond schien, auch einen silbrigen Glanz, der etwas Unheimliches in sich barg.
    Alina brauchte sich nicht zu orientieren. Sie kannte den Weg zum Grab wirklich im Schlaf. An der alten Eiche musste sie noch vorbei. Dieser Baum trennte praktisch den alten vom neuen Teil. Danach würde sie nach links abbiegen und genau in die Reihe hineingehen, in der das Grab ihres Vaters lag.
    Der Himmel im Westen kochte noch. Ein glühendes Rot breitete sich aus, als wäre dort eine gewaltige Tür geöffnet worden, um den Menschen einen Blick in die feurige Hölle freizugeben, in der der Satan auf Seelen lauert.
    Ihr Gesicht nahm einen leicht verträumten und auch traurigen Ausdruck an, je näher sie dem Grab kam. Es war wie bei jedem Besuch. Die Erinnerungen kehrten zurück. Sie liefen ab wie ein rasend schneller Film. Sie sah sich als Kind, als Jugendliche, auch als Erwachsene, und sie sah immer wieder ihren Vater, der lachte, der mit ihr spielte, für den sie eigentlich alles gewesen war.
    Er lebte nicht mehr!
    Tagsüber wollte sie es nicht wahrhaben, aber bei den Besuchen auf dem Friedhof kam ihr drastisch zu Bewusstsein, dass es ihn nicht mehr gab. Den absoluten Beweis erhielt Alina jedes Mal, wenn sie vor dem Grab stand und den Namen las.
    Sie hielt an. Der letzte Schritt verstummte. Jetzt gab es nur sie, den leichten Wind und die Mischung aus Licht und Schatten auf dem Boden.
    Sie schaute nach vorn, senkte dabei den Kopf und ließ einen ersten Blick über das schmale Grab wandern. Es war nicht pompös, sondern schlicht. Vor dem Grabstein hatte sie eine Vase in den Boden gedrückt. Die letzten Blumen waren verblüht. Der Gärtner hatte sie aus der Vase genommen und auf den Kompost geworfen.
    Alina ging hin und stellte die fünf gelben Rosen in die Vase. Sie hatte die Lippen zusammengepresst. Immer wieder nahm sie sich vor, nicht zu weinen, und jedes Mal schaffte sie es nicht. Zu stark waren noch die Erinnerungen.
    Das Papier knüllte sie zusammen und ließ es in der rechten Manteltasche verschwinden. Dann stellte sie sich am Fußende des Grabs auf. Ihr Blick fiel auf den schlichten grauen Stein, auf dem der Name des Vaters stand.
    HENRY WADE
    10. 1. 1948 - 19.1. Er war noch so jung gewesen. Gerade mal 52 Jahre. Sie konnte es immer noch nicht fassen. Der Druck in ihrer Kehle nahm zu. Alina verkrampfte sich. Sie schaute auf das Grab, das an der Innenseite eine kleine Hecke aufwies. Die Fläche war glatt geharkt. Kein Grashalm wuchs hervor. Der Gärtner sorgte wirklich dafür, dass es sehr gepflegt aussah und auch die direkte Umgebung um das Grab stets mit einer hellen Schicht aus Kies bedeckt wurde.
    Sie musste sich einige Male räuspern und fuhr auch mit den Fingern durch ihre Augen. Es war immer so, wenn sie an das Grab herantrat. Es kam ihr jedes Mal

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