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1169 - Pforte des Loolandre

Titel: 1169 - Pforte des Loolandre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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geriete durch Zufall in diesen Raumsektor. Würde es auch die veränderte Wirklichkeit erleben?"
    „Das ist eine Sache, über die ich seit langem nachdenke", antwortete Sato Ambush ohne Zögern. „Ich werde die exakte Antwort in Kürze finden. Laß mich dir beschreiben, wie ich mir den Vorgang vorstelle. Durch die Verschiebung der Wirklichkeit sind wir, in den Worten der orthodoxen Wissenschaft ausgedrückt, vorübergehend in ein anderes Universum versetzt worden. Ein Raumschiff, das sich zufällig in diese Gegend verirrte, würde uns überhaupt nicht wahrnehmen und selbst von einer pararealen Verschiebung verschont bleiben."
    „Warum aber sind ausgerechnet wir in die Pararealität hineingeraten?"
    „Nicht nur wir", verbesserte ihn Sato Ambush. „Auch die dreizehn Unewigen, die wir gesehen haben. Und wer weiß, wie viel Unewige sonst noch, die wir nicht zu sehen bekamen. Ich glaube, daß allen, die sich in dieser Falle fangen, eines gemein ist: Sie suchen den Loolandre. Wer hier vorbeifliegt, ohne von der Existenz des Loolandre zu ahnen, erlebt nichts als das Vakuum des Weltalls. Wer aber hier herkommt, um in den Loolandre einzudringen, der muß sich den Prüfungen unterziehen. Denn nichts anderes als eine Prüfung - ich bin sicher, daß du das selbst schon erkannt hast - ist das, was wir im Augenblick erleben."
    „Wir haben also die Wahl", sagte Perry, „die Prüfung zu bestehen und in die gewohnte Wirklichkeit zurückzukehren oder..."
    „In der Wirklichkeit, wie du sie nennst, umzukommen", vollendete Sato Ambush den Satz. „Das ist richtig. Aber wir werden überleben. Chmekyr hat uns in die Unwirklichkeit versetzt. Wir werden sie noch unwirklicher machen und eine Situation schaffen, die der Pförtner berichtigen muß, weil ihm sonst die Kontrolle entgleitet. Mit anderen Worten: Er muß die gewohnte Wirklichkeit wiederherstellen. Das wird unser Sieg sein."
    Perry sah ihn lange an.
    „Du klingst zuversichtlich", sagte er schließlich. „Ich werde mich bemühen, deine Zuversicht zu teilen. Wer sind nach deiner Ansicht die Unewigen?"
    „Fremde, die auf irgendeine Art und Weise vom Loolandre gehört haben und sich Zutritt verschaffen wollten. Es scheint mir, daß nur derjenige, der aktiv nach dem Loolandre sucht, in den Sog der verschobenen Wirklichkeit gerät und von Chmekyr konfrontiert wird.
    Die dreizehn Schiffe, die wir sahen, gehören entweder zu einer Einheit der Endlosen Armada, oder sie stammen von einer Welt, die die Armada auf ihrer langen Reise passierte. Wie dem auch sei: Sie waren Unbefugte, und sie verstanden es nicht, die Pararealität zu ihren Gunsten zu beeinflussen. Wir werden ihnen noch des öfteren begegnen."
    „Tatsächlich?"
    „Wir wissen vom Prinzen, daß der Loolandre schon seit Äonen existiert. Es muß immer wieder Versuche gegeben haben, die vier Barrieren zu durchdringen. Allein die Statistik fordert, daß nicht alle diese Versuche schon an der ersten Pforte gescheitert sein können.
    Wir werden auf die Überreste derer treffen, die die erste Pforte bewältigten und an der zweiten scheiterten ... und so weiter, bis wir schließlich den Vorhof des Loolandre erreichen."
    Unwillkürlich verzog sich Perrys Gesicht zu einem Lächeln. Er stand auf, dabei gab er Sato einen leichten Schlag auf die Schulter.
    „Dein Optimismus steckt an", sagte er. „Du machst mich zum Gläubigen."
    „Das ist das Zhakra", antwortete der Pararealist ernst. „Die vereinende Kraft gibt dir zunächst intuitiven Einblick in ihre Wirksamkeit. Später wirst du sie auch logisch begreifen."
    Perry nickte.
    „Ich sperre mich nicht", sagte er. „Ich bin weit über zweitausend Jahre alt, aber neue Erkenntnisse sind mir stets willkommen."
    Satos Gesicht verlor seine maskenhafte Starre. Er grinste.
    „Das ist die Weisheit", sagte er.
    Perry stand vor dem Ausgang. Das Schott öffnete sich selbsttätig. Da wandte er sich noch einmal um.
    „Sato, kannst du Chmekyr riechen?"
    Ein verblüffter Ausdruck erschien im Gesicht des Pararealisten.
    „Es ist sonderbar, daß du diese Frage stellst", sagte er. „Riechen ist nicht das richtige Wort. Aber die rhinoiden Nerven sind sicherlich am Vorgang der Wahrnehmung beteiligt.
    Kannst etwa du ihn riechen?"
    „Warum? Hieltest du das für ungewöhnlich?"
    „Ganz eindeutig. Wer Chmekyr riechen kann, wie du es ausdrückst, besitzt ein höheres Verständnis der Pararealistik, als ich es je an einem meiner Zeitgenossen bemerkt habe.
    Chmekyr ,riecht’, weil er einer anderen

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