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1169 - Pforte des Loolandre

Titel: 1169 - Pforte des Loolandre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ebene der Wirklichkeit zugeordnet ist. Laß mich dich noch einmal fragen: Kannst du ihn riechen?"
    Lachend winkte Perry ab.
    „Nein, ich bin es nicht", sagte er. „Es ist jemand anders, der von der Relativität der Wirklichkeiten offenbar mehr versteht, als er zugeben will."
     
    *
     
    Die Verwirklichung des Plans, den Sato Ambush entwickelt hatte, nahm mehrere Tage in Anspruch. Inzwischen hatte die Galaktische Flotte ein Bremsmanöver gefahren und war relativ zur Loolandre-Barriere zum Stillstand gekommen - in einem mittleren Abstand von vierzig Lichtminuten. Die dreizehn Wracks der Unewigen waren längst verschwunden.
    Das Manöver, computergesteuert und von der BASIS aus synchronisiert, hatte sich ohne Mühe durchführen lassen. Offenbar blockierte die verschobene Wirklichkeit nur solche Maßnahmen, die darauf abzielten, die Flotte aus der Reichweite der pararealistischen Kräfte zu bringen.
    Die Karnevalsatmosphäre an Bord der rund 20.000 Raumschiffe - die Kranen waren keineswegs immun gegen das Epikur-Syndrom - hatte mittlerweile den regulären Borddienst völlig zum Erliegen kommen lassen. Die Lage war nur deswegen noch nicht katastrophal, weil Roboter und Computer weiterhin ihre Funktionen versorgten und der Mensch im alltäglichen Betrieb eines Fernraumschiffs ohnehin eine untergeordnete Rolle spielte. Die Schäden allerdings nahmen zu. Hunderte von Tonnen Material verschwanden täglich aus Schiffshüllen, Wänden, Decken und Böden und tauchten in Form delikater Speisen auf den Tafeln der Feiernden wieder auf. Kolonnen von Reparaturrobotern waren zu jeder Stunde unterwegs, um die Löcher zu stopfen, die das Epikur-Syndrom in die Struktur der Schiffe riß. Aber die Schäden wuchsen rascher, als sie repariert werden konnten. Mit jeder Stunde schrumpfte der Abstand, der die Galaktische Flotte vom Status der Unewigen trennte.
    Es gab in der ganzen Flotte - abgesehen von den Trägern der Armadaflamme - nicht mehr als fünfzig Männer, Frauen und sonstige, die gegen den Einfluß der verschobenen Wirklichkeit immun waren. Weitere zweitausend, darunter inzwischen die gesamte Schiffsleitung der BASIS, hatten sich ihrer Verantwortung noch rechtzeitig erinnern können und sich von Medorobotern in reversiblen Tief schlaf versetzen lassen. Der Rest der Flotte war unentwegt am Feiern. Die Nahrungsmengen, die im Verlauf der unaufhörlichen Festmähler vertilgt wurden, spotteten jeder Diätvorschrift und lösten zunächst in den medotechnischen Zentren vorsorgliche Alarme aus. Die medotechnische Robotik war überzeugt, daß jeder Mensch, der solch barbarische Mengen an hochwertiger Nahrung in sich hineinstopft, binnen kürzester Frist medizinischer Pflege bedürfen werde.
    Aber es stellte sich heraus, daß die Roboter ihre Rechnung gemacht hatten, ohne die Folgen der Pararealität zu berücksichtigen. Es gab keine Krankheitsfälle. Was es gab, waren Menschen, die im Verlauf von drei oder vier Tagen ihr eigenes Körpergewicht in Nahrung verzehrten, ohne dabei auch nur ein einziges Pfund zuzunehmen oder gar Symptome der Übersättigung zu entwickeln. Die Lage ließ sich anhand der herkömmlichen Maßstäbe nicht mehr beurteilen. Die Wirklichkeit war eine andere geworden.
    Der Bordinterkom aller Schiffe, auch der kranischen, strahlte Stunde um Stunde seine Meldungen bezüglich des Festes aller Feste aus. Die Spannung wuchs. So voll die Tafeln auch sein mochten, die Aussicht auf ein noch umfangreicheres Freß- und Saufgelage erregte allgemeine Begeisterung. Die Meldungen betonten, daß die Zahl der Teilnehmer begrenzt sei und nur die Tüchtigsten in der Lage sein würden, einen Platz an der großen Festtafel zu ergattern - wobei sie geflissentlich darauf verzichteten, den Begriff der Tüchtigkeit in diesem Zusammenhang näher zu definieren. Es regte sich daher ein Geist des Wettbewerbs unter den Völlerei-Süchtigen, und jeder traf seine eigene Art von Vorbereitungen, fest entschlossen, als erster unterwegs zu sein, sobald das Startsignal gegeben wurde. Denn mittlerweile hatte die Robotstimme verlauten lassen, das Fest aller Feste werde draußen im freien Raum, etwa im Zentrum der Formation der Galaktischen Flotte, stattfinden.
    Chmekyr war weiterhin mit je einem Exemplar an Bord eines jeden Schiffes vertreten.
    Die Pararealität bedurfte offenbar der tätigen Mithilfe. Chmekyrs Anwesenheit war zur Katalysierung des Prozesses, der aus artfremder Substanz Feinschmeckerproviant herstellte, erforderlich; anders ließ sich sein

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