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1169 - Pforte des Loolandre

Titel: 1169 - Pforte des Loolandre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kommunikationswege des Steuer- und Kontrollsystems zu blockieren.
    Das Summen erstarb plötzlich.
    „Der Prozeß der Protosynthese wurde vorübergehend eingestellt", erläuterte der Robot, der bemerkt hatte, daß Perry aufhorchte. „Das" bedeutet, daß fürs erste genug Vorräte vorhanden sind."
    „Wenn der Kessel aus unbekannter Quelle versorgt wird", sagte Perry, „dann besteht die Gefahr, daß die Besatzung verfremdete oder gar giftige Nahrung erhält, nicht wahr?"
    „Nein, diese Gefahr besteht zu keiner Zeit", antwortete das Maschinenwesen. „Die Kontrollen, die am Ausgang der Protosynthese durchgeführt werden, sind strikt und autark. Fremde oder giftige Stoffe werden automatisch aufgehalten. Während der vergangenen dreißig Stunden wurden Stoffe solcher Art nicht registriert. Es scheint im Gegenteil, daß der Bordproviant reichhaltiger, vielseitiger und nahrhafter geworden ist."
    „Du sagst es", knurrte Perry, der sich an Hummer aus Maine, Langostino-Cocktail und Kalbsrückensteak mit Gänseleberpüree erinnerte.
    Ein matter, dumpfer Laut durchbrach die Stille, schwoll an, wurde heller, schriller und verlor sich schließlich in Frequenzen, die das Ohr nicht mehr registrierte. Danach erklang das helle Summen wieder, das erst vor wenigen Augenblicken verstummt war.
    „Die Protosynthese beginnt von neuem", sagte der Robot.
    „Es muß eine Möglichkeit geben festzustellen, woher die Grundstoffe kommen", drängte Perry ungeduldig. „Das Zeug materialisiert schließlich nicht..."
    Er unterbrach sich. Ein lautes, scharfes Geräusch wie von zerreißender Leinwand war zu hören. Er fuhr herum. Der Robot, von Natur aus unfähig, Überraschung oder ähnliche Emotionen zu empfinden, fuhr gelassen einen seiner Arme aus und wies in den Hintergrund der Halle.
    „Dort ist ein Stück Wand verschwunden", erklärte er, als gehörten Ereignisse dieser Art zum alltäglichen Ablauf der Dinge.
    Fassungslos starrte Perry auf das Loch, das in der rückwärtigen Wand des großen Raumes entstanden war. Halb unbewußt nahm er wahr, daß das Summen der Synthese-Anlage intensiver wurde. Das Aggregat arbeitete jetzt mit voller Leistung. Die Luft vibrierte, und der Boden zitterte. Ein zweites Mal erklang das häßliche, reißende Geräusch. Ein weiteres Stück Wand verschwand, als sei es nie dagewesen. Das Loch wuchs auf das Doppelte seines ursprünglichen Umfangs.
    Da begriff Perry Rhodan endlich, was hier vorging. Schmerzhaft deutlich erkannte er das Schicksal, das der Galaktischen Flotte drohte. Er wußte nicht einmal, warum Sato Ambush im Auftauchen der dreizehn fremden Wracks ein so bedeutendes Ereignis gesehen hatte. Indem er die fremden Schiffe vorführte, erlaubte der Regisseur dem Zuschauer, den weiteren Ablauf des Dramas im voraus zu erkennen.
    Aber erst jetzt war das Verständnis vollständig. Das Schicksal der Galaktischen Flotte wurde nicht von Außenstehenden diktiert. Gewiß, der erste Anstoß, der den Stein der Verderbnis ins Rollen gebracht hatte, war von außen gekommen. Aber den Untergang der Flotte, den besorgten die Besatzungen ihrer Schiffe selbst. In ihrer unstillbaren Gier verlangten sie nach immer größeren Mengen immer kostbarerer Speisen. Das Versorgungssystem, von dem pararealistischen Regisseur geschickt programmiert, erfüllte jeden ihrer Wünsche. Der Rohstoff, aus dem die Schlemmerzeiten synthetisiert wurden, stammte nicht aus einer der üblichen Quellen. Die Substanz der Schiffe selbst wurde verarbeitet!
    Minutenlang stand Perry Rhodan starr und ließ die ungeheuerliche Erkenntnis auf sich einwirken. Das war der grimmige Hohn der gegenwärtigen Lage: Die Galaktische Flotte stand im Begriff, sich selbst aufzufressen.
     
    *
     
    Auf einmal war Chmekyr da. Er kam auf die gewohnte Weise: lautlos und plötzlich. Es schien selbstverständlich, daß er sich zu diesem Augenblick einfand. Die großen, blauen Augen im verrunzelten Gesicht musterten Perry Rhodan aufmerksam.
    „Du hast verstanden?" fragte er.
    „Ich habe das Wie verstanden", antwortete Perry bitter. „Aber sag mir: Warum?"
    „Du stehst vor dem Loolandre. Weißt du, was der Loolandre ist?"
    „Ich weiß, daß es eine wichtige Armadaeinheit ist. Ich weiß, daß der Armadaprinz einen rechtmäßigen Anspruch darauf hat, im Loolandre zu sein. Mehr weiß ich nicht."
    „Mit anderen Worten: Du weißt nichts." Der Gnom sprach ernst und sachlich. Er enthielt sich des üblichen Gezeters. „Nimm an, der Loolandre sei etwas Großes, etwas

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