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1170 - Abgrund unter schwarzer Sonne

Titel: 1170 - Abgrund unter schwarzer Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vorläufig nur als Wunder bezeichnen konnten.
    Eines dieser Wunder war meine Begegnung mit Yee Soong und dem Hund namens Schweinefleisch. Ich hatte ganz eindeutig den Eindruck, es handle sich bei dem unerwarteten Ausflug in die finstere Felseinöde um die Einleitung des pararealen Dramas, dessen Hauptrolle die zweite Pforte des Loolandre spielen würde.
     
    *
     
    Wir hatten uns in einem der kleineren Räume am Rand der Kommandozentrale eine Klause eingerichtet. So nannte ich sie wenigstens; Perry Rhodan bevorzugte den reglementgemäßeren Namen „Krisenzentrum". Ein Einmanntransmitter war installiert worden, damit wir ohne Zeitverlust jedes Sachverständigen, Spezialisten oder Beraters habhaft werden konnten, den wir brauchten. Anschlüsse an die Hamiller-Tube und eine Reihe von Spezialcomputern bestanden.
    Bildflächen zur Darstellung von Daten oder zur Abbildung des umgebenden Raumes konnten jederzeit aktiviert werden.
    Die Spannung war während der vergangenen Stunden weiter gestiegen. Die Barriere der zweiten Pforte hing wie ein milchiger Schleier vor uns im All. Die üblichen Experimente waren veranstaltet worden. Die Pforte ließ sich nicht umfliegen; sie breitete sich aus und folgte der Bewegung eines jeden Fahrzeugs, das einen entsprechenden Versuch unternahm. Sie war undurchdringlich. Materielle Objekte zerschellten an ihr, und eine Methode, die in ihr enthaltenen Kräfte zu neutralisieren, hatten wir bis jetzt noch nicht gefunden. Die Umgebung des Loolandre war nach wie vor von einem hochfrequenten hyperenergetischen Feld erfüllt. Die Frequenz des Feldes war jene, die herkömmlicherweise mit parapsionischer Strahlung assoziiert wird. Das war ein Teil der Erklärung, warum sich in diesem Raumsektor so viel Unwirkliches zutrug. Aber es erklärte höchstens die Hälfte der pararealen Vorgänge. Auch die technischen Geräte hatten sich narren lassen, und die Technik war für parapsionische Strahlung nicht anfällig.
    Perry hatte längst von meinem eigenartigen Erlebnis erfahren. Er musterte mich aufmerksam, als ich aus dem Transmitter trat. „Was macht das schiefe Kreuz?" wollte er wissen.
    Gesil und Sato Ambush waren ebenfalls anwesend. In Gesils Nähe verliere ich meine Selbstsicherheit, um die es ohnehin nicht zum besten bestellt ist. Gesil ist - schön; ich kenne keinen anderen Ausdruck dafür. Gesils Anblick nimmt einem den Atem. Ich versuche, meine Beklommenheit zu überwinden, indem ich mich burschikos gebe. Aber Burschikosität steht mir nicht.
    Ich hatte mich mehrere Stunden lang mit der Suche nach dem schiefen Kreuz beschäftigt, das mir von Yee Soong gezeigt worden war. „An unserem Himmel steht es nicht", antwortete ich auf Perrys Frage. „Hamiller hat das gesamte sichtbare Firmament bis zu Sternen siebter Größe hinab abgesucht und mir mehr als einhundert mögliche Konstellationen vorgelegt. Manche davon sind ähnlich, aber keine entspricht genau der Anordnung, die ich sah."
    Sato Ambush schüttelte lächelnd den Kopf. „Ich glaube nicht, daß die fünf Sterne von hier aus zu sehen sind", meinte er. „Sie liegen ... jenseits der zweiten Pforte?" fragte Gesil. „Das mag sein", antwortete der Pararealist. „Was hinter der zweiten Pforte liegt, ist für uns im Augenblick noch nicht von Bedeutung. Jedenfalls aber befinden sie sich auf einer anderen Ebene der Wirklichkeit."
    „Es ist unsere Aufgabe, diese andere Wirklichkeitsebene zu finden?" folgerte Perry.
    Er bekam keine Antwort. Der Pararealist hatte sich in seinem Sessel straff aufgerichtet. Seine großen, braunen Augen blickten starr auf die Wand, als sehe er etwas, das sich außerhalb der Klause abspielte. „Er kommt", flüsterte er. Er kam. Genauso plötzlich und übergangslos wie bei seinem ersten Besuch. Ein Teleporter erzeugt beim Materialisieren ein kurzes, zischendes Geräusch, weil innerhalb des Volumens, das sein Körper beansprucht, die Luft abrupt beiseite gedrängt wird. Nicht er. Er war einfach da.
    Wir wußten, daß er es war, auch wenn er sich diesmal in anderer Form zeigte. Was wir zu sehen bekamen, war eine eigenartig geformte Schutzhülle, eine graubraune Oberfläche aus elastischem, aber offenbar zähem Material in der Gestalt einer unregelmäßig gewachsenen Kartoffel. Das Gebilde schwebte eine Handbreit über dem Boden. Aggregate, die das erforderliche künstliche Schwerefeld erzeugten, waren nirgendwo zu sehen. Dafür gab es in der Oberfläche der Kartoffel ein paar ovale Sichtscheiben, die einen Blick ins

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