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1170 - Abgrund unter schwarzer Sonne

Titel: 1170 - Abgrund unter schwarzer Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Meister der köstlichen Suppen, verwandelte sich in eine Dampfwolke. Und noch etwas verwandelte sich: die Umgebung.
    Diesmal war ich nicht der einzige, der unvermittelt auf den kargen Teppichboden meines spartanisch eingerichteten Quartiers zu sitzen kam, und die terranische Gesellschaft verdankt einiges dem Umstand, daß in diesem Augenblick kein Vertreter der Kommunikationsmedien zur Hand war, um mit der für seinen Beruf charakteristischen Respektlosigkeit der Welt ein Abbild des auf dem Boden hockenden, völlig verblüfften Perry Rhodan zu übermitteln.
    Aber es war der Verwandlung noch nicht genug. Einen zusätzlichen Gast hatten wir obendrein erhalten. Entlang einer der ovalen Scheiben bildete sich an einem Stiel ein großes, glotzendes Auge aus. Es schien mit Verzweiflung und Widerwillen auf uns zu blicken.
     
    *
     
    „Also gut", hallte es aus Chmekyrs Gehäuse. „Ihr habt auch diese Runde gewonnen.
    Aber gebt euch keinen übergroßen Hoffnungen hin: Noch sind zwei weitere Pforten zu überwinden."
    Nachor, der Armadaprinz, erhob sich vom Boden. „FREIHEIT UND GERECHTIGKEIT - SIE SIND IN TÄGLICHEM BEMÜHEN NEU ZU ERRINGEN", sagte er. „Aiiijjjh, geh zum Teufel!" kreischte es aus Chmekyrs Lautsprechern. „Kannst du dich nicht rechtzeitig an die Kodesätze erinnern? Wer wird dir jemals glauben, daß du ein Armadaprinz bist, wenn dein Gedächtnis immer hinterherhinkt?"
    Nachor kam nicht dazu, auf die Schmähung zu antworten. Chmekyr war von einer Hundertstelsekunde zur anderen verschwunden - spurund geräuschlos, wie es seine Art war.
    Wir brauchten weniger als eine halbe Minute, um uns von der Zentrale sagen zu lassen, daß im selben Augenblick auch sämtliche anderen Manifestationen des Pförtners an Bord der übrigen Schiffe verschwunden waren.
    Aber nicht nur das. In dem Augenblick, in dem Chmekyr entmaterialisierte, schien ein unsichtbarer Schwamm über die Videoflächen unserer Orter hinwegzufahren und die Reflexe der Kreuzfahrerflotte auszulöschen. Messungen, die kurz danach angestellt wurden, fanden keine Spur mehr von Vajtti und seinen Mitstreitern.
    Sato und ich verstanden. Die beiden Sternenhyänen waren beseitigt. Der Braune und der Graue Gardh existierten nicht mehr. Mithin war auch die Bedrohung verschwunden, unter der Freiheit und Gerechtigkeit bisher zu leiden hatten. Sie waren frei! Ihre Diademe brauchten sie nicht mehr vor den teuflischen Kräften des Abgrunds zu schützen.
    Andere - Perry, Gesil und Nachor zum Beispiel - waren dem Verständnis nahe. Sato Ambushs Wissenschaft hatte uns völlig neue Perspektiven eröffnet. Mit der Zeit würden wir sie alle begreifen. Bis dahin -nun, bis dahin mußten die, die im Augenblick noch draußen standen, sich einfach damit abfinden, daß ab und zu Dinge geschahen, die ihr Verständnis überstiegen.
    Die bleiche, neblige Barriere war verschwunden. Die zweite Pforte hatte sich geöffnet. Wir hatten die Hälfte des Gesamthindernisses überwunden. Meine Aufgabe war getan, und ich hatte eine Menge dabei gelernt. Irgendwann würde ich Sato Ambush für seine Unterstützung danken müssen, aber nicht gleich jetzt. Erstens war er wahrscheinlich am Meditieren und daher nicht erreichbar, und zweitens saß mir die Müdigkeit so tief in den Knochen, daß ich am liebsten einen Medo-Roboter gerufen hätte, daß er mich ins Bett transportierte.
    Als ich mich von Perry verabschiedete, sagteer: „Die erste, die zweite - ich warte auf den Anruf von der Zentrale, daß die dritte in Sicht gekommen ist."
    Ich nickte ihm müde zu. „Sag mir Bescheid, wenn wir den Vorhof des Loolandre erreicht haben. Die Beschäftigung des Pfortenöffnens ist, wenn ich mich zivilisiert ausdrücken will, eine überaus anstrengende."
    Ich glaube, die Tür hatte sich noch nicht ganz hinter Perry geschlossen, da schlief ich schon.
    Es war kein ruhiger Schlaf. Vajtti und Ryokki erschienen mir im Traum. Aus ihren, traurigen, halb von Lidern verdeckten Augen sahen sie mich an. Sie gehörten nicht mehr zu unserer Wirklichkeit. Unsere Realität war die des verschwundenen Kreuzes, der offenen zweiten Pforte. Wußten sie, daß der Braune und der Graue Gardh nicht mehr existierten? Daß Freiheit und Gerechtigkeit von selbst aus ihrem Gefängnis entkommen konnten - jetzt, da ihre Bedränger beseitigt waren?
    Wie sah es aus in der Parallelwirklichkeit, der Ryokki und Vajtti und die übrigen Kreuzfahrer angehörten? Welche Verbindung gab es zwischen unserer Realität und der ihren? Ich sah mich

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