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1171 - Der Todesimpuls

Titel: 1171 - Der Todesimpuls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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waren echt - oder wirkten zumindest so.
    Flußaufwärts erblickte er ein Wäldchen, das zur Rast einlud. Es reichte bis hinab zum Ufer.
    Er ging weiter, ohne Hunger oder Durst zu empfinden. Sein halb verstofflichter Körper benötigte keinerlei Nahrungsaufnahme. Das war ein weiterer Punkt, der ihm zu denken gab.
    Bei früheren Aufenthalten auf EDEN II hatte der Unsterbliche stets für Speisen und Getränke gesorgt, die dem früheren Geschmack der Mutanten entsprachen. Diesmal entstand nicht das geringste Hungergefühl. Warum das?
    Tako wußte es nicht, aber er ahnte, daß seine Patrouille unter anderen Vorzeichen stand als die bisherigen.
    Er war froh, als er den Waldrand erreichte und die wohltuende Kühle spürte, die von ihm ausging. Dicht beim Ufer suchte er sich einen geeigneten Rastplatz und streckte sich im Gras aus. „Ich rufe das Milliardenbewußtsein", sagte er laut. „Hier ist alles so, wie es sein sollte.
    Gibt es neue Anweisungen für mich?"
    Die mentale Antwort erfolgte ohne jede Zeitverzögerung.
    Keine neuen Anweisungen, Tako, teilte ES mit. Aber melde dich sofort, wenn du Ungewöhnliches bemerkst. „Du wartest auf so etwas?" wagte sich Tako ein Stück vor.
    Es geschehen Dinge im Universum, die Ungewöhnliches verursachen können", wich der Unsterbliche einer klaren Auskunft aus. Um ganz ehrlich zu sein, Tako, selbst ich weiß nicht, worauf ich warte und was geschehen könnte. Ich ließ euch wissen, daß ich nicht allmächtig bin, aber das scheint ihr wieder vergessen zu haben.
    Tako nickte unwillkürlich, als er den Kontakt unterbrach.
     
    *
     
    Die Fische, die Vögel, die Bäume und auch die auf der Oberfläche von EDEN II vorhandenen technischen Anlagen hatte ES geschaffen, und zwar aus der Energie des Kosmos, die ES in Materie verwandelte.
    Tako lag noch lange wach, ehe er endlich in einen unruhigen Schlummer hinüberglitt, der von der Ungewißheit überschattet wurde, die immer mehr Besitz von ihm ergriff.
    Als Tako nach wenigen Stunden erwachte, war er genauso müde wie zuvor.
    Etwas mühsam erhob er sich, ging hinab zum Wasser und erfrischte sich. Die Tropfen rannen an seinem halb transparenten Körper herab und glitzerten im Sonnenschein.
    Nach der provisorischen Wäsche wanderte er in der ursprünglichen Richtung weiter und verließ das Wäldchen bereits nach kurzer Zeit.
    Seine rätselhafte Unruhe hatte sich trotz der Ruhepause nicht gelegt, sie war im Gegenteil eher größer geworden. Die Antwort von ES auf seine Frage hatte ihn nicht befriedigt.
    Was aber, so fragte er sich erneut, sollte hier auf EDEN II, im Zentrum der positiven Mächtigkeitsballung, schon passieren, das dem Milliardenbewußtsein und der Superintelligenz ES gefährlich werden könnte? Tako konnte sich keine solche Gefahr vorstellen, obwohl er immer wieder darüber nachdachte.
    Der Fluß machte einen Bogen. Tako schnitt ihn ab, indem er das Ufer verließ und quer durch die Grassteppe marschierte. Links begrenzte ein mittleres Gebirge den Blick zu dem sonst fernen Horizont. Dort war bereits der Schimmer einer anderen Kunstsonne zu erkennen, während die bisherige ein gutes Stück zurückgefallen war.
    Durchaus normal, dachte Tako, der sich pausenlos bemühte, etwas Außergewöhnliches zu entdecken, allerdings vergeblich.
    Als er die flachen Ausläufer des Gebirges erreichte und überquerte, verlangsamte er sein Tempo, um sich nicht unnötig anzustrengen.
    Als er das Gipfelplateau des ersten Ausläufers betrat, blieb er stehen und sah sich nach allen Seiten um. Jenseits des Flusses erkannte er deutlich die Umrisse einer der vielen technischen Anlagen, die von ES erschaffen worden waren und meist unbekannten Zwecken dienten. Alle Anlagen arbeiteten mit Energien, die auch Tako ein Rätsel blieben.
    Er wandte seine Aufmerksamkeit der Richtung zu, in die zu gehen er beabsichtigte. Er wollte wieder zurück zum Fluß. Drei weitere Gebirgsausläufer waren es, die er noch überqueren mußte.
    Vergeblich, wie schon so oft zuvor, versuchte er, etwas „Ungewöhnliches", wie ES sich ausgedrückt hatte, zu entdecken. Wenn es doch wenigstens einen Anhaltspunkt gäbe! Wie sollte er wissen, was der Unsterbliche als ungewöhnlich bezeichnete, wenn im Grunde genommen der ganze Planet EDEN II in seiner Art ungewöhnlich war?
    Die alpine Vegetation etwa, die das Plateau bedeckte und die er hier noch nie vorher gesehen hatte? Wohl kaum.
    Tako zuckte irritiert die Schultern und ging weiter. Das Tal lag unmittelbar unter ihm, nur scheinbar

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