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1171 - Der Todesimpuls

Titel: 1171 - Der Todesimpuls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dann noch auf die meinige angewiesen?"
    „Man kann niemals stark genug sein", lautete die simple Antwort. „Und wir müssen stark sein, um unsere Aufgabe erfüllen zu können."
    Wieder schwieg Tako. Das andere Bewußtsein hatte den Ausdruck „wir" benutzt. Meinte es damit sich selbst und ihn, Tako? Oder meinte es damit alle zwölf Projektionen?
    Jede weitere Spekulation wurde Sekunden später überflüssig.
    Durch die fremden Augen sah er, wie die geheimnisvolle Andeutung auszulegen war ...
     
    *
     
    Innerhalb des Milliardenbewußtseins war die Kontaktaufnahme der Mutantenbewußtseine untereinander nahezu jederzeit möglich. Optisch konnten sie sich allerdings nicht wahrnehmen, aber rein mental fanden sie sich, wenn sie eine Verbindung wollten. Ähnlich verhielt es sich, wenn ES sie einzeln oder im Kollektiv kontaktierte. Das geschah zwar verhältnismäßig selten und nur bei besonderen Anlässen, aber es war stets eine willkommene Abwechslung.
    Baiton Wyt unterhielt sich gerade mit dem Bewußtsein Andre Noirs, als er den starken Kontaktimpuls des Unsterblichen empfing, dessen Muster ihm sofort verriet, das ES nur eine Einzelverbindung wünschte. Andre wurde in diesem Fall sofort isoliert und war damit wieder sich selbst überlassen. „Ich bin bereit", signalisierte Baiton Wyt.
    Etwas Ungewöhnliches ist eingetreten, Baiton. Tako Kakuta, der auf Patrouille ist, antwortet nicht. Ich habe jeden Kontakt zu ihm verloren. Suche ihn! Du wirst auf EDEN von deinem Projektionskörper erwartet.
    Baiton war so überrascht, daß er erst nach Sekunden antworten konnte: „Kein Kontakt mehr? Das ist doch unmöglich..."
    Nichts ist unmöglich, wenn Ursache und Wirkung bekannt sind. Wir kennen nur die Wirkung, finde also die Ursache heraus. Und halte ständig Kontakt mit mir, Baiton Wyt!
    Der Verständigungskontakt brach ab, aber Baiton wußte, daß damit die mentale Verbindung nicht unterbrochen wurde. Er benötigte keine nennenswerte Konzentration, um auf die Oberfläche des Planeten zu gelangen und seinen halbtransparenten Pseudokörper zu finden, den er schnell übernahm.
    Da ES ihn lenkte, kannte er den Weg, den vor ihm Tako genommen hatte. Er brauchte ihm nur zu folgen, allerdings im Zustand halber Schwerelosigkeit. Es ging wesentlich schneller.
    Mit hohen und weiten Sprüngen legte er in knapp einer Stunde eine Strecke zurück, für die Tako einen vollen „Tag" benötigt hatte. Insgeheim wunderte er sich darüber, daß ES allem Anschein nach keine wirkungsvollere Methode einsetzte, um das Rätsel des unterbrochenen Mentalkontakts zu lösen.
    Baiton wußte nicht, wie weit Tako auf seinem Patrouillengang gekommen war. Der ausgetreten wirkende Pfad bedeutete lediglich ein Hinweis auf die Richtung, mehr nicht. Aber wenn er ihm folgte, mußte er zwangsläufig früher oder später den ehemaligen Teleporter einholen.
    Als er die Stelle am Fluß erreichte, an der Tako in Richtung der Gebirgsausläufer abgebogen war, hielt Baiton irritiert an. Bisher war es einfach gewesen, dem Pfad zu folgen, doch nun teilte er sich.
    Die Frage war: Welchen Weg hatte Tako gewählt?
    Baiton versuchte, es durch eventuell vorhandene Spuren herauszufinden, aber es gab keine - wenigstens keine, die vielleicht von dem Gesuchten stammen konnten. Der Pfad war fest ausgetreten, von wem auch immer. Oder ES hatte ihn so geschaffen, wie er jetzt aussah.
    Soweit Baiton wußte, verlieh der Unsterbliche den halb verstofflichten Patrouillengängern keine zusätzlichen Fähigkeiten, außer bei besonderen Aufträgen wie dem seinen jetzt. Die nicht gelöschten Psi-Kräfte allerdings schlummerten tief auf dem Grund des Unterbewußtseins und konnten nicht eingesetzt werden. Tako hatte also wie ein ganz normales Lebewesen marschieren müssen.
    Aus der Vergangenheit aber erinnerte sich Baiton daran, daß Tako in früheren Zeiten, als sie alle noch ihre Mutantenfähigkeiten und einen vollwertigen Körper besaßen, lieber teleportierte als längere Strecken zu Fuß zurückzulegen.
    Die logische Schlußfolgerung war demnach, daß der Teleporter die Abkürzung über die Ausläufer des Gebirges gewählt hatte.
    Er nahm Kontakt zu ES auf. „Du weißt, welchen Weg er genommen hat. Ich bitte um Bestätigung, daß er den über das Gebirge nahm."
    Die Antwort verblüffte ihn.
    Keine Bestätigung, denn ich weiß es nicht Damit brach der Kontakt wieder ab.
    Also entschied Baiton selbst und setzte zum ersten Segelsprung in Richtung Gebirge an.
     
    *
     
    Ähnlich wie zuvor

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