Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1174 - Duell der Kosmokraten

Titel: 1174 - Duell der Kosmokraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Kosmokratin. „Dir ergeht es jetzt ähnlich wie mir, als du Chthon von mir trenntest. Das war doch dein Werk, Vishna?"
    „Ja, das war ich", antwortete Vishna über ihre Projektion, während Taurec sie durch einen Ausgang des Gewölbes in einen verwinkelten Gang steuerte, in dem Stufen mal hinauf, dann wieder in die Tiefe führten und es unzählige Knicke nach links und rechts gab.
    „Aber mein Werk wird erst vollendet sein, wenn es Chthon nicht mehr gibt", schleuderte ihm Vishna entgegen. „Dann bist du ein Nichts, ein Niemand, Taurec!"
    Mit der freien Hand hielt sich Taurec am Kosmokratenkodex fest, um sich moralisch zu stärken. Er durfte sich jetzt nicht gehen lassen, sich nicht in Haßgefühlen gegen Vishna versteigen.
    Er mußte handeln wie ein Kosmokrat, auch wenn er durch Chthons Verlust kein vollwertiger Kosmokrat mehr war.
    „Warum hast du das getan, Vishna?"
    „Warum? Er fragt nach den Grund!"
     
    *
     
    Vishna konnte es nicht fassen!
    War Taurec durch den Verlust seines Schattens so abgestumpft, daß er sich wirklich nicht denken konnte, welche Beweggründe sie zu dieser Handlungsweise veranlaßten?
    War seine Erinnerung dermaßen verblaßt, daß er nicht mehr wußte, welche Rachegefühle sie trieben?
    Taurec und Vishna!
    Einst hatte man diese beiden Namen nur in einem Atemzug nennen können. Einer wie der andere abseits jeder Norm stehend.
    Vishna und Taurec - Gesinnungsgenossen.
    Vishna und Taurec - Verbündete.
    Aufgrund ihrer gemeinsamen Neigungen hatte Vishna geglaubt, daß Taurec bedingungslos auf ihrer Seite stehen würde. Sie wollte ihn an ihrer Macht teilhaben lassen, hatte ihm die Hand zur Verbrüderung gereicht und ihm ihr volles Vertrauen geschenkt.
    Aber er verschmähte sie, verriet sie schändlich.
    Diese Schmach hatte Vishna nie vergessen können. Auch nach Jahrmillionen nicht. Und als sie wieder erstarkte, da war ihre Rache noch so frisch wie am Tag von Taurecs Verrat.
    Nun ergab es sich, daß Taurec von den Kosmokraten in besonderer Mission in dieses Universum geschickt wurde. Vishna ergriff diese Gelegenheit, um ihre Rache zu vollziehen.
    Sie lauerte ihm beim Übergang ins Diesseits auf und stellte ihm eine Falle. Doch der Anschlag gelang nur zum Teil. Taurec erlitt dadurch eine Persönlichkeitsabspaltung.
    Er verlor einen Teil seiner Selbst und damit sein fundamentales Wissen. Er war unvollkommen, nur noch ein „Einäugiger", als er vor vierzehn Monaten an Bord der BASIS kam. Und da er mit dem Wissen auch Macht einbüßte, konnte er seiner Mission nicht mehr nachkommen.
    Der abgesplitterte Teil aber, Chthon. der Vierdimensionale Schatten, trieb als vagabundierende Entität umher, bis er als semistoffliches Wesen auf Terra materialisierte.
    „Jetzt werde ich meine Rache vollenden", ließ Vishna ihren Erzfeind wissen.
    „Ich kann deine Beweggründe dennoch nicht verstehen", sagte Taurec. Vishna war klar, daß er sie hinhalten wollte, um Zeit zu gewinnen. Und er glaubte, Macht über sie zu haben, weil er ihre Mentalprojektion beherrschte. Sie ließ ihn in dem Glauben und hörte sich geduldig an, was er zu sagen hatte: „Du hast das Vertrauen der Kosmokraten mißbraucht. Du hast Verrat begangen, als du das Virenimperium in verbrecherischer Absicht an dich gerissen hast. Du kannst die Schuld nun nicht auf andere abwälzen."
    „Was haben die Kosmokraten dir angetan, Taurec", sagte Vishna bedauernd, ohne irgend etwas dagegen zu unternehmen, daß er ihre Projektion manipulierte. „Nun liegt eine unüberwindbare Kluft zwischen uns."
    „Diese Kluft hat schon immer bestanden", behauptete Taurec. „Wir hatten nur eine Gemeinsamkeit. Das war das schwärmerische Streben nach allem Materiellen, die Sehnsucht nach dem ursprünglichen Leben in diesem Universum. Diese gemeinsame Neigung reicht jedoch nicht aus, mich mit dir auf eine gemeinsame Stufe zu stellen."
    Vishna überkam kalte Wut.
    Bisher hatte sie Taurec in dem Glauben belassen, daß er ungehindert Druck auf sie ausüben könnte, nur um ihn tiefer in den Virenhorst zu locken. Aber mit seinen letzten Bemerkungen war er zu weit gegangen.
    „Du wirst zu dreist, Taurec", sagte sie.
    Das war aber gleichzeitig das Zeichen zum Angriff.
    Taurec trieb Vishnas Mentalprojektion gerade über eine Brücke, die zwei wuchtige Gebäude miteinander verband. Aus dem Schatten des vorderen Gebäudes tauchte ein Schwarm von Meta-Agenten auf und nahm den näherliegenden Brückenabschnitt aufs Korn.
    Zwischen Taurec und Vishnas Mentalprojektion

Weitere Kostenlose Bücher