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1174 - Duell der Kosmokraten

Titel: 1174 - Duell der Kosmokraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Maßstäbe setzten.
    „Ernst!" rief er erschrocken aus, als er in der Nullsohle angekommen war.
    Ellerts Körper bestand fast nur noch aus Haut und Knochen, die Haut hatte ein krankhaftes Braun angenommen, große dunkle, nässende Flecken zeigten sich darauf. Es war ein nur noch teilweise lebender Organismus. Die Sinnesorgane funktionierten kaum mehr, das Nervensystem war zusammengebrochen, und es war überhaupt ein Wunder, daß er seinen Körper noch gelegentlich beherrschen konnte.
    Als Ellert sprechen wollte, kam nur ein Krächzen aus seiner Kehle. Aber Stein Nachtlicht verstand ihn, er hörte seine Gedanken. Rasch ging er wieder nach oben, um die anderen zu informieren.
    „Ernst Ellert hat mir mitgeteilt, daß die positiven Virochips Vishnas Virenhorst isoliert haben", erklärte Stein Nachtlicht. „Aber das ist nicht der eigentliche Grund für mein Kommen. Er hat auch, wie er meint, schlechte Nachrichten."
    Roi Danton war sofort zur Stelle.
    „Was ist passiert?" wollte er wissen.
    „Vishna hat Chthon in ihre Gewalt gebracht", antwortete Stein Nachtlicht. „Sie hat es Taurec wissen lassen, und nun ist der Einäugige in den Virenhorst eingedrungen, um seinen Schatten zu befreien. Das ist genau das, was seine Erzfeindin gewollt hat."
    „Taurec ist ein Narr!" rief Roi Danton aus.
    „Hatte er denn eine andere Wahl?" sagte Demeter.
    Roi Danton schüttelte den Kopf. Er sah seine Gefährtin an und meinte: „Er konnte nicht anders handeln. Aber wenn er Vishna in die Falle geht, dann ist alles verloren. Man müßte ihm helfen."
    „Dann los."
    Stein Nachtlicht unternahm nichts, um die beiden aufzuhalten. Er kannte sie inzwischen gut genug, um zu wissen, wie wenig er mit Worten der Vernunft bei entschlossenen Menschen ausrichten konnte.
    Stein Nachtlicht glitt wieder den Zeitschacht hinunter. Er klärte Ellert über Dantons Vorhaben auf. Und er fügte melancholisch hinzu: „Was können zwei schwache Menschenkinder bei einem Kräftemessen zwischen Kosmokraten schon ausrichten."
     
    6.
     
    Taurec erreichte sein Ziel.
    Der Virenhorst erhob sich vor ihm als gewaltiges ineinander verschachteltes Bauwerk.
    Eine riesige Trutzburg mit unzähligen Türmen und Erkern. Wuchtige Mauern mit Zinnen verbanden die einzelnen Gebäude, Kastell stand über Kastell, befestigte Wehrgänge spannten sich von Mauer zu Mauer und von Turm zu Turm.
    Der ganze Komplex erstrahlte in einem rötlichen Licht, und eine eisige Kälte ging von ihm aus. So verschachtelt der Virenhorst auch erschien, er wirkte dennoch wie aus einem Guß, wie aus Eiskristallen gewachsen.
    Vor Taurec erhob sich in einer zyklopenhaften Mauer ein kunstvoll gestaltetes Portal. Die beiden Flügel des Tores standen einladend offen. Was dahinterlag, war von außen nicht zu erkennen, aber eine verführerische Melodie, wie von Äolsharfen, kam durch das Portal und sollte offenbar dazu animieren, alle Vorsicht fahren zu lassen und einzutreten.
    Taurec widerstand der Versuchung. Er wußte, daß dieser Willkommensgruß allein ihm galt. Darum dachte er nicht daran, der Einladung Folge zu leisten.
    Vishna erwartete ihn.
    Ihm war klar, daß dies sein schwerster Gang war, seit die Kosmokraten ihn auf diese Seite der Materiequellen geschickt hatten. Er hatte seine terranischen Freunde immer wieder darauf hingewiesen, daß er von den Kosmokraten schon durch tausend Höllen geschickt worden war. Doch konkret hatte er nie werden können, weil seine Erinnerung daran nur vage war - seit er von Chthon, seinem vierdimensionalen Schatten getrennt worden war.
    Vielleicht war es für ihn besser so gewesen. Aber nun war es an der Zeit, den Mantel des Vergessens zu lüften.
    Er war bereit, eine Entscheidung herbeizuführen. Und er stand zu seinem Entschluß, obwohl er wußte, daß seine bisherige Suche ein harmloser Spaziergang im Vergleich zu diesem letzten Schritt war.
    Vishna erwartete ihn, und er mußte sich ihr stellen.
    Aber so leicht wollte er es ihr nicht machen. Er wich dem Portal aus und schritt den Virenhorst ab, auf der Suche nach einem anderen Zugang.
    Er kam zu einem Rundturm, der in einer Höhe von zehn Metern einen Erker besaß. Und darin gab es eine mannsgroße Öffnung. Taurec griff sich an den Hüftgürtel mit der konventionellen Ausrüstung. Er stellte einige Messungen an und kam zu dem Ergebnis, daß die Erkeröffnung nicht gesichert war.
    Ohne lange zu überlegen, schwebte er auf Antigravfeldern hoch und glitt durch die Öffnung ins Innere des Turmes. Er kam in eine

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