1175 - Der Zombie-Doc
Sie die nächste Person sein, die stirbt.«
Luke hatte es nicht wahrhaben wollen. Auch jetzt konnte er es nicht fassen. Doch als sich der Professor erhob, da war das für ihn das Zeichen, dass die Uhr seines Lebens ablief.
»Sie tun alles für mich! Ich bin ihr Herr. Ich bin ihr Schöpfer, Luke Donovan.«
Plötzlich brach es aus ihm hervor. »Herr und Schöpfer?«, schrie er. »Nein, das sind Sie nicht! Sie sind ein verfluchter Menschenverächter, ein verdammter Killer, ein Schwein, verstehen Sie, Professor? Sie… Sie… sind ein Schwein!«
Conroy blieb seelenruhig. Nur in seinen Augen schimmerte es. Ein Beweis, dass ihn die Worte getroffen hatten. »Ich tue den Menschen nur einen Gefallen!«
»Nein! Niemals tun Sie das. Sie haben kein Gewissen. Sie besitzen keine Seele. Bei Ihnen ist das böse Ich zum Vorschein gekommen. Das, was irgendwie in jedem Menschen steckt. Mehr oder weniger schlimm. Bei Ihnen ist es extrem schlimm. Sie schaffen es nicht, das weiß ich. Niemand pfuscht dem Herrgott ungestraft ins Handwerk, auch Sie nicht, Professor.«
Conroy hatte zugehört. Nur kümmerten ihn die Worte nicht. Er ging zu dem Käfig, in dem sich die Kunstmenschen aufhielten.
Er drehte Donovan den Rücken zu, so sicher fühlte er sich. Luke focht einen Kampf aus. Er hatte noch niemals einen Menschen niedergeschlagen. Jetzt juckte es ihm in den Fäusten. Er wollte auf den verfluchten Killer zurennen, ihn zusammendreschen und…
Am Gitter blieb Conroy stehen. Mochte er sonst auch mit den Ergüssen der High Tech gearbeitet haben, der Käfig hatte einen völlig normalen Mechanismus, wenn er geöffnet werden sollte. Man brauchte nur einen Riegel zurückzuschieben, was Conroy auch tat.
Dann öffnete er die Tür.
Donovan musste einfach hinschauen. Seine Sicht war jetzt besser geworden. So bekam er mit, wie sich drei dieser Gestalten bereitmachten.
Der Professor hielt sein kleines Steuergerät in der Hand. Damit lenkte er sie, und sie gehorchten ihm tatsächlich. Gemeinsam setzten sie sich in Bewegung, um den hinteren Teil des Käfigs zu verlassen, da vorn die Freiheit winkte.
Luke war so durcheinander, dass er sich noch immer zu keiner Aktion entschließen konnte. Es wäre auch zu spät gewesen, und zudem passierte noch etwas anderes.
Die Tür, durch die er in dieses Verlies gebracht worden war, öffnete sich wieder. Erneut erschienen die beiden Männer in der schwarzen Kleidung.
Der Professor fühlte sich gestört. Mit einer unwilligen Bewegung drehte er sich um.
»Was ist denn?«
»Wir haben Besuch.«
»Wie… wo…?«
»Jemand will Sie sprechen.«
»Wer?«
»Der Name wurde nicht gesagt, aber Freeman meint, dass es wichtig ist.« Conroy überlegte. Luke zitterte stärker. Diesmal war es die Hoffnung, die ihn trieb.
Mit dem gestreckten Zeigefinger wies der Professor auf den Sprecher. »Ich will keinen sehen, das wisst ihr. Und deshalb möchte ich, dass ihr euch um ihn kümmert.«
»Mit allen Konsequenzen?«
»Ja, mit allen.«
Die Männer verschwanden wieder.
Conroy drehte sich zu Luke hin um.
»Sie sehen, dass nur derjenige Erfolg hat, der auch hart durchgreifen kann. Dazu bin ich in der Lage. Niemand wird meine Pläne stören.« Er lächelte versonnen und wandte den Blick von Luke ab. Der offene Käfig war ihm jetzt wichtiger, denn dort machten sich seine Geschöpfe bereit, ihn zu verlassen…
***
Natürlich war unser Plan nicht perfekt, aber was ist schon perfekt im Leben? Es gibt immer wieder Risiken, aber in diesem Fall stand das Glück auf unserer Seite.
Es war Ax Freeman tatsächlich gelungen, Kontakt aufzunehmen. Dem Argument der Waffe hatte er sich beugen müssen. Er hatte genau getan, was wir verlangten, und er hatte nur von einem Besucher gesprochen. Suko wollte im Hintergrund bleiben und erscheinen, wenn Not am Mann war.
Mit Professor Conroy selbst hatte er nicht gesprochen. Seine Gesprächspartner waren die Wachen gewesen, und die wiederum hatten sich mit Conroy in Verbindung gesetzt.
Ich sollte warten, so war es vorgesehen. Da wir keinen Verdacht erregen wollten, nahmen wir wieder die normalen Positionen ein. Freeman saß hinter dem Schreibtisch, während ich wie ein Besucher meinen Platz davor hatte.
Freeman hatte mir nicht viel über die Aufpasser erzählen können. Namentlich kannte er sie nicht. Er hatte sie auch nicht sehr oft gesehen. Die wenigen Male allerdings reichten nicht aus, um sie beschreiben zu können. So zumindest hatte er sich mir gegenüber erklärt. Ich wusste nicht,
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