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1175 - Zeitbeben

Titel: 1175 - Zeitbeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wenn die Erderkundung abgeschlossen ist oder wenn ihr etwas Besonderes bemerkt. Ende!"
    Er schaltete den Telekom ab, musterte erneut die Umgebung und sagte dann schwer: „Ich habe behauptet, Menschen wären nicht zu Schaden gekommen. Hoffentlich stimmt das auch. Über dem betroffenen Gebiet gibt es nämlich keine Minierden mehr."
    „Ich habe es bemerkt", erwiderte Danton und musterte die hellblau und wolkenweiß gefleckten, durchschnittlich etwa 1,20 Meter durchmessenden Kugelgebilde, die über den nicht betroffenen Gebieten schwebten. „Aber da das betroffene Gebiet wahrscheinlich einer vergangenen Zeitepoche angehört, bedeutet ihr Verschwinden nicht, daß ihnen etwas zugestoßen ist."
    Die beiden Kommunikationsspezialisten hatten sich inzwischen aufgerappelt und näherten sich mit schreckensbleichen Gesichtern und offenkundig weichen Knien.
    Auch Fleuron war zu sich gekommen und verlangte von seinem Roboter, zum Hyperkom geführt zu werden. Wegen seiner extremen Kurzsichtigkeit sah er von den Veränderungen nichts und wollte seinem Roboter nicht glauben, daß der Hyperkom verschwunden war.
    „Der Knappe hat recht!" rief von Xanthen ihm zu. „Kommt hierher! Wir wollen beraten, was wir tun können."
    „Alles hat mit dem Aufleuchten von Stein Nachtlichts Zeitturm angefangen", erklärte Danton. „Ich schlage vor, wir sehen als erstes dort nach. Wir müssen auch feststellen, was aus Ellert, Taurec und Vishna geworden ist - und aus dem Ordensmann."
    „Taurec und eine andere Person liegen dort hinten", sagte der Roboter und deutete mit einem ausgestreckten Arm rechts an Stein Nachtlichts Turm vorbei. „Bei ihnen befindet sich etwas, das ebenfalls wie eine Person aussieht, aber in Wirklichkeit aus einer humanoid geformten Ballung nicht identifizierbarer mikroskopischer Elemente besteht."
    „Das ist der Ordensmann!" rief Demeter und blickte wie Roi in die angegebene Richtung.
    Roi Danton hatte inzwischen rechts hinter Stein Nachtlichts Turm etwas entdeckt, was seinen Augen vorher entgangen war, den vielseitigeren Wahrnehmungselementen eines Roboters aber nicht verborgen bleiben konnte.
    Es sah aus der Entfernung aus wie ein paar nachlässig hingeworfene Lumpenbündel, die noch dazu halb von einer Bodenwelle verdeckt waren. Erst bei genauerem Hinsehen vermochte Rhodans Sohn an den undeutlichen Objekten Färbungen zu erkennen: Stahlblau, Grün und ein undefinierbares metallisches Schimmern.
    Taurec, Stein Nachtlicht und Belice!
    Roi rannte los, noch während diese Gedanken durch sein Bewußtsein zuckten. Dabei konnte er trotz des Ernstes der Situation, in der sie sich befanden - die gesamte vernetzte Menschheit eingeschlossen -, ein selbstironisches Lächeln nicht unterdrücken. Jedes Mal, wenn er an die Kosmokratin dachte, ging ihm als erstes der Name Belice durch den Sinn, obwohl er doch längst durch Taurec erfahren hatte, daß ihr wirklicher Name Vishna war.
    Die Ironie verging ihm, als er nur noch wenige Meter von den drei Körpern entfernt war und bemerkte, daß sie sich nicht regten. Angst wallte in ihm auf und lahmte ihn fast. Mit bleischweren Füßen kämpfte er sich über die letzte Distanz, ließ sich fallen und beugte sich über Vishnas Gesicht.
    Belice!
    Er knirschte mit den Zähnen, wütend über sich selbst, weil die überirdische Lockung, die von der Kosmokratin für jeden Mann ausging, ihn sogar jetzt zu überwältigen drohte, wo sie doch wie tot vor ihm lag - und obwohl Demeter bei ihm war.
    Die Wyngerin warf ihm einen sonderbaren Blick zu, dann tastete sie nach Taurecs Halsschlagader.
    „Er lebt", stellte sie fest.
    Zögernd streckte Roi die Hand nach Vishnas Hals aus. Er hatte dabei das Gefühl, mit den Fingern in ein elektrisches Feld zu fahren. Doch das konnte nur auf Einbildung beruhen - und kaum hatte er das gedacht, spürte er nichts mehr. Als seine Fingerkuppen die Halsschlagader Vishnas berührten, atmete er auf. Ihr Puls war schwach, aber gleichmäßig.
    Bradley von Xanthen kniete unterdessen neben dem Ordensmann und betrachtete unschlüssig die Schwärze in dessen Kapuzenöffnung, in der weiße Funken gleich Sternen im All blitzten.
    „Du wirst ihm wohl kaum den Puls fühlen wollen", spottete Demeter.
    Von Xanthen schüttelte den Kopf.
    „Ich denke, daß er nicht, äh, ausgeschaltet ist", meinte Danton. „Wahrscheinlich würden wir sonst sein wahres Gesicht sehen - beziehungsweise nichts."
    „Hm!" brummte der Marsgeborene nachdenklich. „Ich denke auch, daß die unveränderte

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