1179 - Vorhof des Loolandre
er die Maschine erst zur einen, dann zur anderen Seite. Immer wieder versuchte er, eine Lücke zu finden, durch die er vorstoßen konnte, und er entfernte sich immer weiter von der BASIS, so daß er sie schließlich aus den Augen verlor und überhaupt nicht mehr wußte, wohin er sich wenden sollte.
Wütend und enttäuscht fuhr er herum und packte Nachor von dem Loolandre bei den Armen.
„Du bist schuld", schrie er. „Wenn du Loanda in Ruhe gelassen hättest, wäre überhaupt nichts passiert. Wir sind abgeschnitten. Begreifst du, was das bedeutet?"
Nachor von dem Loolandre kippte schlaff in seinen Armen hin und her und rutschte langsam aus dem Sessel. Vormy ließ ihn auf dem Boden der Kabine liegen.
Ich bin ein Idiot! schalt er sich. Warum habe ich ihn nicht gleich hinausgeworfen? Alles wäre jetzt vorbei, und ich wäre in Sicherheit gewesen.
In panischer Angst sah er sich um.
Ich habe nur noch eine Chance, erkannte er dann. Ich muß aussteigen und allein zur BASIS fliegen. Der Gleiter ist zu groß. Mit ihm komme ich nicht durch die Lücken zwischen den Strahlen, aber allein schaffe ich es.
*
Loanda Seray betrat die Hauptleitzentrale. Fassungslos blickte sie auf die Bild- und Ortungsschirme, auf denen sich Tausende von gleißenden Energiestrahlen abzeichneten.
Für einen Moment glaubte sie, die Zeit sei stehengeblieben, so daß sich nichts mehr bewegen konnte. Dann aber erfaßte sie, daß die BASIS mit Formenergie angegriffen wurde.
Wie hätte es auch anders kommen können? Erst negative Formenergie, mit der man uns abgebremst hat, und jetzt dies.
In der Zentrale herrschte eine Atmosphäre äußerster Spannung und Konzentration.
Kommandos flogen hin und her. Niemand sagte ein Wort zuviel. Auf den Bild- und Ortungsschirmen tauchten Roboter und Beiboote auf. Sie bezogen klar erkennbare Positionen zwischen den Strahlen aus manifestierter Energie und der BASIS.
Loanda zögerte.
Die BASIS erwartete offenbar einen weiteren Angriff. War es in dieser Situation wichtig, Rhodan zu sagen, daß Nachor von dem Loolandre verschwunden war? Wer sagte denn überhaupt, daß ihre Vermutung richtig war, und daß Mac ihn tatsächlich verschleppt hatte? Vielleicht hatte er sich inzwischen längst erholt und war allein weggegangen, um irgendwo in einem versteckten Winkel abzuwarten, bis seine Wunden verheilt waren?
Wie aus dem Nichts heraus erschien Gucky vor ihr.
„Hallo, schöne Loanda", flüsterte er, bemüht, nicht mehr Lärm als unbedingt notwendig zu machen. „Was ist mit Nachor los?"
„Du kannst es doch in meinen Gedanken lesen, Gucky."
„Es geht leichter, wenn du auch an das denkst, was passiert ist."
„Ach so. Natürlich." Sie begriff, daß man auch vor einem Telepathen Gedanken zumindest für eine gewisse Zeit geheim halten konnte, daß man ihm in konzentrierter Gedankenarbeit aber auch blitzschnell etwas mitteilen konnte, wenn man nur wollte.
Sie ließ das Geschehen der letzten Stunden vor ihm abrollen, und der Ilt war in Sekunden informiert.
„Fellmer und ich werden Nachor suchen", versprach er. „Geh jetzt zurück in dein Labor.
Hier störst du."
„Danke", erwiderte sie. „Es tut mir leid, daß ich dir nicht sagen kann, wohin Mac ihn gebracht haben könnte. Falls er es war."
„Wir werden ihn schon finden", versprach der Mausbiber. „Leicht wird es allerdings nicht werden. Im Augenblick herrscht ein ziemliches Gedankentohuwabohu an Bord."
„Ein was?" fragte sie verdutzt.
„Erkläre ich dir später", erwiderte er und drängte sie hinaus.
Loanda blickte noch einmal zu den Bildschirmen hinüber, bevor sie die Hauptleitzentrale verließ. Sie sah, daß die meisten Beiboote, Roboter und Besatzungsmitglieder, die in ihren SERUNS draußen waren, auf kleine Objekte feuerten, die sich von den Formenergiebalken lösten. Von dort schlug ihnen heftiges Energiefeuer entgegen.
Raketengeschosse rasten durch den Raum, explodierten an den Schutzschirmen und schleuderten Beiboote, Roboter und SERUN-Träger wie Spielbälle hinweg.
Mein Gott! dachte sie erschrocken. Das sieht nach einer vernichtenden Niederlage aus.
*
Gryden-Holmes betrat das Zentrum des Fyrer-Mondes, eine Kugelhalle, in deren Zentrum der gewaltige Bunkernasen-Transmitter auf einem schimmernden Podest aus Formenergie stand. Von allen Seiten führten schmale Stege zu ihm hin.
Palo-Tryk, der dem Clanskopf gefolgt war, berührte seinen Arm.
„Ich war schon einige Male hier", sagte er. „Palk-Palm hat mich mitgenommen,
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