1179 - Vorhof des Loolandre
erreichen.
Was kann er ihm angetan haben? überlegte sie. Wohin kann er ihn gebracht haben?
Jemand stieß sie im Antigravschacht an und schrie ihr zu, daß die BASIS sich in tödlicher Gefahr befand.
„Fremde dringen in das Schiff ein", brüllte der Mann. „Sieh zu, daß du aus diesem Bereich verschwindest. Die bringen alle um, die sie erwischen."
Loanda taumelte aus dem Antigravschacht.
Sie bringen alle um? Ob Mac den Armadaprinzen auch umbringen wollte?
Ihr Blick fiel auf eine Zahlenkombination an einem abzweigenden Gang. Die Wohneinheit Macs lag ganz in der Nähe. Sie mußte nachsehen, ob sich darin irgendein Hinweis befand.
Sie eilte weiter und wäre beinahe mit drei Männern zusammengeprallt, die, mit Kampfgeräten beladen, aus dem Gang kamen. Erschrocken wich sie ihnen aus, und plötzlich hörte sie die Worte, die schon seit längerer Zeit aus dem Interkom dröhnten.
„Immer mehr Bunkernasen dringen in das Schiff ein. Sie müssen zurückgeworfen werden."
„Wenigstens wirken unsere Waffen hier drinnen", rief einer der Männer, bevor er sich in den Antigravschacht warf und sich nach oben davontragen ließ.
Loanda hastete weiter, bis sie die Tür zu Vormys Wohneinheit gefunden hatte. Sie öffnete und trat ein.
„Mac?" rief sie. „Mac - bist du hier?"
Doch sie wußte schon, daß er die Wohnung längst verlassen hatte. Auf dem Boden lagen eine zerknitterte Hose und ein Unterhemd. Im Hygieneraum lief die Dusche. Dampf quoll durch die offene Tür heraus, aber Mac Vormy war nicht da.
Loanda stellte die Dusche ab und sah sich nachdenklich um. Der Raum sah aus wie viele andere. Auf den Regalen und dem Tisch lagen nur wenige persönliche Dinge wie etwa ein kleiner Stein von der Erde, der als Briefbeschwerer diente, ein Foto, das sie ihm geschenkt hatte, ein schmaler Ledergürtel von einem exotischen Tier, das er möglicherweise auf irgendeinem Planeten erlegt hatte, und eine Kette mit fünf blauen Steinfiguren, die ebenfalls nicht von der Erde stammte. Das war alles.
Es war wenig, allzu wenig an persönlichen Dingen, was es in dieser Wohnung gab.
Unwichtig! wies sie sich zurecht. Darauf kommt es jetzt nicht an. Vielleicht hat er eine Nachricht hinterlassen ...
Sie rannte hinaus, stürmte zu ihrer Wohneinheit hinüber und schaltete den Interkom ein.
Das Bild Macs erschien auf dem Schirm.
„Es reicht mir jetzt", sagte Mac Vormy vom Bildschirm herunter. „Ich werde ihm einen Denkzettel verpassen, nur daß er hinterher nicht mehr denken kann. Das geht im Vakuum nun mal nicht."
Er setzte zu weiteren Worten an, brachte sie jedoch nicht über die Lippen und schaltete dann sichtlich verärgert ab.
Er ist verrückt geworden!
Sie fuhr die Aufzeichnung zurück und hörte sie sich noch einmal an, aber noch immer begriff sie nicht, was er ihr hatte sagen wollen. Erst als sie seine Nachricht zum dritten Mal gehört hatte, erfaßte sie die Wahrheit.
„Mein Gott", flüsterte sie erschüttert. „Er hat Nachor in den Weltraum hinausgebracht und will ihn dort umbringen."
Sie schoß aus ihrem Sessel hoch und rannte zur Tür hinaus. Jetzt erfüllte sie nur noch ein einziger Gedanke. Perry Rhodan mußte wissen, was geschehen war.
In ihrer Angst und der aufkommenden Panik versuchte sie vergeblich zu errechnen, wie viel Zeit vergangen war, seit Mac den Armadaprinzen aus der Medokabine geholt hatte.
Ihr kam es vor, als wäre es schon vor Stunden gewesen.
War alles schon zu spät?
Sie stürzte in die Hauptleitzentrale, in der die führenden Persönlichkeiten der BASIS den niederschmetternden Verlauf der Schlacht verfolgten. Rhodan stand mit Jen Salik, Jercygehl An und Alaska Saedelaere zusammen. In ihrer Nähe hielten sich Fellmer Lloyd und Gucky auf, der sich seinen Nagezahn kratzte und sichtlich verzweifelt nach einem Ausweg suchte, den es nicht gab.
„Perry", rief sie atemlos. „Ich muß mit dir reden. Nachor..."
„Muß das jetzt sein?" fragte er unwillig.
„Ja doch, ja. Es geht um den Armadaprinzen."
„Was ist mit ihm?"
„Das war so. Ich sollte mit ihm zusammenarbeiten, und Mac Vormy, das ist..."
„Zur Sache bitte", unterbrach Rhodan sie. „Was ist mit Nachor?"
„Mac Vormy hat ihn entführt", erwiderte sie. „Aus Eifersucht."
„Glaubst du, daß dies die Zeit ist für so was?" Seine Stimme wurde um eine Nuance schärfer. „Wir haben andere Sorgen."
„Es geht gar nicht um persönliche Dinge", beteuerte sie. „Mac hat den Armadaprinzen in den Weltraum entführt, und ich fürchte, er will
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