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1179 - Vorhof des Loolandre

Titel: 1179 - Vorhof des Loolandre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mehr."
    „Die Bunkernasen sollen das Werk vollenden", befahl Gryden-Holmes.
    Er winkte einige Clansschützer zu sich heran, beließ aber die meisten in der Kampf zentrale, um die Kontrolle nicht aus der Hand zu geben.
    Wenig später stand er Iralasong gegenüber. Allein. Die Clansschützer der beiden Herrscher hielten sich in den Vorräumen auf, wohlweislich getrennt, damit sie keinen Streit vom Zaun brachen und übereinander herfielen, während die beiden Clansköpfe miteinander redeten.
    „Ich danke dir", eröffnete Gryden-Holmes das Gespräch.
    „Wofür?" fragte Iralasong, als wäre er völlig ahnungslos.
    Er trat so dicht an Gryden-Holmes heran, daß dieser steil zu ihm aufsehen mußte. Er überragte das elfengleiche Wesen, das nun Clanskopf der Fyrer war, um mehr als einen Meter. Die gelben Augen schienen von innen heraus zu glühen. Gryden-Holmes fiel erst jetzt auf, wie winzig die schwarzen Pupillen waren, und wie tief sich die Falten eingekerbt hatten, die diese seltsamen Augen umrahmten. Er trat einige Schritte zurück und eilte die Stufen zu einem Thron hinauf, auf dem noch vor Stunden Turmier-Böhl gesessen hatte.
    Nun befand sich sein Gesicht fast auf der gleichen Höhe wie das seines Besuchers.
    „Für die Gratulation natürlich", erwiderte Gryden-Holmes geschmeidig. „Und dafür, daß du dich selbst zu mir bemüht hast. Darf ich dir dafür einen Teil der Beute anbieten, die wir machen werden? Sicherlich hast du schon erfahren, daß wir die Flotte der Fremden eingebunkert haben. Sie können uns nicht mehr entkommen. Die Bunkernasen greifen an.
    Jetzt ist es also nur noch eine Frage der Zeit, wann die Beute anfällt."
    „Ich habe die Aktion beobachtet", erklärte Iralasong. „Du hast schnell und entschlossen gehandelt, so daß die Fremden die Möglichkeiten, aus der Falle zu entkommen, nicht erkannt haben. Und sie konnten sie erst recht nicht mehr nutzen. Das war beispielhaft."
    Der Clanskopf der Fyrer lachte.
    „Du bist in einem Alter, Iralasong, in dem du sicherlich schon viele solcher Schlachten geschlagen hast", sagte er. „Was war das also schon, was ich getan habe, gegen das, was du in vielen Kämpfen geleistet hast?"
    Das Gesicht des Irtuffen schien zu versteinern, und die Augen verengten sich. Jetzt ragten die Zähne noch weiter und drohender über die Unterlippe hinaus.
    „Was willst du damit andeuten?" fragte Iralasong in ungemein scharfem Ton.
    „Ich verstehe dich nicht", erwiderte Gryden-Holmes erschrocken. „Habe ich dich beleidigt?"
    „Du hast von meinem Alter gesprochen."
    „Du bist in einem Alter, um das dich jeder beneidet. Du bist auf dem Höhepunkt der geistigen und körperlichen Kraft. Auf dem Höhepunkt deines Lebens."
    „Wie kommst du darauf? Warum betonst du es immer wieder?" fauchte der Irtuffe. Er trat abermals näher an Gryden-Holmes heran. „Was bezweckst du damit?"
    Er hat eine panische Angst vor dem Alter, erkannte der Clanskopf der Fyrer. Warum hat mir das keiner gesagt? Man hätte mich warnen müssen.
    „Ich wollte dir lediglich meine Bewunderung ausdrücken, Iralasong", beteuerte Gryden-Holmes. „Laß uns von etwas anderem reden, wenn es dich beleidigt. Es tut mir leid.
    Erlaubst du mir, deinen Anteil an der Beute zu erhöhen?"
    Der Irtuffe verschränkte die Arme vor der Brust. Jetzt sah er wieder überlegen und selbstsicher aus wie zuvor.
    „Das läßt sich hören. Du bist ein kluger Mann, Gryden-Holmes. Du weißt, was Höflichkeit ist. Wir müssen uns beeilen. Bei allen Clans spricht man davon, daß die unsterbliche Clansmutter zu uns kommt. Wenn sie eintrifft, müssen wir alles abgewickelt haben."
    „Das werden wir - und noch etwas mehr. Ich habe die Absicht, nicht nur den kleinen Teil der fremden Flotte einzufangen, den wir eingebunkert haben, sondern auch den anderen Teil, der noch vor der Durststrecke liegt. Es wäre ein wirksames Spektakel, wenn wir uns diesen Teil vornehmen würden, nachdem die Clansmutter eingetroffen ist."
    „Ob die Clansmutter wirklich unsterblich ist?" fragte Iralasong. „Ebenso wie Ordoban?"
    „Ich denke schon", erwiderte Gryden-Holmes. Ein Gedanke schoß ihm durch den Kopf, und er konnte der Versuchung nicht widerstehen, ihn weiterzugeben. „Ich habe gelesen, daß sie in einigen Fällen die Unsterblichkeit verliehen hat. Als Auszeichnung für besondere Leistungen im Dienst des Loolandre."
    Iralasong fuhr auf, als habe ihm jemand überraschend eine Nadel ins Hinterteil gestochen.
    „Ist das wahr?" rief der

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