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1180 - Der Drachenschatz

1180 - Der Drachenschatz

Titel: 1180 - Der Drachenschatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich.
    Er streckte dem anderen seine Hand entgegen. Er wollte ihn anfassen, um ihm dann auf die Füße zu helfen.
    Leon fasste nach der Schulter - und er griff hindurch!
    Joel war da und trotzdem nicht da!
    ***
    Das musste Leon erst verkraften. Er griff noch einmal nach. Drückte diesmal seine Hand gegen den Rücken des Liegenden und hatte auch dort keinen Erfolg. Joel war einfach nicht zu greifen. Er war nicht mehr als ein Spukbild, das für einen normalen Menschen nur zu sehen, aber nicht zu fassen war.
    Eine Halluzination?
    Das konnte sein, obwohl Leon nicht so recht daran glauben wollte. Aber ihm fiel ein, dass sein neuer Freund von einer Zeitschleife gesprochen hatte, und darüber dachte Leon nach, auch wenn er es nicht begriff.
    Es existierte eine Zeitschleife. Wie auch immer dieses Phänomen zu begreifen war. Eine Zeitschleife, die aufgeteilt war in mehrere Zonen. So befand sich Joel in einer anderen als Leon. Sie sahen sich, sie waren so nahe, und trotzdem lagen möglicherweise Jahrhunderte dazwischen, sodass der eine nichts vom anderen mitbekam.
    Oder doch?
    Joel hatte sich etwas erholen können und hob den Kopf. Noch immer rann Wasser aus seinen Haaren, und es klebte auch Sand darin. Er hob den Blick. Spätestens jetzt hätte er seinen neuen Freund sehen müssen, doch er zeigte keine Reaktion.
    Er schaute hindurch. Für ihn war Leon nicht vorhanden. Ebenso wie umgekehrt.
    Leon wich zurück. Sein Schritt war unsicher geworden. Er taumelte beinahe auf dem weichen Untergrund, aber er lief nicht weg. Er wollte wissen, wie sich dieses Phänomen fortsetzte.
    Als einer der wenigen Seeleute auf dem Segler hatte Joel viel Glück gehabt. Die Erinnerung musste ihn übermannt haben, denn als er kniete, da schaute er zuerst nach links und über das Meer hinweg.
    Sicherlich überschwemmten ihn die Erinnerungen, aber es war nichts zu sehen. Das Meer gab nichts preis. Es würden irgendwann die Reste angeschwemmt werden, zusammen mit den Leichen.
    Joel sammelte noch immer Kraft. Aber er stand noch nicht auf. Kniend blickte er sich so gut wie möglich um. Es war zu sehen, wie er tief einatmete, aber es war nichts zu hören. Auch nicht, als er sprach und dabei mit sich selbst redete. Leon sah nur, wie er seinen Mund bewegte, nur konnte er leider nichts von den Lippen ablesen. So blieb ihm unverständlich, was Joel sagte.
    Aber Joel stand auf. Zwar mit etwas unbeholfenen Bewegungen, doch er schaffte es und blieb auch stehen, wenn auch nicht so korrekt wie sonst. Er fuhr durch das Gesicht, dann durch die nassen Haare und drehte sich dabei auf der Stelle.
    Bis sein Blick die Schatzkiste erfasste!
    Joel zuckte zusammen wie unter einem Peitschenhieb. Das Dasein der Kiste schien ihn völlig aus dem Takt gebracht zu haben. Joel starrte hin, ohne es selbst richtig glauben zu können. Nach einer Weile näherte er sich mit zögerlichen Schritten dem Zielobjekt, vor dem er stehen blieb.
    Das Licht brach sich auf dem Gold und funkelte ihm entgegen. Immer wieder blickte er die Kiste an, danach auf das Meer, als läge dort noch der Segler. Irgendwie konnte er es nicht begreifen, dass die schwere Kiste an Land gespült worden war.
    Nachdem eine gewisse Zeit vergangen war, bückte sich Joel und griff in die offene Kiste hinein. Er fasste einige Goldmünzen an, die er über seine Handflächen gleiten ließ. Die Hälfte davon fiel wieder in die Truhe hinein, ein paar wenige steckte er in seine Hosentasche. Es war nicht, viel, andere hätten sich mehr genommen, wenn nicht sogar alles. Aber Joel war nicht gierig und beließ es bei den wenigen Münzen.
    Das angeschwemmte Gut faszinierte ihn. Er ging auch um das Ruder herum und schaute sich die Planken an. Er fand ein Stück Mast, um den noch das Segeltuch gewickelt war. Er sah Taue, die aussahen wie nasse, tote Schlangen, aber es war keine Leiche auf den Strand gespült worden.
    Den Mann sah er nicht.
    Aber Leon entdeckte ihn. Er musste ebenfalls vom Segelschiff stammen, und er war früher an das Ufer geschwemmt worden, wobei er sich in Deckung der Dünen versteckt gehalten und alles beobachtet hatte.
    Jetzt trat er vor.
    Nicht normal. Er schlich an Joel heran, und der sah ihn nicht. Der Andere kam auch nicht näher. In einer bestimmten Entfernung blieb er stehen und griff nach hinten.
    Leon hatte den Bogen und die Pfeile bisher nicht gesehen. Jetzt aber, als sich der Mann bewegte, da schoss ihm das Blut in den Kopf, denn er sah, wie der Typ einen Pfeil auflegte.
    Er war jemand, dem man nicht im

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