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1183 - Zwischen Licht und Finsternis

Titel: 1183 - Zwischen Licht und Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Starre und rannte auf Gerrit zu, der sich mit Hilfe der Unterarme bäuchlings über den Fels schleppte. Die Beine zog er wie gelähmt hinterher. Kein Zweifel: Ein Paralysestrahl war ihm in die Knie gefahren. Als Lory heran war, wälzte er sich herum. „Schnell!" krächzte er. „Der flache Hügel dort reicht fürs erste!"
    Von hinten packte sie unter seinen Achseln hindurch, schlang die Hände um den rechten Unterarm, richtete den Mann auf und zog ihn rückwärts gehend mit sich. Nur wenige Schritte, dann würden sie zumindest keine offene Zielscheibe mehr abgeben. Lorys Blick glitt über die schroffen Gesteinsformationen, die ihrem Standort am nächsten waren. Sie konnte nichts erkennen. Irgendwo dort lauerte der Gegner in einem uneinsehbaren Versteck. „Gut", sagte Gerrit, als sie die Flanke des Hügels erreichten. „Hier bleiben wir."
    Sie ließ ihn herab und half ihm, eine seitliche Lage einzunehmen. Auf diese Weise vermochte er einen Teil des Areals, das von der Bodenerhebung nicht abgedeckt war, zu überschauen. Lory selbst duckte sich in den Schutz des Hügels und überwachte die andere Seite.
    In weitem Umkreis regte sich nichts. Lory versuchte, Klarheit darüber zu gewinnen, in welcher unerwarteten Situation sie plötzlich steckten. Jemand griff sie an, warum auch immer, unbeeindruckt von der Pax-Aura. Der kleine Hügel, hinter dem sie sich verbargen, bot nur unzureichenden Schutz, ein minimales Maß an Sicherheit, das im nächsten Moment schon trügerisch sein korinte. Waffen führten sie keine mit sich. Das Klügste wäre gewesen, das Heil in schneller Flucht zu suchen, doch diese Möglichkeit schied aus, solange Gerrits Beine gelähmt waren. Es blieb ihnen nur übrig, Hilfe von der IRON MAIDEN anzufordern.
    Hastig stellte sie über den Armbandtelekom eine Verbindung her. Asengyrd Chain, die neben Adoll und einigen anderen an Bord geblieben war, nahm den Anruf entgegen. „Wir sind im Polgebirge und werden aus dem Hinterhalt attackiert. Gerrit hat es erwischt: Beinparalyse. Jemand muß uns helfen!"
    Lory hörte ein barbarisches Brüllen im Empfänger, das abrupt wieder abbrach, dann Gyrdies Stimme: „Goliath, du Nichtsnutz! Willst du gefälligst die Klappe halten, wenn ich rede! Lory, bist du sicher, daß du nicht unter Halluzinationen leidest? Versteh' mich recht, ich meine, so ein Mann wie Gerrit kann einem die Sinne gehörig verwirren."
    Die Pax-Aura! dachte Lory verzweifelt. Die verfluchte Pax-Aura! „Es ist mir ernst! Wir werden angegriffen!"
    „Bleib ganz ruhig und gib uns Peilzeichen. Will sehen, was sich machen läßt."
    Die Verbindung brach ab. Lory fluchte und schaltete den Interkom auf Peilsendung. Die Reaktion der Kommandantin machte ihr wenig Mut. Es klang nicht danach, als würde Gyrdie bei der Rettungsaktion besondere Eile entwickeln - sofern sie sie überhaupt einleitete. Gerrit lachte rauh. „Hast du's gemerkt? Sie glaubt uns nicht. Sie denkt, wir phantasieren, weil sie meint, die Pax-Aura verhindere jeden Konflikt."
    „Überall sonst ist es ja auch so. Weiß der Teufel, warum ausgerechnet wir einem begegnen, den die Friedensstrahlung nicht beeinflußt. Ich glaube..."
    „Still!"
    Lory zuckte zusammen. Irgendwo waren Schritte; leise, zögernde Schritte auf steinigem Grund. Der Hügel verwehrte nicht nur dem Feind die Sicht. Sie selbst kam sich wie blind vor. Sie hatte Angst.
    Gerrit bewegte sich unruhig. Sie wußten nicht, was der Fremde mit ihnen anstellen würde, wenn er ihrer erst habhaft war. Welche Motive trieben ihn zum Angriff?
    Ein Energiestrahl fuhr durch die Luft und schlug neben dem Hügel ein. Dort, wo er den Boden traf, löste sich der Fels auf und zerstob zu einer Wolke grünlichen Gases.
    Gerrit konnte nicht verhindern, daß er einen Laut des Erschreckens hervorbrachte. Es gab auch keinen Grund, stumm zu bleiben. Der Unbekannte wußte, wo sie steckten - und er besaß eine tödliche Waffe
     
    5.
     
    Wie automatisch, fast ohne Zutun des eigenen Willens, ging Yurn in die Hocke und streckte einen Arm aus. Das fremdartige Wesen mit den zwölf Beinen und dem silbernen, wabenförmigen Panzer bewegte sich zunächst nur träge. Schwankend und ein wenig unbeholfen, als wäre es gerade erst aus tiefer Trance erwacht, tappte es auf ihn zu. Dann stieß es sich unvermittelt ab, machte einen kurzen Satz durch die Luft und landete auf der Hand des Hanen.
    Im ersten Reflex sprang Yurn auf und versuchte es abzuschütteln. Die Berührung war unangenehm.
    Doch das Tier krallte sich an

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