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1183 - Zwischen Licht und Finsternis

Titel: 1183 - Zwischen Licht und Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihm fest und krabbelte zielstrebig den Arm entlang. Als er mit der anderen Hand danach greifen wollte, hielt ihn eine unerklärliche Starre davon zurück. Er spürte die Bewegungen des Wesens, das hinauf zur Schulter turnte und dort schließlich zur Ruhe kam.
    Die friedliche Stimmung, die ihn bislang beherrscht hatte, war mit einemmal verflogen. Eine unbezähmbare Angriffslust machte sich in Yurn breit. Er merkte, wie er von Sekunde zu Sekunde aggressiver wurde, wie animalischer Kampfgeist ihn erfüllte. Gehetzt durchstreiften seine Blicke die Höhle, suchten nach einem Gegner, an dem er den aufkeimenden Haß abreagieren konnte. Er barst förmlich vor angestauter Feindseligkeit. Aber die Höhle war leer.
    Nicht hier!
    Yurn vernahm die fremde Stimme mitten in seinem Schädel. Sie benötigte den akustischen Weg des gesprochenen Wortes nicht. Sie drang als mentaler Impuls direkt in Yurns Gedanken. Etwas abgrundtief Böses haftete ihr an.
    In der Stadt, auf dem Raumhafen -dort sollst du kämpfen!
    Yurn wandte sich dem Ausgang zu und beeilte sich, die Höhle zu verlassen. Er trat ins Sonnenlicht hinaus und zögerte keinen Moment, den Weg ins Tal fortzusetzen. Er wußte, wer telepathisch zu ihm sprach. Jenes Wesen auf seiner Schulter, das sich selbst als Element bezeichnete,' würde ihn zu seinen Feinden führen und ihn in seinem Kampf gegen alles Fremde unterstützen. • Zwischen zwei schroff aufragenden Felstürmen hindurch konnte er den ersten Blick auf den Hang werfen, der in wesentlich flacherem Verlauf nach Chüllyvor hinunterführte. Die Stadt selbst sah er aus dieser Perspektive nur in einem winzigen Ausschnitt. Etwas fesselte seine Aufmerksamkeit. Er nahm Bewegung wahr, und als er die Augen anstrengte, erkannte er zwei Humanoide, die völlig sorglos über den Hang kletterten.
    Es mochten ebensogut Akonen wie Neu-Arkoniden sein; am wahrscheinlichsten schien ihm jedoch, daß es sich um Terraner handelte. Aus welchem Grund sie sich im Polgebirge aufhielten, warum sie überhaupt nach Zülüt gekommen waren, blieb für Yurn unwesentlich. Er brauchte seinen Geist damit nicht zu belasten. In ihm wühlte blinde Aggression gegen die fremden Besucher. Er stürmte nach vorn, um den Kampf aufzunehmen.
    Vorsicht!
    Da war wieder die Stimme des Elements, jenes eindringliche diabolische Flüstern.
    Handle mit Bedacht! Verrate nicht zu viel! Noch sind wir allein!
    Yurn hielt inne. Den Sinn dessen, was das Wesen zu ihm sprach, verstand er nur teilweise. Trotzdem befolgte er den Rat. Behutsam ging er weiter und hielt sich ständig in der Deckung eines der Felsentürme. An einer günstigen Stelle preßte er sich gegen das Gestein und wartete lauernd.
    Die Fremden waren inzwischen ein gutes Stück näher gekommen. Einer von ihnen lief voraus. Als er stehenblieb, sich umwandte und einen Arm ausstreckte, griff Yurn an. Er zog den Paralysator, zielte kurz und schoß.
    Er traf den Terraner in die Beine. Mehr hatte er auch nicht beabsichtigt. Zunächst wollte er sie verwirren und aus der Ruhe bringen. Die beiden waren unbewaffnet. Sie würden Angst bekommen und die Übersicht verlieren. Dann würde er endgültig zuschlagen.
    Er beobachtete das Verhalten der Fremden und sah sie hinter einem flachen Hügel verschwinden.
    Wenn sie glaubten, daß sie dort vor ihm sicher waren, .sollten sie sich täuschen - obwohl er ihnen so viel Naivität im Grunde nicht zutraute. Die beiden handelten aus der Not heraus; für sie gab es weit und breit keine andere Deckung.
    Yurns Haß wuchs ins Uferlose. Das Element wisperte in seinen Gedanken und stachelte ihn an. Er tastete nach dem Desintegrator, den er Cuurn-Kilyior-Toorit entwendet hatte, und zog die Waffe aus dem Gürtel. Dann löste er sich aus seinem Versteck und trat auf den Hang hinaus. Während er auf den Hügel zuhielt, dachte er darüber nach, was in den Fremden wohl vor sich gehen mochte. Sie mußten seine Schritte hören. Sie würden wissen, von welcher Seite sie ihn zu erwarten hatten. Natürlich würden sie sich wehren.
    Aber sie hatten keine Chance gegen ihn.
    In einem wütenden Impuls, als wollte er sich und ihnen diesen Umstand unmißverständlich klarmachen, betätigte er die Waffe und jagte einen Desintegratorstrahl in den Fels.
    Dein Tun ist nicht effektiv, raunte es in ihm. Aber es schadet auch nicht. Dein Sieg ist bereits gewiß.
    Die Bösartigkeit der Gedanken des Elements sprang auf Yurn über. Die weiße Kreatur der Klarheit mußte dieses silberne Wesen geschickt haben. Es verhalf

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