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1183 - Zwischen Licht und Finsternis

Titel: 1183 - Zwischen Licht und Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihm endlich dazu, geradlinig zu planen und zu handeln. Alle Aggressionen, die er besaß, lenkte es in zielgerichtete Bahnen.
    Die Terraner würden sterben; dies war der erste Schritt. Danach begann der Kampf erst richtig - der Kampf gegen jede Art von fremder Existenz.
    Yurn erstarrte, als am Himmel ein blitzender Funke auftauchte. Er hörte das Rauschen verdrängter Luft. Rasch kam das Objekt näher und entpuppte sich als ein diskusförmiges Fluggerät. An der Unterseite prangte unübersehbar das Hoheitszeichen der LFT.
    Yurn wirbelte herum und hastete zu seinem Versteck zurück. Schon glaubte er den heißen Atem der Vergeltung im Rücken zu spüren, doch die hinteren Augen belehrten ihn darüber, daß den Terranern an ihm nichts lag. Sie ließen ihn ungehindert ziehen. Ihr einziges Bestreben galt den bedrängten Artgenossen.
    Es hilft ihnen nichts. Wir sind erst der Anfang.
    Yurn reckte sich, kampfbereit und stolz. Er war der Vorbote! Die Rettungsaktion der Terraner verhinderte zu diesem Zeitpunkt zwar den ersten Erfolg, aber sie hielt ihn nicht auf. Die Stunde des Krieges würde kommen - ganz Zülüt würde sich erheben ...
     
    *
     
    Die Raupe reckte sich voller Wohlbehagen und rieb den Kopf mit den zufrieden grinsenden Runzeln an Gyrdies Hals. Die Kommandantin lächelte friedlich und wirkte dabei nicht weniger einfältig als ihr Maskottchen. Adoll starrte sie an und merkte, wie die gelassene Ruhe in ihm bröckelte. „Willst du nichts unternehmen?" fragte er schließlich. „Zwei Menschen sind in Not."
    Gyrdie breitete die Arme aus und rümpfte die Nase. „Was soll ich tun, du Schlauberger, bevor ich ein Peilzeichen habe? Außerdem erwartest du sicher nicht, daß ich mit der IRON MAIDEN losrase ..." Sie unterbrach sich kurz, als das Richtungssignal von Lory und Gerrit eintraf. Gelassen nahm sie einige Schaltungen an der Computerkonsole vor, dann fuhr sie fort: „Eine Space-Jet tut es nämlich auch. Sie kann innerhalb von drei Minuten am Ort sein."
    Adoll spürte, wie es heiß in ihm aufstieg. Irgendwie ging ihm alles zu langsam. Unter dem Einfluß der Fax-Aura schien keiner den Hilferuf ernst zu nehmen; zumindest veranlaßte er niemanden zu übersteigerter Eile. Von den Leuten, die als Notbesatzung auf dem Schiff geblieben waren, wurde offenbar nur er allein unruhig. Das forderte ihn und verlangte Entscheidungen, die er in einer anderen Situation einem seiner Kollegen überlassen hätte. „Jemand muß die Space-Jet steuern", drängte er. „Ein Pilot muß an Bord sein."
    Er blickte sich auffordernd um, ob nicht einer der Anwesenden diese Aufgabe übernehmen würde.
    Niemand rührte sich. „Der Diskus kann auch ferngesteuert operieren", meinte Gyrdie anzüglich. „Wir sind in der Lage, die Aktion von hier aus zu kontrollieren ..."
    Adoll verstand den Wink. Die Kommandantin hätte ihn kaum deutlicher auffordern können, selbst als Pilot zu füngieren. Er fügte sich in das Unvermeidliche - und er wunderte sich, welches enorme Potential an Tatendrang in ihm steckte. „Hangar sieben!" hörte er Gyrdie noch rufen, dann hatte er die Zentrale bereits verlassen.
    Er hastete durch die menschenleeren Korridore zu den Außenbezirken des 2200-Meter-Raumers.
    Schon von weitem sah er, daß die Schleusen bereits geöffnet waren. Die Space-Jet wartete startklar mit vorgeheizten Triebwerken. Er kletterte in das Fluggerät hinein und erreichte den Leitstand unter der buckeiförmig auf gewölbten Sichtkuppel.
    Im Einmannbetrieb operierte das Beiboot weitestgehend computergesteuert. Die entsprechenden Anweisungen hatte Gyrdie aus der Hauptzentrale inzwischen längst programmiert: Der Verlauf des Fluges bestimmte sich nach den eintreffenden Peilimpulsen. Nur in außergewöhnlichen Situationen brauchte Adoll einzugreifen, ansonsten war er bis zum Erreichen des Zielgebietes kaum mehr als ein Beobachter.
    Die Space-Jet schob sich aus dem Hangar und beschleunigte mit den höchsten Werten, die innerhalb der Atmosphäre und im Luftraum über Ansiedlungen noch vertretbar waren. In geringer Höhe raste sie über Chüllyvor hinweg. Die Distanz zum Ausgangspunkt der Peilzeichen bewältigte sie in kurzer Zeit.
    Als der Diskus zum Stillstand kam und schwebend verharrte, erkannte Adoll auf einem Videoschirm die beiden Kollegen, die am Rand eines kleinen Hügels kauerten und zu ihm herauf winkten.
    Tatsächlich, dachte er verblüfft, war von einer akuten Bedrohung nichts zu sehen. Sollten Lory und Gerrit am Ende doch phantasiert

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