1185 - Feind der Kosmokraten
auftauchen. Ich sehe da keine Gefahr."
Das andere Dreier-Modell 6-3-Just - sagte: „Die einzige Gefahr, die ich sehe, ist eine explosive Entladung der Flammenenergie nach Schließlung der Raumfalte. Sollte es dazu kommen, dürfte das System vollständig zerstört und das Depot aufgebrochen werden. Nach unseren Hochrechnungen wird dies darüberhinaus zu einer instabilen Zone in diesem Raumsektor führen. Eine Überlappung mehrerer Kontinua mit einer Maximalausdehnung von fünfhundert Lichtjahren und einer maximalen Lebensdauer von etwa einhundert Millionen Jahren."
„Und die Flamme?" fragte Kazzenkatt. „Sie wird in jedem Fall neutralisiert", versicherte 6-3-Jiist. „Gut. Ich bin mit eurem Plan einverstanden", sagte der Träumer. „Euch bleiben noch knapp fünf Stunden."
Die Dreier-Modelle entfernten sich, verschwanden im Zwielicht und verließen dann durch eine Strukturlücke die Zentrale.
Kazzenkatt lehnte sich zufrieden zurück. „Wie es scheint", bemerkte er, „endet hier tatsächlich der Weg der Flamme. Sie wird keine Möglichkeit haben, ihren Auftrag auszuführen. Das Chronofossil in diesem Teil der Galaxis Milchstraße ist damit praktisch ausgeschaltet."
Und in Gedanken fügte der Träumer hinzu: Auch wenn nur er weiß, was diese Chronofossilien eigentlich sind und welche Funktion sie haben in diesem Kampf, der schon Äonen währt... „Ich plädiere immer noch dafür, Kontigente der Raum- und Geisteselemente herbeizurufen", sagte 1-1-Quasog. „Wir haben in verschiedenen Bereichen Flottenbewegungen registriert. Die Völker der Milchstraße sammeln ihre Kräfte. Die Wahrscheinlichkeit spricht dafür, daß über kurz oder lang Schiffsverbände der Blues oder gar der Terraner die Signalflamme anfliegen."
Kazzenkatt winkte ab. „In ein paar Stunden ist alles vorbei", erwiderte er. „Die Gruuthe und Tjan werden für die 1.
Offensive gebraucht. Die Mobilisierung läuft und ich möchte die beiden Elemente nicht irritieren, indem ich Kontingente hierher rufe."
„Trotzdem ...", beharrte der Kommandant. „Die Kosmokraten sind noch nicht endgültig besiegt.
Und selbst wenn sie von den Kriegselementen und ihren Blues-Wirten ausgeschaltet werden - solange sie leben, stellen sie ein unkalkulierbares Risiko dar. Wenn wir einen Schwärm Chronimale zur Verfügung hätten..."
Unwillig sah Kazzenkatt das Kyborgwesen an. „Die Elemente der Zeit werden von den Waffenhändlern von Mrill benötigt. Und die Chronimal-Schwärme in unseren Basen müssen für die 1. Offensive geschont werden." 1-1-Quasog schien zu resignieren. Aber dann machte er einen letzten Versuch. „Ich befürworte den Einsatz einer weiteren MASCHINE Wenn die ..."
„Genug", sagte Kazzenkatt heftig. „Es sind nur zwei einzelne Wesen -vielleicht nicht einmal Kosmokraten, sondern lediglich Abgesandte oder Projektionen. Ihnen stehen drei Elemente des Dekalogs gegenüber. Sie haben nicht die geringste Chance."
„Ich verstehe", murmelte 1-1-Quasog. „Ich beuge mich der Entscheidung.
7.
Für Si'it war der Besuch in der MASCHINE ZWÖLF ein Alptraum gewesen. Nicht wegen der technischen Hölle, die ihn dort empfangen hatte, dieses Mahlstroms aus Licht und Lärm und nur mühsam gebändigter Kraft. Auch nicht wegen den roboterhaften Wesen, die das Kriegselement auf seiner Schulter als Kyborgs bezeichnet hatte, als kybernetische Organismen.
Der Träumer hatte ihn in Furcht versetzt.
Kazzenkatt, das Element der Lenkung.
Körperlich ein Zwerg mit bleicher Hautfarbe ohne erkennbare Sinnesorgane, sah man von den rötlichen Pigmentflecken auf seinem ziegelsteinähnlichen Kopf ab. Dennoch hatte sich Si'it beobachtet, belauert, ständig kontrolliert gefühlt. Und der stählerne Griff der beiden Kyborgs -oder Anin An, wie der Krebs sie auch nannte - hatte sein übriges getan, um ihn in tiefe Unsicherheit, gar in Todesangst zu stürzen. „Du bist ein Narr", hatte der Wurm gesagt, während Kazzenkatt ihm Fragen stellte und auf nonverbale Weise mit dem Kriegselement kommunizierte. „Du bist ein Narr, weil du kein Vertrauen hast!"
Doch Si'it dachte: Ein Narr, der einem Wurm vertraut.
Natürlich behielt er seine Gedanken für sich. Natürlich gab er sich alle erdenkliche Mühe, seine Gedankenfreiheit vor dem Träumer zu verbergen. Und natürlich machte er keinen Fehler.
Wer zum Befehlshaber einer ganzen gatasischen Flotte aufstieg -trotz des Makels, den es bedeutete, einst Kadett an Bord eines Schiffes vom gnadenlosen Sü gewesen zu sein - ein
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