1185 - Feind der Kosmokraten
Energie zum Stop der Flamme aufbringen müssen. Unter Umständen sind unsere Ressourcen zu gering, um sie auch noch zu neutralisieren..."
Kazzenkatt machte eine knappe Handbewegung. „Welche Alternative schlägst du vor?"
„Wir schlagen vor", erklärte 4-3-Korsen, „die Flamme ihren Flug beenden und mit dem Deponierungsprozeß beginnen zu lassen. Die MASCHINE ZWÖLF und die PRIMAT DER VERNUNFT müssen sich natürlich zuvor aus dem Vrizin-System zurückziehen. Wir lassen in Höhe der Umlaufbahn des äußersten Trabanten den Sextadim-Magneten zurück und versorgen ihn per Hyperdimkabel mit Energie."
„Können wir den Magneten nicht mit genug Energie anreichern, um eine Fernversorgung überflüssig zu machen?" unterbrach der Träumer. „Die Wahrscheinlichkeit, daß sein Energiereservoir ausreichen wird, ist hoch", entgegnete das Technikelement, „aber nicht hoch genug, um alle Eventualitäten abzudecken. Das Potential der Flamme ist trotz unserer intensivsten Bemühungen noch immer nicht erschöpfend analysiert. Wir vermuten, daß sie in einem höheren Kontinuum eine Kraftquelle hat, aus der sie ihre verbrauchte Energie auffrischen kann. Aber wie gesagt, es ist nur eine Vermutung."
„Natürlich", sagte Kazzenkatt. Seine gute Laune, mit der ihn der geglückte Überfall auf die SYZZEL erfüllt hatte.schwand.
Dieses ganze Problem steckt voller Unsicherheiten, dachte er. Wir hätten mehr Zeit gebraucht, um die nötigen Informationen zu sammeln. Aber wahrscheinlich hat er nicht damit gerechnet, daß es den Kosmokraten gelingen würde, Gorgengol zu zünden, bevor das Kälteelement diesen verfluchten Planeten in die Minuswelt entführt.
Der Träumer hatte lange nicht mehr an ihn gedacht, und er fröstelte angesichts der Konsequenzen, die drohten, wenn das Vorhaben fehlschlug. „Über das Hyperdimkabel kann es zu einer Rückkoppelung kommen", sagte er laut. „Deshalb mein Einwand."
Das Dreier-Modell bewegte träge seine Extremitäten. „Wir werden Sicherungen einbauen. Und Rückkoppelungen sind nur gefährlich, wenn der Prozeß außer Kontrolle gerät. Aber das ist sehr unwahrscheinlich."
Aber nicht unmöglich, dachte Kazzenkatt. Nun, er würde zuvor die MASCHINE ZWÖLF verlassen. Er war das Lenkungselement. Es war nicht seine Aufgabe, in vorderster Front zu stehen. Er mußte die Aktionen des Dekalogs koordinieren. Im Zerotraum. Aus sicherer Entfernung. Denn es war seine Pflicht, zu überleben, auch wenn die Werkzeuge starben.
Der Träumer gab das Äquivalent eines menschlichen Räusperns von sich. „Weiter", befahl er knapp. „Beginnt die Signalflamme mit dem Deponierungsprozeß, werden wir den Sextadimmagneten aktivieren. Wir wissen, daß die Flamme sechsdimensionale Schockwellen ausstrahlt. Mit ihnen zerstört sie das Gerüst der Raum-Zeit und erzeugt eine begrenzte Zone dimensionaler Instabilität.
Instabilität führt zu einem Zufluß von Energie aus anderen Kontinua. Mit diesen Energien errichtet die Flamme ein anderes Raum-Zeit-Gerüst - eine Raumfalte, in sich geschlossen, isoliert vom Gesamtuniversum." 4-3-Korsen schwieg einen Moment. Er schien nachzudenken. Oder er empfing über Funk eine Meldung seiner Mitarbeiter, die irgendwo im riesigen Bauch des Schiffes den Sextadimmagneten für den Einsatz vorbereiteten. „Wir setzen bei den sechsdimensionalen Schockwellen an", fuhr das Technikelement dann fort. „Der Magnet wird ebenfalls pulsierende Sextadimstöße von sich geben, die Schockwellen mit denen der Flamme synchronisieren und ihnen gleichzeitig eine energetische Wertigkeit verleihen, die wir als negative Konstante der..."
„Keine technischen Einzelheiten", fiel ihm Kazzenkatt ins Wort. „Was geschieht dann?"
„Nun", antwortete der Sextadimtechnicker, „Flamme und Magnet ziehen sich an. Der eigentliche Deponierungsprozeß wird davon nicht in Mitleidenschaft gezogen, aber die Flamme wird sich selbst in die Raumfalte einsperren. Sie wird das Depot nicht mehr verlassen können."
„Das bedeutet", meldete sich eines der anderen Dreier-Modelle zu Wort, „daß die Signalflamme das Zentrum des Chronofossils nicht mehr erreichen wird."
„Was genau das ist, was wir wollen", schloß Kazzenkatt. Er sah 1-1-Quasog an. „Können wir in der uns verbleibenden Zeit den Magneten so vollpumpen, daß die Versorgung per Hyperdimkabel überflüssig wird?"
„Möglich. Aber die Unsicherheiten ..."
„Das Hyperdimkabel", bemerkte 4-3-Korsen, „kann ohne Probleme gekappt werden, wenn Komplikationen
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