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1185 - Feind der Kosmokraten

Titel: 1185 - Feind der Kosmokraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Unser nächster Sprung wird uns bis zur Umlaufbahn des sonnenfernsten Trabanten bringen."
    Wieder der kurze, starre Blick; wieder das abrupte Erlöschen und ebenso abrupte Aufflackern der Sterne. Das Hologramm zeigte jetzt eine weit auseinandergezogene Kette von Diskusschiffen. „Einheiten der Karr", brummte Taurec. „Sie funken uns an."
    „Sollten wir nicht antworten?" warf Bull ein.
    Taurec winkte ab. „Das Bordgehirn erledigt das. Ich ... Seltsam."
    Erneut eine Veränderung des Holobildes. Statt der Karr-Schiffe war jetzt ein leerer Teil des Weltraums zu sehen. Die Falschfarbenprojektion bildete das All als dunstige rosa Sphäre ab, durch die blaue, grüne und rote Kraftfeldlinien führten. Etwa im Zentrum - weitab vom Schwerkraftfeld Karrjons, das sich wie ein graues Gespinst darbot -waren einige schwarze Flecken zu erkennen. „Was ist das?" fragte Bull. „Ich... bin mir nicht ganz sicher", gab Taurec zur Antwort. „Es könnte eine temporale Anomalie sein", bemerkte Vishna. Sie wechselte mit dem hageren Mann vor der Kontrollpyramide einen schnellen Blick. „Ich schlage vor, du setzt eine Sonde ein, um dieses Phänomen zu erforschen, bevor wir uns Karrjon weiter nähern. Die Wahrscheinlichkeit ist gering, aber trotzdem..."
    Sie sprach nicht weiter, doch Ellert wußte plötzlich, was sie meinte.
    Der Dekalog, dachte er. Vishna glaubt, daß dieses Phänomen auf irgendeine Weise mit dem Dekalog zusammenhängt!
    Reginald Bull rieb seinen Nacken. Argwöhnisch betrachtete er die holographische Projektion. „Ich kann mir nicht helfen", sagte er gedehnt, „aber ich habe das Gefühl, als ob hier eine verdammte Teufelei im Gang ist. Mein Instinkt hat mich noch nie getrogen, und jetzt..."
    Er verstummte.
    Das Holobild veränderte sich. Die sonderbaren schwarzen Flecken wurden größer, liefen ineinander, und von einem Moment zum anderen verwandelten sie sich in ein Objekt, das aus zwei an den Polen gekoppelten Halbkugeln zu bestehen schien. Um die Nahtstelle rotierte ein Ring aus purer Energie, und die Schnittseiten der Halbkugeln waren mit bizarren Aufbauten übersät.
    Eine Falle! durchfuhr es Ellert.
    Im nächsten Moment wechselte die Umgebung. Zuerst glaubte Ellert, Taurec hätte die absolute Bewegung der SYZZEL eingesetzt, um vor dem unbekannten Schiff zu fliehen, aber sie befanden sich nicht mehr im Weltraum. Über ihnen war ein Himmel von der Farbe geronnenen Blutes, und dort am Horizont war der orangegelbe Glutball einer aufgehenden Sonne, und auf der gegenüberliegenden Seite reckte sich ein Berg in die Höhe, wie ein ins Riesenhafte vergrößerter erratischer Felsblock. Die SYZZEL schwebte wenige Meter über einer endlosen Wüste, in derem Sand es glitzerte und funkelte und gleißte, als hätte es Diamanten geregnet, und hinter den Dünen tauchten gepanzerte Fahrzeuge und schutzschirmumhüllte Gleiter und Dutzende, nein, Hunderte von Gestalten in Raumanzügen auf, eine ganze Armee bewaffneter Blues, und sie waren überall, wahrhaftig überall...
    Und als Ellert den Kopf in den Nacken legte und hinauf zum rostroten Himmel sah, da entdeckte er die Diskusrümpfe von mehreren Schlachtschiffen, und es wurden immer mehr. „Ein Fiktivtransmitter", sagte Taurec mit unnatürlicher Ruhe. „Wir sind von einem Fiktivtransmitter nach Karrjon befördert worden."
    Ellert war wie erstarrt. Alles schien ihm unwirklich zu sein, wie ein dreidimensionaler Film, den er als unbeteiligter Zuschauer sah. „Die Absolute Bewegung!" schnitt Vishnas scharfe Stimme durch die gespenstische Stille. „Wir müssen weg von hier! Sofort!"
    In diesem Moment blitzte es drüben bei den Blues auf. Ein violettes Wirbelfeld von der Größe einer Faust schoß heran und wuchs dabei, wurde noch größer als die SYZZEL und legte sich wie eine Haube über das Schiff. Alles spielte sich nur im Bruchteil einer Sekunde ab, aber für Ellerts überreizte Sinne schienen Minuten zu vergehen.
    Taurec schrie auf.
    Noch nie hatte Ellert den Kosmokraten schreien gehört, und dieser Schrei war so durchdringend, daß sich etwas in ihm zusammenzukrampf en schien. „Nivellatoren!" schrie Taurec. „Diese Wahnsinnigen setzten Nivellatoren ein! Wir müssen die SYZZEL sofort verlassen!"
    Und das violette Leuchten um die SYZZEL wurde mit jeder Sekunde intensiver
     
    6.
     
    Kazzenkatt konnte nicht lächeln. Dieser mimische Ausdruck menschlicher Freude war ihm fremd, aber seine Pigmentsensoren röteten sich zu voller Farbenpracht, als er sich zum zweiten Mal

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