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119 - Satanische Klauen

119 - Satanische Klauen

Titel: 119 - Satanische Klauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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über das Herz,
uns ein bißchen darüber zu erzählen.“
    Er schüttelte nur den Kopf. „Laßt euch
überraschen! Wartet das fertige Produkt ab. ,Tod einer
Unbekannten’ wird in die Filmgeschichte eingehen. - Mein Name wird für alle
Zeiten mit diesem Werk genannt werden.“ Seine Augen glänzten.
    Brigit Valeau seufzte. „Ich bin mit dir seit
zweiundzwanzig Jahren verheiratet. Ich habe immer geglaubt, dich, genau zu
kennen. Aber ich muß feststellen, daß dies nicht der Fall ist. Was hast du
immer für einen Rummel veranstaltet. Ich darf gar nicht daran denken. Empfänge,
Presse-Veranstaltungen. Je mehr Reklame, desto besser. Die ganze Welt mußte
wissen, daß Henry Valeau wieder einen Film machte. Die Zuschauer wurden schon
lange Zeit vorher neugierig gemacht.“ Sie tunkte das Weißbrot in die würzige
Soße und biß es ab.
    „Diesmal werden sie noch neugieriger sein.
Weil niemand etwas weiß.“
    Henry Valeau schien Wert darauf zu legen, daß
dieses Gespräch nicht weitergeführt wurde.
    Man redete von allgemeinen Dingen. „Wie sieht
dein Tagesprogramm eigentlich aus?“ wandte er sich unvermittelt an seinen
zwanzigjährigen Sohn.
    „Ich treffe mich heute abend mit Ninette. Wir
wollen gemeinsam essen gehen“, lautete die Antwort darauf.
    Die leeren Schalen in der Abfallschüssel in
der Mitte des Tisches klapperten, als Henry Valeau heftig eine Muschel
hineinwarf.
    „Ich verstehe dich nicht“, preßte er heiser hervor.
    Die Stimmung am Tisch änderte sich
schlagartig.
    „Was verstehst du nicht, Vater?“
    „Daß du dich immer mit - mit diesem Flittchen
treffen mußt.“
    „Flittchen?“ Raoul Valeau mußte zweimal
trocken schlucken. „Ninette ist kein Flittchen, Vater. Sie ist ein anständiges,
charmantes Mädchen, ein Mädchen, wie du es in ganz Paris nicht finden wirst.“
Raoul Valeaus Rechte krallte sich in die Serviette.
    Brigit Valeau hielt den Atem an. Ein Streit
zwischen Vater und Sohn? Sie konnte sich nicht erinnern, wann dies das letzte
Mal der Fall gewesen war.
    „Ich verstehe nicht, wie du so von ihr reden
kannst“, fuhr der junge Mann fort. „Du kennst sie doch gar nicht.“
    „Ich habe sie gesehen.“
    „Wo?“
    „In der Töpferei. Vor ein paar Tagen war ich
unten im Dorf. Mir gefällt dieses Mädchen nicht?
    „Was hast du an ihr auszusetzen?“
    „Mir gefällt sie nicht. Das ist alles. Ich
wünsche nicht, daß du dich noch weiter mit ihr triffst.“
    Brigit Valeau klappten die Mundwinkel
herunter. Das Gespräch hatte sich blitzschnell in eine Richtung entwickelt, die
niemand für möglich gehalten hätte.
    Die Eskalation war nicht mehr aufzuhalten.
    Raoul Valeau warf seine Serviette auf den
Tisch, ließ seine Rechte zur Faust geballt auf die Tischplatte herunterkrachen
und sprang auf
    „Das geht zu weit“, entfuhr es ihm. „Ich
verstehe dich nicht. Du - du mußt verrückt geworden sein."
    Brigit Valeau zog scharf die Luft ein und
wurde totenbleich.
    „Du sagst zu deinem Vater, er sei verrückt?“
Wie eine Drohung kamen die Worte über die Lippen Henry Valeaus.
    „Das habe ich nicht gesagt. Du drehst mir das
Wort im Mund herum. Ich habe gemeint..."
    „Was du gemeint hast, interessiert mich
nicht. Was du sagst, zählt. - Wo willst du hin?“
    „Zu Ninette.“
    „Ich habe es dir verboten.“
    Henry Valeaus Zornesader schwoll an. Sein
Gesicht war puterrot. Er sah aus, als würde er jeden Augenblick einen
Schlaganfall erleiden.
    Brigit Valeau sprang auf. „Was ist denn bloß
in euch gefahren? Ihr benehmt euch wie zwei dumme Jungen, wie zwei Streithähne.
Und alles wegen eines Mädchens, das Raoul nicht Wiedersehen soll! Henry, wenn
du so leidenschaftlich verlangst, daß er sie nicht mehr treffen soll, dann muß
das doch einen gewichtigen Grund haben.“
    Brigit Valeau kam um den Tisch herum, packte
ihren Gatten beim Arm. „Was für einen Grund gibt, es, Henry? Wenn du einen
hast, sag ihn. Raoul wird dafür Verständnis haben.“
    „Was verlangt ihr eigentlich von mir?“ Henry
Valeaus Stimme klang heiser. „Wieso muß ich Gründe nennen? Das ist nicht nötig.
Ich habe die ganze Zeit über in Ruhe mit angesehen, wie er sein Geld mit ihr
verpraßte. Am Anfang hat er wenigstens noch Gegenleistungen mitgebracht. Vasen,
Töpfe, Figuren. Aber nun wirft er mit ihr gemeinsam sein Geld zum Fenster
hinaus. Es vergeht kein Tag, wo er sie nicht sieht.“
    „Und weißt du auch, warum ich sie täglich
sehen will? Ich liebe sie, Vater. Ja, ihr könnt es ruhig wissen. Ninette und
ich

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