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119 - Satanische Klauen

119 - Satanische Klauen

Titel: 119 - Satanische Klauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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fast
normal. Vielleicht etwas schwach. Aber das hat nichts zu bedeuten. Wir müssen
Ihren Mann ins Krankenhaus bringen, Madame.“
    Der Kranke stöhnte leise. Seine Augenlider
zuckten. „Nein - kein - Krankenhaus. Brigit, du weißt...“
    Sie nickte. Henrys panische Angst vor einem
Krankenhaus war ihr bekannt.
    Dr. Milon sprach ihn an. Henry reagierte. Der
Arzt fragte Valeau, wie er sich fühle.
    „Es geht mir wieder besser. Krankenhaus kommt
nicht in Frage“, bekam der Arzt zu hören.
    Milon setzte sich nicht durch. Er verschrieb
eine Salbe und ein paar Pillen und ging ziemlich bedrückt hinaus.
    Brigit Valeau begleitete den korpulenten
Mann, der an seiner schwarzen Ärztetasche schleppte, als hätte er ein
Zentnergewicht mit sich herumzutragen.
    Milon sah sehr nachdenklich aus. An der
Haustür blieb er stehen. „Sie sprachen von einer seltsamen, unerklärlichen
Erregung Ihres Mannes. Hat er das schon lange?“
    „Mir ist es auch erst heute aufgefallen.
Nervös ist er seit ein paar Tagen. Aber dem habe ich keine besondere Bedeutung
beigemessen, Doktor. Wenn er mit unfertigen Gedanken herumläuft, ist er nie
genießbar. Aber so bösartig, so - so schrecklich, habe ich ihn noch nie
erlebt.“ Milon setzte zum Sprechen an, wollte etwas darauf erwidern, aber
Madame Valeau fuhr fort: „Da fällt mir gerade etwas ein. Ich weiß allerdings
nicht, ob das wichtig ist.“
    „Was ist es, Madame?“
    „Er hat letzte Nacht geträumt. Es muß ein
schrecklicher Alptraum gewesen sein. Henry hat geschrien und getobt. Als er
aufwachte, war er in Schweiß gebadet. Etwas geht mit ihm und in ihm vor. Was
ist es nur, Doktor?“
    Milon mußte die Antwort schuldig bleiben.
    Er bat darum, angerufen zu werden, falls die
Umstände es erfordern sollten. Darüber hinaus wollte er jeden zweiten Tag
hereinschauen.
    „Ehrlich gestanden, verstehe ich das
Verhalten Ihres Mannes nicht“, sagte er. „Er leidet unter einer Krankheit, um
die sich Spezialisten sofort kümmern müßten. Ihm fallen die Finger, schließlich
eine ganze Hand ab. Und doch tut er so, als sei nichts geschehen.“
    Brigit Valeau nickte. „Ich verstehe das auch
nicht.“
    Während sie das sagte, nahm sie sich vor,
sofort nach der Abfahrt Milons mit Dr. Bertrand zu sprechen. Der
Prominentenarzt in Paris war mit der Familie befreundet. Milon war ein Fremder.
Sie war überzeugt davon, daß Henry sich Charles Bertrand anvertrauen und ihm
alles sagen würde, was ihm auf dem Herzen lag, und daß Bertrand es auch
fertigbrachte, ihn dazu zu überreden, in eine Klinik zu gehen, wenn es keinen
anderen Ausweg mehr gab.
    Sie hatte Angst, aber die durfte sie nicht
zeigen. Sie spürte: Henry war nicht mehr der alte.
    Eine furchtbare Veränderung ging mit ihm vor.
Körperlich und seelisch.
     
    ●
     
    Dr. Milon fuhr schneller nach Carcassonne
zurück, als es sonst seine Art war. Er suchte nicht sofort seine Praxis auf,
sondern fuhr zur Kriminalpolizei.
    Dort sprach er mit Kommissar Frusell, der
seit den frühen Morgenstunden einen Aufruf an alle Ärzte und Krankenhäuser
erlassen hatte mit der Bitte, auf einen Mann zu achten, dem drei Finger fehlten
und der sich vielleicht in ärztliche Behandlung hatte begeben müssen.
    Eine gewisse Madame Bandelle hatte Anzeige
gegen Unbekannt erstattet.
    Milon ließ sich zunächst einmal die Finger
zeigen. Inzwischen wußte man, sie stammten von einer schmalen, männlichen
rechten Hand.
    „Ich komme von einem Mann, dem drei Finger
fehlen“, sagte er ernst. Er nannte Name und Anschrift. „Seht ihn euch mal an.
Seine Hand könnte zu diesen Fingern passen. Ich weiß allerdings nicht, ob es
richtig ist, ihn jetzt zu stören.“ Er erzählte, was er im Palais erlebt hatte.
    Frusell hörte aufmerksam zu. „Zumindest kann
es nicht schaden, ihn zu beobachten“, meinte der Kommissar, nachdem Milon
geendet hatte. „Denn von selbst können seine Finger ja nicht in Madame
Bandelles Fahrzeug gekommen sein. Oder haben Sie eine Erklärung dafür, Doktor?“
    „Vielleicht hat dieser Monsieur Valeau einen
Spaziergang gemacht. Er fühlte sich möglicherweise nicht wohl, hat gemerkt, daß
irgend etwas in ihm vorgeht. Ich bin zwar kein Kriminalist, aber ich könnte mir
denken, daß die Puppe, die als eine Art Köder hingestellt wurde, gar nichts mit
dem zu tun hat, was dann passiert ist. Vielleicht hat die Puppe wirklich jemand
verloren. Madame Bandelle hielt an ..
    Er blickte auf Frusell, der seinen Ausführungen
lauschte.
    „Hm, und weiter, Doktor? Es ist

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