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119 - Satanische Klauen

119 - Satanische Klauen

Titel: 119 - Satanische Klauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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damaligen
Besitzer aufgenommen worden war, ohne daß der jemals etwas über sie erfuhr. Es
war eine Geschichte wie ein Märchen.
    Ein Mann verliebte sich in sie und behielt
die Fremde in seinem Haus. Aber dann stellte sich eines Tages heraus: sie war
nicht allein gekommen. Eine Schwester tauchte auf. Stundenlang wurden die
beiden beim Gespräch im Garten beobachtet Die Schwester ging wieder und sollte
erst wieder auftauchen, als die schöne Unbekannte sie zu sich rief mit der
Bitte, sie zu töten.
    Bilder der Unbekannten und ihrer Schwester gab
es auch. Alte, verblaßte Lithographien.
    Die beiden Frauen sahen sich nicht ähnlich.
    Die Unbekannte hatte große dunkle Augen und
ein ausdrucksvolles Gesicht, das dem Juliette Macons, ihrer Darstellerin, sehr
ähnlich war. Etwas Faszinierendes, um nicht zu sagen Dämonisches ging von
dieser Frau aus. Das brachte Juliette Macon im Film überzeugend zum Ausdruck.
    Das Bild der Schwester hatte Henry Valeau genau übernommen. Als Larry diese alte Zeichnung
sah, mußte er wieder an Josephine Bandelle denken.
    Er stieß auf viele interessante Hinweise, las
aber jetzt nicht weiter. Valeau mußte er dazu hören und ihm auf den Kopf
Zusagen, daß er das Grauen geweckt hatte.
    Valeau war nicht mehr er selber. Mit dem
Öffnen der Mauernische hatte er seine Seele und seinen Körper preisgegeben.
    Die Nische - Larry klopfte das Mauerwerk ab.
Dahinter klang es hohl. Er fing an, Stein für Stein herauszunehmen. Sie waren
nicht mit Mörtel festgemacht, sondern fugengenau aufeinandergepaßt.
    Als er die ersten sechs Quadersteine mit
Hilfe Perlues herausgenommen hatte, wurde ihm die Größe des Hohlraums bewußt,
der hier vor über einem Jahrhundert geschaffen worden war.
    Mehr als zwei Drittel mußten sie wegnehmen,
ehe sie sahen, was dahinterlag.
    Eine Ansammlung menschlicher Knochen, darauf
ein grinsender Totenschädel.
    Das echte Skelett der schönen Unbekannten?
Valeau mußte es wieder an Ort und Stelle gebracht haben, nachdem die Aufnahmen
mit der Macon abgeschlossen waren.
    Larry suchte noch etwas. Er suchte es sogar
unter den Knochen. Aber dort lag sie nicht - die große Puppe mit den
Unschuldsaugen, die in Valeaus Film und in seinem Leben eine Rolle spielte.
    War sie wieder unterwegs, belauerte sie
Josephine Bandelle, die nicht wußte wie ihr geschah, die in ein Abenteuer
verstrickt worden war, nur weil sie Ähnlichkeit mit der Schwester der
Unbekannten hatte?
    Die Unruhe in ihm nahm plötzlich in einem
Maße zu, daß er beinahe körperlich darunter litt.
    „Sie können mir einen Gefallen tun, Perlue.“
    „Gern, Monsieur Brent.“
    „Ich glaube, es ist besser, nicht zu warten.
Sie haben Ihren Wagen dabei?“ „Ja, versteckt in den Bergen.“
    „Fahren Sie unverzüglich nach St. Chemin.
Holen Sie dort eine Frau namens Josephine Bandelle aus den Federn oder vom
Fernsehschirm weg oder wo immer sie sich befinden mag. Bringen Sie sie
hierher.“
    In jener Nacht vor zwei Tagen war die Puppe
zum ersten Mal aufgetaucht. In derselben Nacht hatte Valeau drei Finger
verloren - im Wagen der Josephine Bandelle.
    War das Zufall? Oder gab es da bestimmte
Zusammenhänge? Larry Brent hoffte das klären zu können, wenn er Valeau und
Josephine gegenüberstellte.
     
    ●
     
    Sie verließen den Schacht, der ursprünglich
wie ein Sarkophag mit einer schweren steinernen Platte abgedeckt gewesen war.
    Die Platte stand nun an die Wand gelehnt.
Valeau hatte sie dort leichtsinnigerweise stehen lassen. Jeder, der es nicht
wußte, lief schnurstracks in das Loch. Wenn einer Pech hatte, brach er sich
dabei das Genick. Das schien der Regisseur einkalkuliert zu haben oder er
rechnete damit, daß außer ihm kein Mensch hier Zutritt hatte.
    Larry und Perlue legten die Platte über die
Schachtöffnung und gingen dann nach draußen.
    Perlue tauchte sofort in der Nacht unter.
Larry Brent eilte auf das Haus zu und lief die Treppe nach oben.
    Die Tür zur Bibliothek war angelehnt, wie er
sie verlassen hatte.
    Raoul Valeau hielt noch die Stellung, suchte
wahrscheinlich immer noch nach dem Buch mit dem bedeutungsvollen Inhalt.
    Larry trat ein.
    „Raoul, ich ha ...“ Er brach den Satz mitten
im Wort ab.
    Raoul Valeau war nicht mehr allein in der
Bibliothek.
    Bei ihm waren zwei Frauen.
    Die eine mußte Juliette Macon sein. Die
andere - ebenfalls eine Frau, uralt, von abstoßender Häßlichkeit, langes,
strähniges, graues Haar, runzliges Gesicht, scharfgebogene Adlernase und böse,
tiefliegende Augen.
    Juliette

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