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1192 - Angriff auf die Hundertsonnenwelt

Titel: 1192 - Angriff auf die Hundertsonnenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Beinen am Boden baumelnd. Hinter ihm löste sich die Liege aus Formenergie auf, während vor ihm eine Wand durchsichtig wurde und die Funktion eines Bildschirms einnahm.
    „Es ist gut", erklärte Kazzenkatt mit seiner hellen, fast kindlichen Stimme. „Ich werde sehen, was die Anin An geleistet haben!"
    Er beobachtete, wie sich die PRIMAT DER VERNUNFT in Bewegung setzte und kurz darauf in den Überraum eintrat. Sie steuerte einen Ort im intergalaktischen Leerraum an, wo eine MASCHINE des Elements der Technik auf ihn wartete.
    Nach dem Fehlschlag der 1. Offensive auf das Verth-System mußte die 3. Offensive einfach gelingen. Die Verwirrung in der Eastside war inzwischen groß genug, daß von den Vorgängen am eigentlichen Schauplatz abgelenkt war. Die GAVÖK und ihre Einzelverbände würden nichts bemerken. Und wenn doch, dann würden sie zu spät kommen. Bis dahin war die Falle aufgebaut.
    „Auch die 2. Offensive macht gute Fortschritte", berichtete der Schiffscomputer weiter. „Die Waffenhändler von Mrill sind optimistisch, den Zeitplan einhalten zu können!"
    „Es ist gut", sagte Kazzenkatt erneut. Seine Sinnesorganflecken begannen vor Zuversicht in hellem Orange zu leuchten. Er machte einen Schritt vorwärts und beobachtete den Bildschirm, auf dem das schwarze Nichts lag. Es erinnerte ihn wieder an das Element der Finsternis, und das Leuchten der Flecken verschwand.
    MASCHINE ACHT erwartete ihn. Das war der nächste Schritt, der ihn weiterbrachte. Nichts anderes.
    Die 3. Offensive lief an, ohne daß der Gegner etwas merkte oder ahnte.
    Der Angriff auf die Hundertsonnenwelt begann jetzt in diesem Augenblick, in dem die Sterne des Normalraums auf dem Bildschirm erschienen und die Ortung die MASCHINE des Technikelements ausmachte.
     
    3.
     
    Chorts Oberfläche war schwarz und dunkel. Die letzten Positionsleuchten der Anlagen waren soeben erloschen, als könne sich der Leerraumstützpunkt dadurch der Entdeckung entziehen. Die Ursache war jedoch eine andere.
    Chort verdunkelte, um Energie zu sammeln, die für die Abwehr der heraufziehenden Gefahr benötigt wurde. Der Leerraum wurde immer mehr zu einer Falle für alles, was da lebte und sich bewegte. Die Gedanken, die die Völker der Frühzeit bewegt hatten, als sie zu ersten Abenteuern in den Raum aufbrachen, erlebten jetzt eine neue Blütezeit.
    Alles, was draußen ist, bringt den Tod. Der Leerraum ist nicht dazu geeignet, Lebensraum für Organismen zu sein.
    Tormsen Vary verzog geringschätzig die Lippen. Der zwanzig Zentner schwere Ertruser stand auf der Oberfläche der 8545 Kilometer durchmessenden Welt, die seinem Schutz anvertraut war.
    Er stieß sich kräftig vom Boden ab und machte einen Satz von fünfzehn Metern, unterstützt durch seinen Mikrogravitator und die für seine Verhältnisse geringe Schwerkraft von 0,8 g. Chort war früher anders gewesen. So stand es zumindest in den Logs der Datenbänke. Aufgrund reicher Schwermetallvorkommen hatten die Posbis frühzeitig damit angefangen, Chort auszuhöhlen. Inzwischen war der Planet eine durchgehend ausgebaute Anlage, er diente als Produktionszentrum für Posbi-Roboter.
    Ein würdiger Nachfolger des zerstörten Planeten Mechanica, dachte Tormsen Vary. Mit einem weiteren Satz erreichte er die Spitze des höchsten Ladeturms. Sie ragte dreißig Meter über die metallbewehrte Oberfläche und ermöglichte ihm einen Weitblick von mehreren Kilometern.
    Chort lag da wie tot, aber Vary wußte, daß der Eindruck täuschte.
    Mittels eines tragbaren Ortungsgerätes hätte er jederzeit feststellen können, daß Chort nur so von positronischbiologischen Robotern wimmelte. Die Roboter hielten still und achteten darauf, daß keine der Anlagen Energie verbrauchte.
    Vary sah in der Ferne den „Haufen" stehen. Das war die zentrale Gruppe des GAVÖK-Verbands, den er kommandierte. Der „Haufen" bestand aus sieben Schiffen, dem Kugelraumer GIGANT von Ertrus, den beiden topsidischen Schwerkreuzern KRUXK und GARKEN, dem Walzenraumer QUERMENSOL, den beiden Großraumschiffen der Blues IZI DÜÜL und NYRMIT VAI sowie der ANON-HOT, einem kleinen akonischen Kreuzer. Als winziger Pulk standen sie auf einem der ausgedehnten Landefelder des Stützpunktplaneten und warteten auf ihren Einsatz.
    „Bald!" flüsterte Tormsen Vary und regulierte die Luftzufuhr seines Raumanzugs nach. Die Behälter auf seinem Rücken waren fast leer, ein Grund für ihn, rasch unter die Oberfläche zurückzukehren.
    Der Kommandant der GIGANT zögerte noch.

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