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1193 - Das Templerkind

1193 - Das Templerkind

Titel: 1193 - Das Templerkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Hand und holte mein Kreuz hervor.
    Clarissa starrte es überrascht an.
    Ich ging vor.
    Dann schrie sie!
    Es waren die Laute oder die Schreie einer Tobsüchtigen. Der Anblick meines Kreuzes hatte sie regelrecht geschockt. Zwischendurch rang sie keuchend nach Atem. Sie warf den Kopf hin und her, und ich sah dabei das Zucken in ihren Augen.
    Heulende Geräusche entwichen ihrem Mund. Plötzlich stürzten Tränen aus den Augen, und wenn mich nicht alles täuschte, huschten zwei Schatten durch den finsteren Raum.
    Urplötzlich fiel sie nach unten.
    Mein Kreuz hatte den Bann gebrochen. Ich wollte nicht, dass sie falsch auftrat oder aufschlug. Als Clarissa nach unten sackte, war ich mit zwei schnellen Schritten bei ihr und fing sie ab. Beinahe hätte sie mich noch zu Boden gerissen, doch wir schafften es, beide auf den Beinen zu bleiben.
    Sie wich zurück. Dabei ließ sie mein Kreuz nicht aus den Augen. Ich sah wieder ihre Normalität, aber das Kreuz bereitete ihr trotzdem Furcht. Sie duckte sich davor und schüttelte den Kopf wie ein trotziges Kind.
    »Bitte, Clarissa, ich weiß, in welch einer Zwickmühle du steckst. Aber ich habe es tun müssen. Es gab einfach keine andere Möglichkeit für mich. Ich muss an dich herankommen. Du kannst dein Leben nicht mehr so weiterführen. Deine toten Eltern sind Gift für dich. Sie haben einem Dämonen mit dem Namen Baphomet gedient und sind auch im Tod noch mit ihm verbunden.«
    Ich konnte reden, was ich wollte, sie hörte nicht. Clarissa hatte sich geduckt und beide Hände gegen ihre Ohren gepresst. Die Augen hielt sie geschlossen und bewegte nur die Lippen, ohne dass ich ein Wort verstanden hätte.
    Sie war schwach geworden. Bestimmt brauchte sie meine Hilfe. Ich war überzeugt, die Geister ihrer Eltern vertrieben zu haben und hätte am liebsten auch die beiden Skelette zerstört. Aber damit konnte ich bei ihr keine Punkte gewinnen.
    »Können wir jetzt gehen?«, fragte ich mit leiser Stimme. »Ich denke, wir sollten einen sicheren Platz für dich erreichen, an dem du auf einen größeren Schutz vertrauen kannst.«
    »Ich möchte nicht mehr weg. Ich will hier bleiben. Hier gehöre ich hin, John.«
    »Ja und nein. Es ist für dich gefährlich. Du bist alt genug für deine verstorbenen Eltern geworden, um dich dem Dämon zu übergeben. Was mit ihnen begonnen hat, soll bei dir fortgesetzt werden. Aber es reicht, dass deine Eltern sich ihm hingegeben haben und ihre Ruhe nicht finden konnten…«
    Diese Erklärung hatte Clarissa aus ihrer Starre gerissen. »Ruhe nicht finden, John? Was redest du da? Sie haben ihre Ruhe gefunden. Sogar ihr neues Leben. Sie… sie… sind zu Engeln geworden, die mich beschützen. Sie sind gut.«
    »Ist das Kreuz nicht gut?«, fragte ich.
    Clarissa schüttelte den Kopf. Sie hatte mit meiner Frage Mühe. Sie ging auch etwas von mir weg.
    »Warum fragst du das? Was soll das überhaupt?«
    »Weshalb magst du es nicht?«
    Da hatte ich wohl die falsche Frage gestellt. Man konnte ihr die Wut ansehen. »Warum sagst du, dass ich es nicht mag?«
    »Ganz einfach, Clarissa, weil du dich so verhalten hast. Du bist fast durchgedreht, als ich es dir gezeigt habe. Das ist nicht normal, aber du kannst es gern noch einmal sehen und auch anfassen. Möchtest du das?«
    Sie gab mir ihre Antwort nicht sofort, doch ich bemerkte, dass es hinter ihrer Stirn arbeitete. Meine Worte mussten sie schon getroffen haben. Vielleicht hatte ich auch etwas in ihr geweckt, das nicht von Baphomet stammte und als die reine Menschlichkeit angesehen werden konnte.
    Ich hatte meinen Talisman bei unserem Gespräch wieder in die Tasche gesteckt. Nun holte ich ihn wieder hervor und ließ ihn auf der offenen Handfläche liegen.
    »Das ist es, Clarissa!«
    Das Mädchen zögerte. Es schniefte, es senkte den Blick, und ich sah auch das leichte Zittern seiner Hände. Dabei schluckte sie. Der innere Kampf war ihr anzusehen.
    »Du kannst es in die Hand nehmen!«
    Clarissa riss die Augen weit auf. Mein Vorschlag hatte sie erschreckt, und noch zögerte sie.
    »Bitte…«
    Für einen Moment bohrten sich unsere Blick ineinander. Es entstand eine ungewöhnliche Spannung, als wäre die Luft mit Elektrizität erfüllt.
    Es war nicht leicht für Clarissa. Sie stand an einem Scheideweg. Sollte sie oder sollte sie nicht?
    Dann hatte sie sich entschieden und nickte. »Ja, John, ich möchte es haben.«
    Mir fiel ein Stein vom Herzen. War das die halbe Miete? Das hoffte ich.
    »Nimm es!«
    Und dann griff sie

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