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1193 - Gestern ist heute

Titel: 1193 - Gestern ist heute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Eintauchzone der Selbstlenkbomben. Die CREST verschoß Giga-Breitseiten.
    Die Bomben kamen trotzdem durch. Plötzlich tauchten etwa hundert Einheiten davon hinter der bisherigen Einfallzone auf und explodierten in den günstigen Höhen zwischen fünf und zehn Kilometer. Sie reagierten nicht auf die neue Suggestivgabe des Plasmas, denn sie waren Roboter.
    Rhodan war verzweifelt. Er riß die CREST aus der Abwehrzone und legte einen Gigaring um das neue Eintauchgebiet. Da kamen die Explosivkörper plötzlich aus beiden Richtungen.
    Rando Iverwandelte sich in ein Glutmeer.
    Nach der fünfhundertsten Explosion wölbte sich der Planet auf und zerplatzte. Nur Gucky und John Marshall hörten den letzten Schrei der Urzelle.
    Niemand registrierte, daß sich auf der zerstörten Welt eine sprunghafte Veränderung vollzogen hatte - unmittelbar vor dem Durchbruch der ersten Bomben. Von einem Augenblick zum anderen war der Umfang der plasmatischen Substanz größer geworden. Wem hätte dies inmitten des ausbrechenden Chaos auffallen sollen?
    Mannschaft und Computersysteme der CREST waren durch die Abwehrmanöver voll beansprucht. Das Phänomen konnte nicht bemerkt werden.
    Es endete im selben Moment, in dem es begann.
    Es geschah in Nullzeit.
    Und es fand seine Ursache erst knapp zweitausend Jahre später.
     
    *
     
    Die Sonne Rando, ein kleiner gelber Stern vom G-Typ, zog ihre Bahn im Leerraum zwischen der Andromeda-Galaxis und dem vorgelagerten Andro-Beta-Nebel. Astrophysikalisch gesehen, gehörte sie noch zu dessen Gravosphäre.
    Der Trabant, der sie umkreiste, durchmaß in seiner eigentlichen Substanz lediglich 5000 Kilometer. Um diesen Planeten spannte sich in einer Dicke von weiteren 4000 Kilometern das Plasma.
    Hervorgegangen aus einem Kern, der später als Urzelle bezeichnet wurde, verfügte es über Intelligenz, mentale Fähigkeiten und die Möglichkeit, das eigene Wachstum bewußt zu steuern.
    Aber es war nicht Herr seines Willens. Es wurde mißbraucht. Seine eigentliche Heimat kannte es längst nicht mehr; sie mochte irgendwo in Andromeda selbst liegen. Die Meister der Insel hatten den Planeten aus seiner angestammten Position entfernt und hierher in den Leerraum transportiert, um die seltsame Wesenheit besser kontrollieren zu können. Unter anderem benötigten sie die Substanz zum Bau von Sphärenraumschiffen und zur Züchtung künstlicher Monster.
    Davon jedoch wußte das Plasma nichts. Es focht seinen einsamen, aussichtslosen Kampf ohne Kenntnis der Hintergründe. In regelmäßigen Abständen kamen Erntemannschaften zu dem Planeten, die Teile der schmutzigbraunen Masse regelrecht heraustrennten. Die Urzelle spürte den entsetzlichen Schmerz, der dabei durch die gesamte Substanz raste, und sie verzweifelte an ihrer Ohnmacht. Hätte sie das Wachstum ungehindert steuern können, wäre auch die Gabe der Suggestion gestiegen, und sie hätte allein durch konzentrierte Geisteskraft die Peiniger zur Umkehr gezwungen.
    Doch die Meister der Insel hatten vorgesorgt. Im Felsgestein des Planeten hatten sie eine Robotstation eingerichtet, deren Steuerimpulse es gerade zuließen, daß so viel Plasma neu erzeugt wurde, wie die Erntekommandos abtransportierten. Jegliche Gegenwehr blieb Wunschdenken. Zu mehr, als ihre Not auf mentalem Weg ins All hinauszuschreien, war die Urzelle nicht fähig.
    Irgendwann aber geschah das Wunder. Jemand empfing die Hilferufe aus dem Nichts. Eine Expedition der Terraner tauchte auf.
    Nach anfänglichen Mißverständnissen boten die Menschen ihre Unterstützung an. Sie drangen in die Schaltstation der Meister der Insel ein und machten sie unbrauchbar. Sie sprengten die Fesseln, die das Plasma in Schach gehalten hatten.
    Sofort begann die Urzelle damit, die Substanz, die aus ihr hervorgegangen war, weiter zu vergrößern. Je gewaltiger die Masse, desto stärker die Fähigkeit der Suggestion. Die Rettung schien in Sicht. Die Ernüchterung jedoch folgte auf dem Fuß.
    Der Hypersender, der die ferngelenkten Bomben in Marsch setzte, war übersehen worden. Die Tragik, die der Geschichte von Rando Ianhaftete, potenzierte sich noch. Trotzdem blieb die Urzelle erstaunlich gefaßt.
    „Ich danke für die Hilfeleistung", lautete ihre letzte mentale Botschaft an die Terraner. „Sie haben getan, was in Ihrer Macht stand. Ich habe von dem Alarmsender nichts gewußt. Wenn ich Sie darüber informiert hätte, wäre es Ihnen auch gelungen, diesen mechanischen Verräter auszuschalten. Ich war leichtfertig und vorschnell

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